EM: DVV-Frauen feiern Auftaktsieg gegen Griechenland

Die Erleichterung im deutschen Team nach dem Sieg war entsprechend groß: „Das Auftaktspiel ist immer ein schweres Spiel“, sagte EM-Botschafterin Anna Pogany. Kapitänin Lena Stigrot ergänzte: „Die Nervosität war schon da. So eine Kulisse mit vielen Freunden und Familie und so ein wichtiges Turnier – da ist das ganz normal.“. Anna Pogany war daher „einfach froh, dass wir 3:0 gewonnen haben – das ist erstmal das Wichtigste.“ Im ersten Spiel müsse man auch nicht sein bestes Spiel machen.

Nachdem die deutschen die ersten zwei Sätze souverän gewonnen hatten, wurde es im dritten Durchgang ein echter Krimi. „Ich bin superstolz, dass wir zurückgekommen sind und den Satz noch gewonnen haben“, sagte Anna Pogany. Auch den frühen Ausfall von Hanna Orthmann hätten sie gut kompensiert.

Vital Heynen schmerzte die Verletzung seiner Schlüsselspielerin: „Wir haben gewonnen, aber auch viel verloren.“ Wie schlimm die Verletzung von Hanna Orthmann ist, werde sich erst bei Untersuchungen am nächsten Tag zeigen. Die Angreiferin selbst gab aber schon leichte Entwarnung. Es sei auch eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, nicht weiterzuspielen.

Am Freitag hat das deutsche Team einen freien Tag, ehe am Samstag Aserbaidschan als nächster Gegner wartet. „Sie sind physisch sehr stark, wir müssen besser verteidigen und andere Lösungen finden“, sagt Vital Heynen. Der Bundestrainer wartet „eine Riesenherausforderung.“

Spielbericht

Heynen vertraute im ersten EM-Spiel auf seine übliche Starting-Six der VNL: Pia Kästner, Hanna Orthmann, Lena Stigrot, Lina Alsmeier, Marie Schölzel, Camilla Weitzel sowie Anna Pogany. Vor 1256 Zuschauern im CASTELLO Düsseldorf erzielte Camilla Weitzel den ersten Punkt fürs deutsche Team. Mit einem Aufschlagwinner von Lina Alsmeier gingen die DVV-Frauen erstmals mit vier Punkten in Führung (7:3) und zwangen Griechenland zur ersten Auszeit. Die deutsche Mannschaft hielt den Druck hoch und erhöhte den Vorsprung auf 12:6. Dann gab es eine kurze Schrecksekunde für die Deutschen: Hanna Orthmann musste beim Stand von 13:10 verletzt ausgewechselt werden. Für die Außenangreiferin kam Antonia Stautz, die bei ihrer EM-Premiere keine Nervosität zeigte und direkt zum 14:11 punktete. Das deutsche Team hielt die fünf-Punkte-Führung mit druckvollen Aufschlägen und starken Abwehraktionen. Nach einem druckvollen Angriff von Lina Alsmeier hatten die Schmetterlinge Satzball. Den ersten wehrten die Griechinnen ab und auch der anschließende Angriff von Marie Schölzel landete im Aus, doch Vital Heynen hatte eine Netzberührung beim Gegner gesehen und behielt dank der Challenge recht, sodass sein Team den Satzgewinn feiern konnte (25:19).

Im zweiten Durchgang legte das deutsche Team einen Blitzstart hin und führte schnell mit 4:0. Doch dann schlichen sich plötzlich einige Fehler ein, sodass Griechenland zum 7:7 ausgleichen konnte. Die Deutschen ließen sich davon jedoch nicht beirren, und zogen mit einem Block von Antonia Stautz wieder auf 15:11 davon. Erneut war es Lina Alsmeier, die für den ersten Satzball sorgte. Mit einem Block von Marie Schölzel ging Team Germany mit 2:0 in Führung.

Vital Heynen mahnte in der Satzpause jedoch zur Vorsicht: „Das Spiel geht jetzt erst los“, sagte er und forderte von den Fans in der Halle lautstarke Unterstützung. Gerade die Verletzung von Hanna Orthmann sei schwierig für sein Team. „Aber wir sind ein Team, eine geht raus, eine kommt rein und wir kämpfen“, sagte der Bundestrainer.

Nach der Satzpause war das Spiel zunächst von vielen Aufschlagfehlern auf beiden Seiten geprägt. Kein Team konnte sich zunächst absetzen (5:5). Beim 6:7 ging Griechenland erstmals in der Partie in Führung und erhöhte mit einem Block gegen Marie Schölzel auf 9:11. Vital Heynen nahm eine Auszeit und die zeigte Wirkung, Schölzel machte direkt den Punkt. Es ging ausgeglichen weiter, Lena Stigrot punktete zum 14:15. Mit einem Ass und einem Block gegen Alsmeier zogen die Griechinnen jedoch wieder auf 15:19 davon. Vital Heynen brachte Corina Glaab und Rica Maase. Beim 19:23 schien der Satz bereits verloren, doch das deutsche Team gab nicht auf (21:23). Nach einem langen Ballwechsel mit starken Abwehraktionen sorgte die 2,02 Meter große Martha Evdokia Anthouli jedoch für den ersten Satzball der Griechinnen. Lena Stigrot hatte etwas dagegen und schnappte sich den griechischen Angriff im Block. Den zweiten Satzball wehrte Camilla Weitzel ab. Stigrot servierte stark und Weitzel glich aus (24:24), nun bebte das CASTELLO Düsseldorf. Nach der Auszeit der Griechinnen erspielten sie sich den nächsten Satzball. Kästner vertraute weiter auf Weitzel, die auch den vierten Satzball abwehrte. Mit einem Monsterblock von Schölzel und Stautz hatte Deutschland Matchball. Antonia Stautz hatte den Sieg auf der Hand, scheiterte jedoch am Block (26:26). Und erneut packte der griechische Block zu, diesmal gegen Lina Alsmeier, und sorgte für den fünften Satzball, den diesmal Antonia Stautz abwehrte. Niemanden in der Halle hielt es mehr auf den Sitzen. Wieder stand die deutsche Abwehr und Marie Schölzel bescherte den zweiten Matchball. Als die griechische Abwehr anschließend im Aus landete, kannte der Jubel bei den deutschen keine Grenzen.

Die deutschen Gruppenspiele in Düsseldorf

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