Rückstand gedreht - Thole/Wickler ziehen ins OLYMPIA-VIERTELFINALE ein

Foto FIVB: Clemens Wickler jubelt über den Einzug ins Viertelfinale. Foto FIVB: Clemens Wickler jubelt über den Einzug ins Viertelfinale. Julius Thole/Clemens Wickler stehen im Viertelfinale der Olympischen Spiele in Tokio. Im Achtelfinale drehten die Vize-Weltmeister einen 0:1-Satzrückstand gegen das US-Interimsduo Jake Gibb/Tri Bourne und gewannen mit 2:1 (17-21, 21-15, 15-11). In der Runde der besten acht Teams kommt es jetzt am Mittwoch (4. August, 14 Uhr) zur Neuauflage des WM-Finals von 2019 gegen die Russen Krasilnikov/Stoyanovskiy.

Fehlaufschläge prägen Bild in Satz eins

Ein positiver Corona-Test von Taylor Crabb hatte das Duo Jake Gibb/Tri Bourne vor dem ersten Aufschlag bei den Olympischen Spielen zusammengeführt. Trotzdem ließen die US-Boys, von denen Bourne aus seinem Nevada-Urlaub zurückbeordert wurde, in ihrer Gruppe etablierte World Tour Teams hinter sich und sollten auch für Thole/Wickler im ersten K.o.-Spiel ein harter Prüfstein werden.

Die Vize-Weltmeister von 2019 erwischten einen nervösen Start und machten zu viele Fehler im Aufschlag. Allein fünf der ersten neun Punkte bekamen Gibb/Bourne nach einem deutschen Fehlaufschlag geschenkt und hatten so leichtes Spiel im Side-Out (9-9). Nach einem Zuspielfehler von Gibb, dem der Ball durch die feuchten Finger rutschte, lagen Thole/Wickler erstmals mit 16-14 in Führung und schienen in Richtung Satzführung unterwegs.

Erneut ermöglichte aber ein Fehlaufschlag dem US-Duo einen geschenkten Punkt, der in der Nachbetrachtung noch eine entscheidende Rolle spielen sollte. Denn beim Stand von 16-15 aus deutscher Sicht ging Try Bourne an den Aufschlag und stelle den Verlauf komplett auf den Kopf. Gibb/Bourne erzielten fünf Punkte in Folge, darunter zwei Asse durch Bourne, und hatten plötzlich vier Satzbälle (14-16). Nummer zwei nutzte Gibb zur Satzführung (17-21).

Foto FIVB: Auch eine Geschichte des Spiels: Jake Gibb geht nach dem Matchball in sich. Es war sein letzter Auftritt bei Olympischen Spielen. Ein Medaillengewinn blieb ihm verwehrt. Foto FIVB: Auch eine Geschichte des Spiels: Jake Gibb geht nach dem Matchball in sich. Es war sein letzter Auftritt bei Olympischen Spielen. Ein Medaillengewinn blieb ihm verwehrt.

Gibb müde gespielt

Im Laufe des zweiten Satzes machte sich dann die Taktik von Thole/Wickler immer mehr bemerkbar. Nahezu alle Aufschläge servierten sie auf den 45-jährigen Gibb, der sowohl in der Annahme und im Angriff immer wieder gefordert war und dem Pensum Tribut zollte. Fehler in der Annahme, zwei Asse in Folge, die Gibb gedanklich im Aus verortete, Netzfehler und Fehler im Angriff. Thole/Wickler kämpften sich ins Spiel und hatten beim Stand von 20-14 gleich sechs Satzbälle zum Ausgleich. Ihr zweiter Satzball stellte den Ausgleich her (21-15).

Aufschlag stark verbessert

Ganz ähnlich sah der Verlauf auch im Tiebreak aus. War dieser kurz nach dem Start noch ausgeglichen, war es der immer besser werdende Aufschlag von Thole/Wickler, der früh die Weichen auf Sieg stellte. Auf ein Ass durch Wickler (5-3) folgte kurze Zeit später ein Ass von Thole (7-4), dem Wickler einen weiteren direkten Aufschlagpunkt zum 9-5 draufsetzte und für die Vorentscheidung sorgte.

Nach einem Block von Thole gegen Gibb zum 12-6 nahmen die US-Boys eine letzte Auszeit. Am Vorsprung sollten auch drei Punkte in Folge (12-9) durch Gibb/Bourne nichts ändern. Beim Stand von 14-10 waren die ersten vier Matchbälle perfekt. Den entscheidenden Punch setzte Clemens Wickler im Angriff und schrieb so die Story weiter, deren nächstes Kapitel Krasilnikov/Stoyanovskiy, die ihr Achtelfinale mit 2:0 (22-20, 21-17) gegen die Spanier Herrera/Gavira gewannen, bereithält.

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