"Wir haben den Kampf angenommen" - Die Stimmen zum Spiel

Foto FIVB: Die Stimmen zum Achtelfinalsieg. Foto FIVB: Die Stimmen zum Achtelfinalsieg. Trotz Rückstand das Spiel gedreht, mental an Grenzen gekommen. Nach dem 2:1 (17-21, 21-15, 15-11)-Achtelfinalsieg von Julius Thole/Clemens Wickler gegen das US-Team Jake Gibb/Tri Bourne zeigten sie sich erschöpft, aber glücklich über den Einzug ins Viertelfinale bei ihren ersten Olympischen Spielen. In der Runde der besten acht Teams kommt es jetzt am Mittwoch (4. August, 14 Uhr) zur Neuauflage des WM-Finals von 2019 gegen die Russen Krasilnikov/Stoyanovskiy.

„Nervosität kam auf“

Clemens Wickler war froh, dass sie den Kampf angenommen haben: „Ich muss sagen, dass in diesem Spiel noch viel Nervosität mit dabei war. Es war ein schwieriges Spiel für uns. Wir hatten auch im ersten Satz schon einen richtig guten Zugriff gegen die Jungs, aber haben unsere Chancen nicht genutzt und selber im Side-Out ein bisschen gestruggelt. Vor dem Spiel habe ich mich eigentlich richtig gut gefühlt, aber dadurch kam bei mir etwas Nervosität auf. Es wurde dann zum Kampfspiel und war vielleicht nicht so schön wie andere Spiele anzuschauen, aber den Kampf haben wir angenommen, solche Spiele muss es auch geben.“

Julius Thole wurde nach seiner Gefühlswelt gefragt und gab zu, dass er nach dem Spiel emotional durch war: „Es ist wirklich schwer im Moment, man fällt auch emotional in ein richtiges Loch. Wir haben nach dem zweiten Satz probiert, über den Kampf zu gehen, was uns auch gut gelungen ist. Daher ist es aber auch ein bisschen komisch. Der Stellenwert, im olympischen Viertelfinale zu stehen, ist aber grandios, es geht jetzt ja auch weiter.“

„Alles reingehauen“

Wickler sprach außerdem über mögliche Zweifel, die ihm aber nie in den Kopf kamen: „Von Zweifeln würde ich nicht sprechen, weil wir auch im ersten Satz einen guten Zugriff hatten und waren uns sicher, dass die Chancen da sein werden, wenn wir unseren Side-Out in den Griff kriegen. Wir hatten also keine Angst, dass wir das Spiel verlieren. Unsere Trainer sagen oft genug, dass wir die Chancen nutzen sollen, die wir kriegen. So ein Olympia-Achtelfinale, das wissen wir auch selbst, hat man jetzt nicht so häufig. Von daher will man sich am Ende nichts vorwerfen. Auch wenn uns nicht alles gelungen ist, haben wir versucht zu kämpfen. Wir haben alles, was wir zur Verfügung hatten, reingehauen.“

Blick auf das Viertelfinale

Thole wagte den Blick auf das Viertelfinale am Mittwoch: „Es ist schon echt interessant. Jedes Spiel hier hat so ein bisschen seine eigene Geschichte. Wir spielen jetzt gegen die Russen, amtierende Weltmeister, aber auch das ist ein K.o.-Match, was wir mit allem, was wir haben, angehen werden. Dann schauen wir einmal, was noch geht. Klar, unsere Bilanz ist nicht gut. Oleg (Stoyanovskiy) ist höhentechnisch das Beste, was wir auf dem Beach-Volleyball Markt haben, Viacheslav (Krasilnikov) ist ein ganz erfahrener Mann, sie sind einfach ein grandioses Team. Wir reden über das Viertelfinale der Olympischen Spiele, daher müssen wir uns nach den Leistungen bisher nicht verstecken.“

Im Hinblick auf seine Behandlung im Tiebreak gab Wickler außerdem Entwarnung: „Das hatte nichts mit einer Verletzung zu tun. Ich habe mental gegen meine Nervosität gekämpft, das hat sich auf meinen Körper ausgewirkt und meine Waden haben zugemacht. Unser Physiotherapeut hat diese dann einfach wieder etwas gelockert.“

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