VNL: Zweite Niederlage für Männer-Nationalmannschaft

(Foto: volleyballworld) (Foto: volleyballworld) Die deutsche Männer-Nationalmannschaft hat auch das zweite Spiel in der Volleyball Nations League (VNL) verloren. Gegen die Niederlande kassierte das Team von Bundestrainer Michal Winiarski nach einer Nervenschlacht im zweiten Satz eine 0:3-Niederlage (20:25, 31:33, 21:25).

„Leider kriegen wir es nicht hin, die nötige Wettkampfhärte zu zeigen. Wir haben gute Momente, aber wir haben immer wieder lange Serien von Fehlern, die uns dann die Sätze kosten“, war Kapitän Lukas Kampa nach dem Spiel enttäuscht. „In den entscheidenden Momenten sind wir nicht so aggressiv wie wir sein müssten. Im letzten Satz fangen wir erst an, als es mehr oder weniger hoffnungslos ist. Das müssen wir ändern. Wir müssen selbst aktiv werden und nicht darauf warten, was auf der anderen Seite passiert. Das können wir uns auf diesem Niveau nicht erlauben“, so der Zuspieler.

Winiarski schickte im ersten Satz Lukas Kampa, Linus Weber, Moritz Reichert, Erik Röhrs, Anton Brehme und Tobias Krick aufs Feld. Wie schon am Tag zuvor teilten sich Ruben Schott (Annahme) und Lenny Graven (Abwehr) die Liberoposition. Der erste deutsche Angriff von Röhrs landete im Aus und Weber scheiterte am Block, sodass die Niederlande direkt mit 2:0 in Führung gingen. Anschließend entwickelte sich ein enges Spiel, kein Team konnte sich bis zum 18:18 entscheidend absetzen. In der Crunchtime machten die Deutschen jedoch zu viele Fehler, sodass die Niederländer vier Satzbälle hatten (20:24). Passend zu der Endphase des Satzes landet der deutsche Aufschlag im Netz. Es war bereits der zwölfte Fehler der DVV-Männer.

Das Team von Winiarski zeigte sich jedoch wenig beeindruckt vom Satzverlust und ging mit starken Aufschlägen und einem Block von Brehme im zweiten Durchgang mit 3:0 in Führung. Doch die Niederländer kamen direkt zurück und gingen mit 6:4 in Führung. Die Deutschen scheiterten ein ums andere Mal am starken niederländischen Block. Nach einer erneuten Drei-Punkte-Führung (13:10) glichen die Niederländer wieder aus (13:13). Nun entwickelte sich ein absoluter Krimi, kein Team konnte sich mehr absetzen. Die Niederlande hatten beim 23:24 den ersten Satzball, doch Röhrs wehrte diesen nervenstark ab. Reichert sorgte mit einem cleveren Angriff gegen den niederländischen Block für den ersten Satzball des deutschen Teams (26:25). Die Niederländer wehrten diesen und auch die weiteren fünf Satzbälle der DVV-Männer ab und hatten beim 31:32 ihren dritten Satzball, den sie mit einem Block gegen Röhrs verwandelten.

„Wir sind nicht aggressiv und aktiv genug in der Abwehr“, resümierte Bundestrainer Michal Winiarski in der Satzpause. „Wir müssen zurück zu unserem Spiel finden und den Fokus behalten. Wir verlieren zu schnell die Konzentration, wenn wir mal ein paar Punkte führen, das müssen wir verhindern.“

(Foto: volleyballworld)
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Die Niederländer nahmen den Schwung der gewonnen Nervenschlacht mit in Satz drei und gingen nach zwei Blocks gegen Tobias Brand, der für Erik Röhrs gekommen war, mit 11:7 in Führung. Winiarski brachte Johannes Tille und Yann Böhme, der zum 8:12 punktete. Die Niederländer spielten ihr Spiel nun souverän runter und erhöhten mit einem Ass auf 16:9. Beim 19:11 schien der Satz bereits vorbei, doch die Deutschen schmissen nochmal alles rein und kämpften sich mit starken Aufschlägen auf zwei Punkte ran (20:21). Doch der Funken Hoffnung flammte nur kurz auf, mit einem Block gegen Denys Kaliberda erhöhten die Niederländer wieder auf 23:20. Nachdem Böhmes Aufschlag ins Aus segelte, hatten die Niederländer ihren ersten Matchball, den Nimir direkt verwandelte. Bester Punktesammler war mit Abstand der Niederländer Van Garderen (21 Punkte), Moritz Reichert kam als bester Deutscher nur auf 12 Punkte. Vor allem im Aufschlag (acht zu null Asse) und im Block (zwölf zu acht) waren die Niederländer den DVV-Männern überlegen.

Für das Team von Michal Winiarski geht es am Samstag (10. Juni) um 19 Uhr deutscher Zeit mit dem dritten Spiel gegen Italien weiter. Der Weltmeister ist nach zwei Spielen ebenfalls noch ohne Sieg. „Italien steht auch mit dem Rücken zur Wand, um nicht das gleiche Schicksal wie heute zu haben müssen wir vorne weggehen“, gibt Lukas Kampa die Marschrichtung vor.

Spielplan VNL Woche 1

Donnerstag, 8. Juni: Deutschland vs. Brasilien 1:3 (24:26, 16:25, 25:19, 15:25)
Freitag, 9. Juni: Deutschland vs. Niederlande 0:3 (20:25, 31:33, 21:25)
Samstag, 10. Juni, 19 Uhr dt. Zeit: Deutschland Italien
Montag, 12. Juni, 0 Uhr dt. Zeit: Deutschland vs. Kanada

Alle Spiele der VNL werden im kostenpflichtigen Livestream bei volleyballworld.tv gezeigt.

14er-Kader VNL Woche 1

Nr. Name Position Verein
11 Lukas Kampa Zuspiel Trefl Gdánsk
12 Anton Brehme Mittelblock Berlin Recycling Volleys
13 Ruben Schott Außenangriff Berlin Recycling Volleys
18 Florian Krage Mittelblock Cuprum Lubin
19 Erik Röhrs Außenangriff SWD powervolleys Düren
20 Linus Weber Diagonal Projekt Warszawa
21 Tobias Krick Mittelblock Modena Volley
22 Tobias Brand Außenangriff SWD powervolleys Düren
2 Johannes Tille Zuspiel Berlin Recycling Volleys
3 Denys Kaliberda Außenangriff Top Volley Cisterna
5 Moritz Reichert Außenangriff Tourcoing Lille Métropole
6 Leonard Graven Libero WWK Volleys Herrsching
25 Lukas Maase Mittelblock SVG Lüneburg
31 Yann Böhme Diagonal SVG Lüneburg

Staff

Bundestrainer Michal Winiarski
Co-Trainer Thomas Ranner
Co-Trainer Roberto Rotari
Athletiktrainer Jakub Gniado
Physiotherapeutin Marie Isabell Bender
Arzt Kai Dragowsky
Scout Dominik Posmyk
Teammanager Hannes Willmer

Infos zur VNL

Die Volleyball Nations League wurde 2018 vom Weltverband FIVB für Frauen und Männer eingeführt. Die jeweils besten 16 Teams der Welt spielen an jeweils drei Austragungsorten über insgesamt sechs Wochen den Titel aus. Jedes Team kommt so auf zwölf Saisonspiele (vier Spiele pro Woche). Männer und Frauen wechseln sich dabei wöchentlich ab. Die besten acht Teams schaffen den Sprung ins Finalturnier. Die deutschen Männer reisen in diesem Jahr nach Kanada, in die Niederlande und in die USA. Seit 2021 zählen die Spiele der VNL in die Weltrangliste. Aktuell belegt Deutschland Rang 17.

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