VNL: DVV-Männer verlieren Auftakt gegen Italien

Foto: volleyballworld Foto: volleyballworld Die deutsche Männer-Nationalmannschaft ist mit einer Niederlage in die Volleyball Nations League (VNL) gestartet. Gegen Italien verlor das Team von Bundestrainer Michal Winiarski mit 0:3 (21:25, 18:25, 23:25).

Die DVV-Männer erwischten keinen guten Start in die Partie und liefen schnell einem Rückstand hinterher. Italien setzte die deutsche Annahme mit starken Aufschlägen mächtig unter Druck und stand auch in der Block-Feldabwehr gut, sodass die ersten beiden Sätze klar an die Favoriten gingen. „Wir waren am Anfang nicht so locker, wie wir hätten sein können“, sagte Kapitän Christian Fromm. „Wir wollten gut ins Spiel starten und aggressiv sein, aber wir haben es nicht geschafft und sin immer einem Rückstand hinterhergelaufen.“ Sie hätten zwar immer wieder aufgeholt, aber nur um Italien dann wieder davon ziehen zu lassen. „Dann ist Italien einfach zu stark, gerade im Aufschlag, in der Annahme haben sie uns gerade in den ersten beiden Sätzen doch in die Schranken verwiesen“, so der Außenangreifer. Das sah auch sein Trainer so: „Wir haben gegen das drittbeste Team der Welt gespielt, sie sind sehr gut, gegen sie müssen wir nahezu perfekt spielen“, sagte Winiarski.

Doch die Deutschen bewiesen Moral und dominierten lange Zeit den dritten Durchgang. Beim 21:16 und 23:19 hatten sie den Satzgewinn schon vor Augen. Aber Italien hatte etwas dagegen und holte sich mit sechs Punkten in Folge noch den Sieg. „Wir haben eine Schippe draufgelegt und die ganze Zeit geführt, aber dann belohnen wir uns nicht – das ist ärgerlich und darf uns auf dem Niveau nicht passieren“, sagt Fromm und forderte von seinem Team: „Da müssen wir draus lernen und morgen direkt besser machen.“ Winiarski zeigte sich mit dem dritten Durchgang zufrieden: „Ich bin glücklich mit dem Satz, die Italiener haben am Ende einfach ihre Erfahrung ausgespielt.“

Viel Zeit, die Niederlage abzuhaken, hat das deutsche Team nicht. Bereits am Donnerstag (19 Uhr dt. Zeit) trifft es auf Kuba. „Wir müssen die guten Sachen mitnehmen, zum Beispiel, dass wir uns im Spiel gesteigert haben und auch einige taktische Aspekte“, sagt Fromm, der ein spannendes Spiel erwartet: „Kuba ist heiß, die kommen mit breiter Brust, aber wir wollen jedes Spiel gewinnen und zeigen, dass wir oben zur Elite dazugehören.“ Der Bundestrainer möchte vor allem mehr „Aggressivität und Spaß“ bei seinem Team sehen. „Wenn wir so starten wie heute im dritten Satz, wird es ein sehr interessantes Spiel.“

Foto: volleyballworld
Foto: volleyballworld

Spielbericht

Winiarski setzte im ersten Spiel auf Jan Zimmermann, Christian Fromm, Denis Kaliberda, Lukas Maase, Florian Krage, Filip John und Lenny Graven. Die Deutschen erwischten jedoch keinen guten Start. Italien servierte direkt ein Ass und zog mit einem weiteren auf 1:5 davon. Nach einem Block gegen John nahm Winiarski beim 3:7 seine erste Auszeit und forderte von seinem Team, nicht so verkrampft zu sein: „Wir müssen ins Spiel kommen, relax“, so der Bundestrainer. Und sein Team kam Punkt für Punkt besser ins Spiel, allen voran Kapitän Christian Fromm, der mit zwei Punkten und einem Ass sein Team auf 7:9 heranbrachte. Mit einem Block von Maase und einem Ass von Krage gingen die DVV-Männer erstmals in Führung. Doch die Italiener schlugen direkt zurück, zogen mit starken Aufschlägen und guter Abwehrarbeit wieder auf 11:14 davon und hielten den Vorsprung (16:19). Durch zwei Fehler kamen die Deutschen nochmal auf 18:19 heran, doch mit einem Ass erhöhte Itaien wieder auf 18:22 und hatte nach einem Fehler von John fünf Satzbälle. Die DVV-Männer gaben nicht auf, wehrten zwei Satzbälle ab, ehe die Italiener den dritten verwandelten.

Auch in Durchgang zwei liefen die Deutschen direkt wieder einem Rückstand hinterher (3:7). Vor allem die starken italienischen Aufschläge stellten die DVV-Männer vor Probleme. Die deutschen Aufschläge landeten hingegen zu oft im Netz oder Aus oder zeigten keine Wirkung. So nahm Winiarski beim 11:16 seine zweite Auszeit. „Wir sind zu steif, habt Spaß und genießt das Spiel“, forderte der Coach von seinem Team. Doch die Italiener hielten den Druck hoch. Auch die eingewechselten Yann Böhme (für John) und Moritz Reichert (für Fromm) erzielten keine Wirkung. Ein weiterer Aufschlagfehler der Deutschen brachte den Italienern sieben Satzbälle. Den ersten vergaben sie noch ehe sie zur 2:0-Führung punkteten.

Winiarski Zwischenfazit in der Satzpause fiel durchwachsen aus: „Wir servieren nicht gut genug, und haben Probleme in der Annahme. Italien arbeitet aber auch sehr gut in der Block-Feldabwehr.“ Dem Bundestrainer war es wichtig, dass seine Spieler „mehr Spaß haben und das Spiel genießen“, schließlich sei es für einige Spieler die erste VNL.

Im dritten Durchgang begann Brand für Kaliberda, zudem waren John und Fromm wieder zurück auf dem Feld. Diesmal erwischten die DVV-Männer einen besseren Start. John punktete im Angriff und Aufschlag (3:1) und erhöhte weiter auf 8:3. Die deutschen spielten nun befreiter auf und stabilisieren ihre Annahme. Fromm punktete im Block und Angriff (14:10), anschließend kam Reichert in der Annahme für den Kapitän. Auch Maase backte im Block zu (19:13) und punktete im Angriff zum 20:15. Zum Ende wurde es nochmal spannend. Nach einem Block gegen Brand war Italien plötzlich wieder auf zwei Punkte dran (23:21) und schaffte sogar den 23:23-Ausgleich. Als der nächste italienische Angriff im Aus landete, jubelten die Deutschen bereits über ihren ersten Satzball, doch die Challenge zeigte eine Berührung des deutschen Blocks – also statt Satzball Deutschland hatte Italien Matchball. Und diesen verwandelten sie eiskalt.

Spielplan VNL Woche 1

Mittwoch, 22. Mai: Deutschland vs. Italien 0:3 (21:25, 18:25, 23:25)
Donnerstag, 23. Mai, 19 Uhr (dt. Zeit): Deutschland vs. Kuba
Samstag, 25. Mai, 22.30 Uhr (dt. zeit): Deutschland vs. Argentinien
Sonntag, 26. Mai, 19 Uhr (dt. Zeit): Deutschland vs. Serbien

Den kompletten Spielplan gibt's hier.

Alle Spiele der VNL werden im kostenpflichtigen Livestream bei volleyballworld.tv gezeigt.

14er-Kader VNL Woche 1

Nr. Name Position
1 Christian Fromm Außenangriff
2 Leonard Graven Libero
3 Denis Kaliberda Außenangriff
5 Moritz Reichert Außenangriff
7 Joscha Kunstmann Mittelblock
8 Filip John Diagonalangriff
16 Tim Peter Außenangriff
17 Jan Zimmermann Zuspiel
18 Florian Krage Mittelblock
22 Tobias Brand Außenangriff
23 Yannick Goralik Mittelblock
24 Eric Burggräf Zuspiel
25 Lukas Maase Mittelblock
31 Yann Böhme Diagonalangriff

Staff

Bundestrainer Michal Winiarski
Co-Trainer Dominik Posmyk
Physiotherapeut Marco Morgenroth
Ärztin Natalie Trommer
Teammanagerin Anna Schöps
  • Kempa-Sports
  • Mikasa