Sieg gegen die Schweiz: DVV-Frauen lösen EM-Ticket

Foto: Detlef Gottwald Foto: Detlef Gottwald Mit einem klaren Sieg gegen die Schweiz hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft das Ticket für die Europameisterschaft 2026 in der Türkei, Aserbaidschan, Tschechien und Schweden gelöst. Im letzten Qualifikationsspiel der Gruppe A siegte das Team von Bundestrainer Giulio Bregoli in der ausverkauften Sporthalle Am Platz der Deutschen Einheit in Wiesbaden deutlich mit 3:0 (25:10, 25:17, 25:17).

Die DVV-Frauen rauschten im ersten Durchgang förmlich über die Schweiz hinweg. Mit starken Aufschlägen setzten sie die Gegnerinnen immer wieder unter Druck, zudem war der deutsche Block unüberwindbar. Während die Schweizerinnen überhaupt keinen Zugriff aufs Spiel bekamen und keine Lösungen fanden, lief bei Deutschland alles zusammen. Über eine 17:5-Führung sicherten sie sich ungefährdet den ersten Durchgang. Auch im zweiten Satz agierten die DVV-Frauen weiter druckvoll und ließen die Schweizerinnen nicht ins Spiel kommen. Angefeuert von den 2400 Fans gingen die Deutschen völlig verdient mit 2:0 in Führung. Im dritten Durchgang konnten die Schweizerinnen das Spiel zunächst etwas offener gestalten, letztlich war es wieder die deutsche Aufschlag- und Blockstärke, die den Unterschied machte. Am Ende kam das DVV-Team auf elf Blocks und sechs Asse. Die Statistik verdeutlichte auch die geschlossene Teamleistung: Beste Scorerinnen waren Hanna Orthmann mit 15 Punkten, Camilla Weitzel mit elf Punkten sowie Lena Stigrot und Marie Schölzel mit jeweils zehn Punkten.

Mit dem dritten Sieg im vierten und letzten Gruppenspiel sind die DVV-Frauen nicht mehr von Platz eins der Gruppe A zu verdrängen. Die EM findet im kommenden Jahr vom 21. August bis 6. September 2026 in der Türkei, Aserbaidschan, Tschechien und Schweden statt. Beim deutschen Team richtet sich der Blick nun direkt auf die anstehende Weltmeisterschaft vom 22. August bis 7. September in Thailand. Bereits am 9. Und 10. August stehen Testspiele in den Niederlanden an. Am 18. August reisen die DVV-Frauen dann nach Thailand.

Stimmen zum Spiel

Lena Stigrot: „Wir freuen uns sehr über den Sieg. Nach dem verlorenen Spiel in Finnland haben wir uns ein bisschen in eine schwierige Lage gebracht, daher war in den letzten Tagen schon ein kleiner Druck zu spüren. Umso glücklicher bin ich, dass wir es heute ohne größere Probleme durchgezogen haben. Wir haben sehr souverän gespielt, in allen Elementen, aber vor allem im Angriff, im Block und Aufschlag – das ist unsere Geheimwaffe. Es hat richtig Spaß gemacht hier zu spielen. Es war super laut, wir hatten alle Fans hinter uns, das war ein schönes Gefühl.“

Foto: Detlef Gottwald
Foto: Detlef Gottwald

Anna Pogany: „Erstmal bin ich super froh, dass wir gewonnen haben. Wir haben heute auf einem konstant guten Level gespielt. Wenn der Gegner mal ein zwei Punkte macht, verfallen wir nicht in Panik, sondern machen unser Spiel. Es hat super viel Spaß gemacht, hier zu spielen. Für uns ist es immer etwas ganz Besonderes zuhause in Deutschland zu spielen. Es war so schön zu sehen, dass es so viele Volleyballbegeisterte Menschen hier gibt – die Stimmung war mega gut.“

Bundestrainer Giulio Bregoli: „Unsere Aufschlagqualität und unsere Block-Feldabwehr war heute sehr gut. Wir waren sehr fokussiert. Es gab kaum einen Ball, an dem wir nicht dran waren. Jetzt richtet sich unser Blick direkt auf die WM, die für uns sehr wichtig ist. Wir haben ein starkes Nationalteam, jetzt wollen wir auch die großen schlagen, daran werden wir arbeiten. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft in dieser Saison. Wir haben eine sehr gute Teamchemie. Das zeichnet uns aus.“

Spielbericht

Bundestrainer Giulio Bregoli begann mit Lena Stigrot, Camilla Weitzel, Emilia Weske, Hanna Orthmann, Marie Schölzel, Sarah Straube und Anna Pogany (Libera). Weitzel servierte stark, sodass ihre Mitspielerinnen am Netz leichtes Spiel hatten (3:1). Orthmann und Schölzel packten zweimal im Block zu. Nach zwei spektakulären Abwehraktionen von Pogany verwandelte Orthmann zum 9:2. Die Außenangreiferin servierte anschließend ein Ass, Stigrot punktete mit zwei Angriffen (15:5). Mit zwei weiteren Assen von Straube und Schölzel sowie zwei Blocks von Schölzel zog Deutschland weiter auf 23:9 davon. Mit zwei Fehlern der Schweizer ging der Satz deutlich an die DVV-Frauen.

Auch im zweiten Durchgang gingen die Deutschen schnell mit 6:2 in Führung. Mit zwei Assen kam die Schweiz zwar kurz auf 6:5 heran, dann zogen die Gastgeberinnen das Tempo wieder an und zwangen die Schweizerinnen zu Fehlern (9:5). Weitzel punktete im Angriff und Block (14:9), ebenso Orthmann und Schölzel (17:13). Mit zwei weiteren Blocks von Schölzel und Stigrot bauten die DVV-Frauen die Führung weiter aus (19:13). Schölzel servierte ein weiteres Ass (22:15) und nach einem Fehler der Schweizerinnen hatte Deutschland sieben Satzbälle. Den zweiten verwandelte Weitzel eindrucksvoll über die Mitte zur verdienten 2:0-Satzführung.

Im dritten Durchgang gingen die Schweizerinnen erstmals in der Partie mit zwei Punkten in Führung, doch die Deutschen glichen direkt wieder aus. Nun war es jedoch ein ausgeglicheneres Spiel. Mit einem Block gegen Stigrot hatte die Schweiz erneut einen leichten Vorteil (8:10), die DVV-Frauen ließen sich davon aber nicht beirren und spielten konzentriert und druckvoll weiter. Nach einer überragenden Abwehr von Pogany erzielte Weske die Führung für Deutschland (11:10). Mit einem Ass von Stautz und guter Block-Feldabwehr erhöhten die DVV-Frauen den Vorsprung auf 16:13. Stigrot punktete verlässlich, zudem unterliefen den Schweizerinnen wieder Fehler (19:15). Erneut packte der deutsche Block zu, zudem stand die Abwehr gut. Nach einem langen Ballwechsel war es wieder Stigrot, die zum 21:15 punktete. Weitzel blockte erneut, Straube servierte stark (23:15). Nach einem Aufschlagfehler der Schweizerinnen hatte Deutschland acht Matchbälle. Den ersten wehrten die Schweizerinnen noch ab, dann landete ihr Aufschlag im Aus.