WM: DVV-Männer mit bitterer Auftaktniederlage gegen Bulgarien

Die DVV-Männer waren gut in die Partie gestartet, bis sich die Bulgaren Mitte des ersten Satzes mit 11:17 absetzen konnten. Doch das deutsche Team kämpfte sich zurück und drehte auch den 21:23 Rückstand dank guter Aufschläge von Tim Peter zum 24:23. Was dann folgte war die reinste Nervenschlacht. Elf Satzbälle reichten den Deutschen nicht aus und so verwandelten letztlich die Bulgaren ihren fünften Satzball zur glücklichen Führung. Auch in den Sätzen zwei und drei hielten die DVV-Männer zunächst gut mit, doch die Bulgaren machten im Aufschlag und Angriff ordentlich Druck und nutzten ihre Chancen konsequent. Überragender Mann der Partie war Aleksandar Nikolov, der 28 Punkte zum Sieg der Bulgaren beisteuerte. Beste Angreifer auf deutscher Seite waren Georg Grozer mit 13 Punkten und Anton Brehme mit elf.
„Bulgarien hat heuten einen sehr guten Job gemacht. Wir haben alles gegeben, aber heute war nicht unser und leider auch nicht mein Tag“, sagte Kapitän Georg Grozer nach der Niederlage. „Wir haben im ersten Satz hart gekämpft. Das war der Schlüssel. Wenn wir den gewonnen hätten, wäre es anders ausgegangen.“ Ähnlich sah es Bundestrainer Michal Winiarski: „Heute war sicher nicht unser Tag. Wir hatten unsere Chancen – vor allem im ersten und zweiten Satz. Im dritten waren wir nicht mehr so gut.“
Nun muss im zweiten Gruppenspiel am Montag (7:30 Uhr dt. Zeit, ZDF-Livestream) gegen Chile zwingend ein Sieg her, um die Chancen aufs Achtelfinale noch zu wahren. „Wir werden an einigen Sachen arbeiten und dann hoffentlich besser spielen“, so Grozer. Nur der Gruppenerste und -zweite zieht in die K.o.-Phase ein. Zum Abschluss wartet am Mittwoch um 15 Uhr (dt. Zeit) noch Favorit Slowenien auf die DVV-Männer.
Spielbericht
Starting Team: Jan Zimmermann, Georg Grozer, Tobias Brand, Erik Röhrs, Anton Brehme, Tobias Krick, Lenny Graven
Die Partie begann ausgeglichen, zunächst erspielte sich Deutschland einen minimalen Vorsprung (4:2), dann die Bulgaren (7:9). Mit starken Aufschlägen und guten Blocks zogen die Bulgaren dann auf 11:17 davon. Doch die Deutschen gaben sich nicht geschlagen, kämpften sich mit starken Angriffen von Brand wieder heran und glichen mit einem Block von Grozer wieder aus (17:17). Die Bulgaren konnte die Serie jedoch durchbrechen, gingen ihrerseits wieder mit zwei Punkten in Führung (17:19) und hielten den Vorsprung bis zum 21:23. Dann war es der eingewechselte Tim Peter, der mit einem Ass und einem weiteren guten Aufschlag für den ersten Satzball sorgte (24:23). Was nun folgte, war an Spannung nicht zu überbieten. Bulgarien wehrte zwei Satzbälle ab und erspielte sich selbst einen dank überragender Abwehrarbeit (25:26). Brehme wehrte diesen ab und sorgte im Block gemeinsam mit Grozer für den dritten Satzball der Deutschen (27:26). Den wehrten die Bulgaren ebenso wie vier weitere ab und erspielten sich mit einem starken Aufschlag ihren zweiten Satzball (31:32). Brehme wehrte den ab, den dritten vergaben die Bulgaren selbst mit ihrem 14. Aufschlagfehler. Nach einer Rettungsaktion von Zimmermann mit dem Fuß blockte Grozer zum 34:33. Bulgarien wehrte diesen ebenso wie zwei weitere ab und hatte dann selbst wieder Satzball (36:37). Grozer wehrte ab, Krick sorgte mit einem Block für den elften Satzball der Deutschen. Auch diesen wehrten die Bulgaren ab und hatten nach einem Angriffsfehler von Brand ihren fünften Satzball, den sie diesmal nutzten. Vor allem der Angriff machte in diesem Satz den Unterschied: 24 Punkte erzielten die Bulgaren im Angriff, Deutschland nur 15. Damit konnten sie auch ihre 17 Fehler kompensieren.
Die Deutschen zeigten sich von diesem Rückschlag aber zunächst unbeeindruckt. Grozer servierte ein Ass (4:3), Brand punktete im Angriff (7:7). Doch im Gegensatz zu den Deutschen nutzten die Bulgaren ihre Chancen aus der Abwehr konsequent und setzten sich so auf 8:12 ab. Winiarski brachte Eric Burggräf und Filip John. Röhrs verkürzte mit einem Ass auf 13:15, doch vor allem der Aufschlag war zu fehleranfällig und harmlos, sodass sie die Gegner kaum unter Druck setzten konnten (17:22). Bulgarien spielte unterdessen stabil, im gesamten Satz unterlief ihnen nur ein einziger Fehler (Deutschland zehn). Den ersten Satzball vergaben sie noch mit einem Aufschlagfehler, doch dann landete auch der Aufschlag des eingewechselten Peter im Netz, sodass Bulgarien mit 2:0 in Führung ging.
Winiarski Zwischenfazit fiel deutlich aus: „Wir müssen aggressiver im Gegenangriff sein. Es kann nicht sein, dass wir nur einen von 13 Angriffen aus der Abwehr verwandeln. Wir haben zwar Chancen, aber machen zu viele Fehler.“
Zunächst schien sein Team darauf zu hören. Röhrs punktete zweifach aus der Abwehr zur ersten Drei-Punkte-Führung im gesamten Spiel (4:1). Doch mit drei Blocks in Folge gegen Grozer und Brand sowie einem Ass drehten die Bulgaren direkt wieder den Spielstand (4:5). Bis zum 8:8 ging es ausgeglichen weiter, dann waren es wieder die Bulgaren, die sich mit einem Block und einem Angriffsfehler von Brand absetzten konnten (8:11). Diesen Rückstand konnten die DVV-Männer nicht mehr verkürzen, im Gegenteil: mit drei weiteren Punkten in Folge zogen die Bulgaren auf 16:22 davon und erspielten sich kurz darauf sieben Matchbälle. Den ersten wehrte der eingewechselte Simon Torwie ab und mit zwei Assen von Grozer keimte kurzzeitig Hoffnung auf, doch dann landete der Aufschlag im Netz und die Bulgaren feierten den hinten raus verdienten Sieg.
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WM-Kader
Nr. | Name | Position |
---|---|---|
2 | Leonard Graven | Libero |
5 | Moritz Reichert | Außenangriff |
8 | Filip John | Diagonal |
9 | Georg Grozer | Diagonal |
12 | Anton Brehme | Mittelblock |
16 | Tim Peter | Außenangriff |
17 | Jan Zimmermann | Zuspiel |
18 | Florian Krage | Mittelblock |
19 | Erik Röhrs | Außenangriff |
21 | Tobias Krick | Mittelblock |
22 | Tobias Brand | Außenangriff |
24 | Eric Burggräf | Zuspiel |
32 | Theo Mohwinkel | Außenangriff |
33 | Simon Torwie | Mittelblock |