450.000er-Marke geknackt: Volleyball in Deutschland weiter auf Wachstumskurs

Foto: Anton Höfel Foto: Anton Höfel Der positive Trend im Volleyball setzt sich fort: Zum vierten Mal in Folge verzeichnen die Landesverbände steigende Mitgliederzahlen. Laut der aktuelle DOSB-Bestandserhebung zum Stichtag 1. Januar 2025 hat der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) 27.800 neue Mitglieder hinzugewonnen – ein Zuwachs von 6,37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit zählt der DVV nun insgesamt 464.148 Mitglieder und hat erstmals seit vielen Jahren die 450.000er-Marke deutlich überschritten.

Zwischen 2002 und 2021 war die Zahl der Volleyballer*innen in Deutschland noch kontinuierlich gesunken – von 531.000 auf 383.000. Seitdem zeigt die Entwicklung jedoch klar nach oben: Nach einem Plus von knapp 9.000 Mitgliedern im Jahr 2022 (+2,44 Prozent) und rund 18.000 im Jahr 2023 (+4,59 Prozent) konnte 2024 bereits ein Zuwachs von über 26.000 Volleyballer*innen verzeichnet werden (+6,4 Prozent). Nun setzt sich der Trend fort – mit einem erneuten kräftigen Wachstum um 27.800 Mitglieder. Bemerkenswert: Unter allen olympischen Spitzenverbänden des DOSB verzeichnet Volleyball den viertgrößten prozentualen Zuwachs. Nur Lacrosse, Boxen und Rugby legten noch stärker zu – ein eindrucksvoller Beleg für die Attraktivität der Sportart.

„Dass wir jetzt die 450.000er-Marke geknackt haben, ist ein tolles Signal für den gesamten Volleyball in Deutschland“, freut sich DVV-Präsident Markus Dieckmann. „Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass unsere Arbeit im DVV, in den Landesverbänden, den Vereinen und von unseren Partnern wie der VBL oder der German Beach Tour Früchte trägt. Volleyball begeistert immer mehr Menschen – und das in allen Altersgruppen und auf allen Ebenen, vom Freizeit- bis zum Leistungssport.“

Besonders bemerkenswert bleibt auch der hohe Anteil weiblicher Mitglieder: In kaum einer anderen Mannschaftssportart ist das Verhältnis zwischen Frauen und Männern so ausgeglichen wie im Volleyball.

Dieckmann betont: „Volleyball bringt Menschen zusammen – es geht um Gemeinschaft, Zusammenhalt und den Spaß am Spiel – das macht unseren Sport aus. Wir werden weiter alles geben, damit wir noch mehr Menschen begeistern und sich dieser positive Trend fortsetzt.“

Die gesamte Bestandserhebung 2025 finden Sie hier.

Die Bestandserhebungen der Jahre 2000 bis 2024 finden Sie hier.

 

DOSB-Pressemitteilung:

Nächster Mitgliederrekord im deutschen Sport

Deutschlands Sportvereine zählen mehr Mitgliedschaften als jemals zuvor seit Beginn der Bestandserhebung 1954. Das geht aus der neuesten Statistik des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hervor (Stichtag: 1. Januar 2025).

So können die rund 86.000 Sportvereine im Land derzeit rund 29,3 Millionen Mitgliedschaften aufweisen. Das sind mehr als eine halbe Million Mitgliedschaften (+2,18 %) mehr als im Vorjahr. Damit bleibt der organisierte Sport unter dem Dach des DOSB die größte Bürgerbewegung des Landes und bricht zugleich seinen eigenen, gerade erst aufgestellten Mitgliederrekord aus dem vergangenen Jahr.

DOSB-Präsident Thomas Weikert: „Dieser erneute Rekord ist ein echter Aufschwung für den Sport und für unsere ganze Gesellschaft. Sport im Verein steigert die Gesundheit, steht für Respekt und Fairplay und sorgt für echten gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dass Sportvereine so beliebt sind wie nie, ist eine gute Botschaft für unser Land. Wenn wir, und damit meine ich ausdrücklich auch die Politik, mehr in den Sport investieren würden, könnten wir das Potenzial der Vereine für unsere Gesellschaft noch viel besser nutzen.“

Mit dem neuen Rekord setzt der organisierte Sport sein bemerkenswertes Wachstum der vergangenen Jahre fort. 2023 konnte mit knapp 28 Millionen Mitgliedschaften ein Zehn-Jahres[1]Hoch verzeichnet werden. 2024 folgte dann der erste Allzeitrekord seit 2013. Mit dem neuen Höchststand in diesem Jahr wird einmal mehr deutlich, was für einer enormen Beliebtheit die Angebote der Sportvereine sich derzeit erfreuen.

Beachtenswert ist zudem, dass der bisherige Rückgang bei der Anzahl der Sportvereine aus den vergangenen Jahren nahezu zum Stillstand gekommen ist. Laut Bestandserhebung ist bundesweit ein Minus von zwölf Vereinen zu verzeichnen, womit die Gesamtzahl von rund 86.000 Vereinen fast unverändert bleibt. Bei dem gleichzeitigen fortwährenden Anstieg der Mitgliederzahlen deutet diese Entwicklung auf eine zunehmende Professionalisierung der Vereine hin, aber auch auf einen steigenden Druck auf ehrenamtliche Strukturen und die Sportinfrastruktur.

Deutlicher Appell an Politik

Der neue Mitgliederrekord kann deshalb bei aller Freude nicht über die strukturellen Sorgen der Sportvereine hinwegtäuschen. So zeigte zuletzt der Sportentwicklungsbericht im Mai dieses Jahres, dass fast jeder fünfte Verein große bis sehr große Probleme wegen maroder Sportvereinsanlagen meldet. Mehr als jeder sechste Verein sieht sich zudem in seiner Existenz bedroht, weil er es nicht mehr schafft, ausreichend ehrenamtlich Engagierte zu finden und im Verein zu halten.

DOSB-Vorständin Sportentwicklung Michaela Röhrbein betont: „Der erneute Mitgliederrekord zeigt eindrucksvoll, welche unverzichtbare Rolle unsere 86.000 Sportvereine für Gesundheit, Lebensfreude, Teilhabe und gesellschaftlichen Zusammenhalt spielen. Dieses Wachstum ist ein starkes Signal, aber auch ein Weckruf. Die Vereine stoßen längst an strukturelle Grenzen: Marode Sportstätten, zu wenig Ehrenamtliche und hohe bürokratische Hürden bremsen das enorme Engagement vor Ort aus. Jetzt ist die Politik gefordert, ihre zugesagte Unterstützung konsequent umzusetzen – durch die Sportmilliarde, gezielte Investitionen in eine moderne Sportstätteninfrastruktur und den Zukunftspakt Ehrenamt. Letzterer muss weiter mit Leben gefüllt werden durch echten Bürokratieabbau und mehr Wertschätzung für Ehrenamtliche. Die Zahlen sprechen für sich: Ein Investment in den Sport ist ein Investment in unsere Gesellschaft.“

Zuwächse bei Kindern und Jugendlichen sowie in allen Bundesländern

Aus den Zahlen der 16 Landessportbünde geht hervor, dass der Zustrom in die Sportvereine besonders bei den Jüngsten unserer Gesellschaft weiter anhält. Die Anzahl der Mitgliedschaften bei Kindern und Jugendlichen stieg überdurchschnittlich stark an: Bei den 0- bis 6-Jährigen mit 4,1 % (+64.591) und bei den 7- bis 14-Jährigen mit 4,58 % (+206.989). Dies wird als besonders wichtig gewertet, da Kinder und Jugendliche, die bereits in frühem Alter den Zugang zum Sport finden, statistisch länger Mitglied bleiben und dadurch ein bewegungsreicheres Leben führen.

Und nicht nur dort geht es bergauf: Alle 16 Landessportbünde sind erneut gewachsen. Mit einem Zuwachs von insgesamt fast 700.000 Mitgliedschaften (+2,78 %) konnten sie sich auf einen Wert von knapp 25,8 Millionen steigern. Spitzenreiter ist in diesem Jahr Hamburg mit einem Wachstum von 4,56 % im Vergleich zum Vorjahr (+25.455). Unter den Top 5 der am stärksten wachsenden Landessportbünde befinden sich mit Mecklenburg-Vorpommern (+4 %), Brandenburg (+3,83 %) und Sachsen (+3,7 %) zudem gleich drei Bundesländer aus dem Osten Deutschlands. Historisch liegen diese Regionen sowohl bei der Anzahl der Mitgliedschaften als auch der Anzahl der Sportvereine unter dem bundesweiten Durchschnitt. Mitgliederstärkstes Bundesland ist und bleibt Nordrhein-Westfalen. Der dortige Landessportbund weist mittlerweile 5.475.642 Mitgliedschaften auf und damit 153.730 (+2,89 %) mehr als noch im vergangenen Jahr.

Sportarten-Trends

Innerhalb der Sportarten lässt sich vor allem erkennen, dass die großen Breitensportarten den Aufwärtstrend stabilisieren. Zuwächse im Fußball, Turnen, Tennis und der Leichtathletik tragen allein zu einem Plus von gut 500.000 Mitgliedschaften bei. Aber auch innerhalb kleinerer Sportarten lässt sich punktuell starkes Wachstum erkennen, so etwa in den Sportarten Dart (+59 %), Cheerleading (+17 %) und Tanzen (+3,5 %).

Deutlich wird einmal mehr, dass die Breite des Sportangebots eine klare Stärke der deutschen Sportvereinslandschaft ist, indem sie Millionen von Menschen passende Angebote machen kann. Der erneute Mitgliederrekord ist somit ein klarer gemeinschaftlicher Verdienst aller Sportvereine und -verbände in ganz Deutschland, den es bestmöglich zu nutzen gilt für unsere Gesellschaft.