Freitag startet die Beach-WM - Sieben deutsche Duos dabei
Foto: Justus Stegemann
Am Freitag ist es endlich soweit: In Adelaide (Australien) starten die Beach-Volleyball Weltmeisterschaften. Sieben deutsche Teams schlagen in Down Under auf. Alle Spiele werden live auf volleyballworld.tv (kostenpflichtig) übertragen, Spontent zeigt zudem ausgewählte Begegnungen kostenfrei auf Twitch.
Deutschlands Top-Team Svenja Müller und Cinja Tillmann starten mit viel Selbstvertrauen in die WM. Beim letzten Elite-Turnier Ende Oktober in Kapstadt gewann das DVV-Duo den Titel – und das in beeindruckender Manier: im gesamten Turnierverlauf gaben sie nur einen einzigen Satz ab. Zu den Favoritinnen zählen sich die Weltranglistenvierten dennoch nicht: „Es gibt super viele gute Teams, die Dichte bei den Frauen ist sehr groß. Wir wollen von Spiel zu Spiel schauen und dann sehen wir, wohin die Reise geht“, sagt Cinja Tillmann, die mit ihrer Partnerin bereits die dritte gemeinsame WM spielt. 2022 gewannen sie in Rom Bronze.
Auch Sandra Ittlinger und Anna Grüne reisen mit einer Medaille im Gepäck nach Australien. Das deutsche Duo holte beim Elite-Turnier in Kapstadt Bronze. Nach einem verletzungsbedingten holprigen Saisonstart zeigte das deutsche Team konstant gute Leistungen und etablierte sich in der Weltrangliste (aktuell Rang 15). Das DVV-Duo flog bereits Ende Oktober direkt von Südafrika nach Adelaide und holte sich den letzten Feinschliff für die WM vor Ort. „Wir haben die Zeit sehr gut genutzt und sind sehr gut vorbereitet, wir fühlen uns hier schon fast ein bisschen heimisch“, sagt Anna Grüne. Bei der Zielsetzung gehen die Meinungen im Team auseinander. Sandra Ittlinger, die bereits ihre vierte WM spielt und bisher dreimal in der Round of 32 scheiterte, hat sich eine Top-Ten-Platzierung vorgenommen. Ihre Partnerin denkt weniger ergebnisorientiert: „Es geht darum, Top-Teams zu schlagen. Wir wissen, dass wir das können. Jetzt müssen wir unsere Leistung konstant abrufen, dann sind hier viele Teams schlagbar“, sagt Anna Grüne.
Linda Bock und Louisa Lippmann haben sich in ihrem ersten gemeinsamen Jahr bereits mit der WM-Teilnahme belohnt. „Natürlich war das unser Ziel, aber wir hätten nicht die Hand dafür ins Feuer gelegt, dass wir es auch schaffen“, sagt Louisa Lippmann, die ihre WM-Premiere 2023 an der Seite von Laura Ludwig feierte. Für Linda Bock, die erst im vergangenen Jahr aus der Halle in den Sand wechselte, ist es der erste Auftritt bei einer WM. Entsprechend haben die Weltranglistensiebzehnten auch keine konkrete Platzierung im Blick. „Unser Fokus liegt immer noch auf unserer Entwicklung“, sagt Linda Bock. Ihr Partnerin ergänzt: „Wenn wir in unseren Rhythmus finden und es schaffen, konsequent unsere Stärken auszuspielen, sind wir für jeden ein unangenehmer Gegner.“
Lea Kunst und Melanie Paul gehen ohne große Erwartungen in ihre erste Weltmeisterschaft. „Alles kann, nichts muss“, sagt Melanie Paul. Nach einer durchwachsenen Saison, in der die Abwehrspielerin zeitweise vom Weltverband FIVB gesperrt war, freut sich das Duo umso mehr, nun gemeinsam in Australien angreifen zu können. „Wir nehmen alles mit und würden uns freuen, wenn es mehr als nur drei Spiele sind“, sagt Melanie Paul. Das DVV-Duo trifft in der Gruppe L unter anderem auf die Lokalmatadorinnen Clancy/Milutinovic. „Auf das Duell auf dem Center Court freuen wir uns schon sehr“, sagt Lea Kunst.
Bei den Männern gehen drei deutsche Teams an den Start. Nils Ehlers und Clemens Wickler (Weltrangliste 13) wollen nach einer starken zweiten Saisonhälfte in Adelaide angreifen: „Die Vorbereitung läuft optimal, wir sind bereit, jetzt nochmal einen rauszuhauen“, sagt Clemens Wickler. Nach einem holprigen Saisonstart hatten sich die Olympiazweiten gefangen und waren zuletzt regelmäßig ins Viertelfinale eingezogen. Daher blickt das Duo optimistisch auf die WM: „Man liebäugelt natürlich immer mit einer Medaille, aber wir wollen unsere Entwicklungsschritte festigen und wenn wir daran anknüpfen, wird es für uns ein erfolgreicher Saisonabschluss“, sagt Clemens Wickler. Sein Partner ergänzt: „Wir freuen uns, nochmal eine Kirsche auf die Saison zu packen.“
In diesem Jahr ist die Beach-Saison durch die späte WM für alle Teams besonders lang. „Das ist auf jeden Fall ungewohnt, normalerweise sind wir jetzt schon wieder in der Vorbereitung für die neue Saison – man braucht einen langen Atem“, erzählt Lukas Pfretzschner, betont aber auch: „Wir sind gut drauf“. Mit seinem Partner Sven Winter (Weltrangliste 26) geht er ohne konkretes Ziel in die WM. „Wir haben keine Erwartungen. Wir haben die Saison gezeigt, dass wir extrem guten Volleyball spielen können, aber es wird eine Riesenaufgabe, hier auf unser Level zu kommen und das zu zeigen, was wir können“, sagt Sven Winter. Wenn sie dies schaffen, seien sicherlich einige Siege drin. „Aber es kann genauso gut andersherum laufen, daher nehmen wir uns ganz klassisch vor, so gut zu spielen wie möglich und unser Spiel zu machen.“
Das erste deutsche WM-Spiel werden Paul Henning und Luis Wüst (Weltrangliste 20) am Freitag um 4:30 Uhr (dt. Zeit) bestreiten. Das Duo ist heiß auf ihre erste WM: „Die Vorbereitung läuft gut, wir haben richtig Bock. Wir wollen Spielfreude zeigen und ein paar richtig geile Spiele machen“, sagt Lui Wüst. „Wenn wir das schaffen, kommt das Ergebnis von selbst“, so der Abwehrspieler. Paul Henning legt den Fokus zunächst auf die Vorrunde: „Wir wollen von Spiel zu Spiel schauen und in die K.o.-Phase einziehen. Die ist bei einer WM immer wild, da kann jeder gewinnen, da gehen wir all in.“
Benedikt und Jonas Sagstetter liegen aktuell auf Platz eins der Nachrücker-Liste.
Alle Spiele werden live auf volleyballworld.tv (kostenpflichtig) übertragen. Spontent zeigt zudem ausgewählte Begegnungen kostenfrei auf Twitch.
Den kompletten Spielplan gibt es HIER.
Infos zu den Gruppen der Deutschen inklusive Einschätzung von Chef-Bundestrainer Christoph Dieckmann gibt es HIER.
