Zum Karriereende von Ulrike Schmidt ein Interview mit der Olympia-Teilnehmerin von 2000!

Ulrike Schmidt belegte im Jahr 2000 mit Partnerin Gudula Staub einen 9. Platz bei den Olympischen Spielen in Sydney.

Nach dem Karriereende von Ahmann/Hager ist der Rücktritt von Ulrike Schmidt fast ein bisschen untergegangen. Zu Unrecht. Seit 1994 ist die 35-jährige im Sand aktiv und sie gehört zweifelsfrei zu den erfolgreichsten deutschen Beachvolleyballerinnen: Neben ihrer Teilnahme an den Olympischen Spielen in Sydney kann sie auf drei Deutsche Meister-Titel (1996, 1998, 2000) zurückblicken. Noch in diesem Jahr stand sie im Masters-Finale von Kühlungsborn und Essen. Im Interview mit beach-volleyball.de erzählt Uli von ihren Lieblingscourts, Veränderungen in der Szene und neuen Aufgaben.

Du stehst seit 1994 im Sand, bist schon 1996 Deutsche Meisterin geworden und hast somit eine lange Karriere hinter Dir. Jetzt willst Du mit dem Profi- Beachvolleyball aufhören. Was sind die Gründe?
Uli Schmidt: Die Gründe liegen darin, dass ich mich beruflich verändern möchte, nach zwei absolvierten Studiengängen (Diplomsport & Sport- und Touristik-Management) möchte ich mich neuen Aufgaben zuwenden.

Schwingt nicht eine große Portion Wehmut bei dieser Entscheidung mit?
Uli Schmidt: Nein, überhaupt nicht, ich habe eine sehr erfolgreiche Karriere hinter mir,habe zahlreiche Titel und die Teilnahme an olympischen Spielen erreicht und jetzt freue ich mich auf die neuen Herausforderungen auf anderer beruflicher Ebene. Dem Beachvolleyballsport bleibe ich weiter verbunden, allein deshalb, weil ich in den folgenden Monaten ein Praktikum bei der Firma Sportfive in Hamburg absolvieren werde.

An welchen Schauplätzen hast Du am liebsten gespielt und warum?
Uli Schmidt: Viele Turnierschauplätze waren beeindruckend, manchmal wegen der Naturstrände an sich, meistens war es aber die tolle Atmosphäre durch die Zuschauer, die einen im Spiel mitriss. Auf internationaler Ebene sind da auf jeden Fall Brasilien, Klagenfurt und der Bondi- Beach zu nennen, in Deutschland war ich immer besonders gern in Essen, Kühlungsborn, Berlin und in Timmendorfer Strand auf dem Court.

Du warst lange in der Szene. Wie hat sich Beachvolleyball Deiner Meinung nach verändert? Was ist besser, was schlechter geworden?
Uli Schmidt: Die Entwicklung von der Trendsportart zur olympischen Sportart sagt eigentlich alles; Das Rallyepoint-System hat die Sportart entscheidend und positiv verändert, der Druck auf den Side-Out wurde zwar größer, das Spiel für die Zuschauer und die Medien aber auf jeden Fall verständlicher. Die Mastersturniere sind über die letzten Jahre zu professionelleren Events geworden, das wird hoffentlich so weiter gehen; ich glaube, die vollen Ränge auf der Masterstour zeigen, dass Beachvolleyball absolut gefragt ist, nur die TV- Medienvertreter müssen noch überzeugt werden...

Wie burteilst Du das Abschneiden der Deutschen Teams in Athen 2004? Wie wichtig ist Olympischer Erfolg für den Sport?
Uli Schmidt: An Axel und Vince hat man gesehen, wie die Sportart von olympischem Erfolg profitieren kann, die guten Leistungen der Nationalteams lassen auf einen solchen weiteren Coup hoffen (wenn nicht dieses Jahr bei OS, dann eben nächstes Jahr bei den Weltmeisterschaften in Berlin?!) Ich drücke jedenfalls allen Teams die Daumen!

In Deiner Karriere hast Du ja auch mit verschiedenen Partnerinnen gespielt und entsprechend mehr Erfahrungen gemacht als viele andere. Was ist Deiner Ansicht nach wesentlich für ein funktionierendes Beachvolleyball-Team?
Uli Schmidt: Gemeinsame Ziele, eine professionelle Einstellung, Loyalität und die Bereitschaft, sich auf und um den Court herum zu ergänzen. Außerdem ist ein funktionierendes sportliches Umfeld als Voraussetzung für gute Leistungen unerläßlich, an dieser Stelle geht mein besonderer Dank gerade für die letzten zwei Jahre an Hans Voigt und unsere Trainingsgruppe in Bochum!

Was muss ein Beach-Team Deiner Ansicht nach beachten, um wirklich Erfolg zu haben? Welche Rolle spielt da die Erfahrung?
Uli Schmidt: Wie schon oben gesagt, vor allem gemeinsame Ziele und eine professionelle Einstellung zu Wettkampf und Training, Teamgeist und ein gutes Nervenkostüm, das durch langjährige Wettkampferfahrungen sicher besser wird.

Du kennst natürlich auch die aktuelle Szene. Welchen Nachwuchsspielerinnen traust Du etwas zu?
Uli Schmidt: Einige junge Spielerinnen haben sich bereits auf nationaler und internationaler Ebene hervorgetan, die Breite an guten Nachwuchsspielerinnen ist sicher vorhanden. Wer sich konstant im Seniorenbereich durchsetzen kann, wird die Zukunft zeigen.

Jörg Ahmann ist zum DVV gegangen. Wäre das auch ein Berufsweg, der Dich interessiert?
Uli Schmidt: Verbandsarbeit ist sicher gerade im Volleyballbereich für einen ehemalig Aktiven eine spannende Angelegenheit, momentan bin ich aber eher an einem Berufsweg in der freien Wirtschaft interessiert. In dem Zusammenhang organisiere ich gerade meinen Umzug nach Hamburg, im Oktober geht's los bei Sportfive!

(Quelle: Beach-Volleyball.de)

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