7 Jahrzehnte, 7 Legenden: DVV feiert 70-jähriges Jubiläum in Münster

Sieben Legenden, die den deutschen (Beach-)Volleyball prägten (v.l): Kaweh Niroomand, Matthias Fell, Stelian Moculescu, Susanne Lahme, Renate Riek-Bauer, Laura Ludwig und Julius Brink. (Foto: DVV) Sieben Legenden, die den deutschen (Beach-)Volleyball prägten (v.l): Kaweh Niroomand, Matthias Fell, Stelian Moculescu, Susanne Lahme, Renate Riek-Bauer, Laura Ludwig und Julius Brink. (Foto: DVV) Der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) hat am Wochenende im Rahmen seiner Mitgliederversammlung in Münster sein 70-jähriges Bestehen gefeiert. Nachdem am Vormittag wichtige strategische Entscheidungen für die Zukunft des deutschen Volleyballs getroffen wurden, stand am Nachmittag der Festakt „70 Jahre DVV – 7 Jahrzehnte, 7 Legenden“ im Mittelpunkt des Jubiläums. Den unterhaltsamen Talk gibt es als Video auf dem YouTube-Kanal des DVV.

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Moderator Jan Romund führte kurzweilig und emotional durch sieben Jahrzehnte deutscher Volleyballgeschichte – erzählt von sieben prägenden Persönlichkeiten, die jede Generation auf ihre Weise geprägt haben.

Den Auftakt machte Matthias Fell (1955–1975), der von den Pionierjahren des DVV, den ersten Geschäftsstellentagen in Münster und dem harten Ringen um Anerkennung berichtete. Der 85-Jährige erinnerte sich an die „Pionierzeit ohne Geld, aber mit großem Herz“: „Münster war die Geburtsstadt unserer ersten Geschäftsstelle – eine echte Familie aus Idealisten, die den Volleyballsport groß gemacht hat.“

Rekordnationalspielerin Renate Riek-Bauer (1975–1985), die 518 Mal für Deutschland auflief und 30 Jahre in der Bundesliga spielte, sprach über Beständigkeit, Leidenschaft und den „Volleyball-Virus“, der nie verschwindet: „Ich habe mein ganzes Leben lang Volleyball gespielt, trainiert und gelebt – dieser Sport begleitet mich bis heute, über Generationen hinweg.“

Im Jahrzehnt danach prägten Stelian Moculescu und Kaweh Niroomand (1985–1995) den deutschen Volleyball entscheidend – als erfolgreichster Trainer und als visionärer Manager. Was sie auf der Bühne vereinte, war einst ein jahrelanger Konflikt: 15 Jahre lang sprachen die beiden nicht miteinander, bevor sie in Berlin wieder zueinander fanden. „Wir waren stur, ehrgeizig und wollten beide gewinnen“, erinnerte sich Moculescu. „Aber am Ende haben wir verstanden: Wir gehören auf dieselbe Seite.“ Niroomand ergänzte: „Ich war ehrlich gerührt, als wir uns nach all den Jahren wieder begegnet sind. Diese Versöhnung war überfällig – und sie zeigt, was diesen Sport ausmacht: Respekt, Leidenschaft und das gemeinsame Ziel.“

Mit Susanne Lahme (1995–2005) kam eine Ausnahmeathletin zu Wort, die als einzige deutsche Spielerin sowohl in der Halle als auch im Sand an Olympischen Spielen teilnahm. „Ich wollte eigentlich nur ein bisschen Beach spielen – mein ‚Alterssport‘. Und dann wurde es zu einer neuen Leidenschaft“, sagte Susanne Lahme.

Julius Brink (2005–2015), Olympiasieger und Weltmeister, spannte den Bogen in die jüngere Vergangenheit und sprach über seine Zeit als Spieler und nun als DVV-Vizepräsident: „Volleyball hat mir alles gegeben – jetzt möchte ich etwas zurückgeben. Es geht um Perspektiven, um Strukturen und um die Frage, wie wir junge Menschen für diesen Sport begeistern können.“

Den Abschluss bildete Laura Ludwig (2015–2025), die mit ihrer Olympia-Goldmedaille 2016 ein weiteres Kapitel deutscher Beach-Volleyball-Geschichte aufgeschlagen hat. „Ich bin stolz, Teil dieser Geschichte zu sein. Wir haben gezeigt, dass man mit Mut, Teamgeist und Leidenschaft alles erreichen kann. Volleyball ist mehr als ein Sport – er hält uns zusammen.“

Im Anschluss an den Festakt besuchten die Gäste gemeinsam das Bundesligaspiel USC Münster gegen die Ladies in Black Aachen, das die Aachenerinnen mit 3:1 für sich entschieden.

Der DVV dankte dem Westdeutschen Volleyball-Verband (WVV) herzlich für die hervorragende Organisation und die große Gastfreundschaft rund um die Mitgliederversammlung und das Jubiläum. Münster zeigte sich einmal mehr als Herz des deutschen Volleyballs – traditionsreich, engagiert und zukunftsorientiert.

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