DVV-Pokalfinale der Männer: BR Volleys verteidigen Titel
Foto: Flo Treiber Die BERLIN RECYCLING Volleys sind DVV-Pokalsieger 2024. Mit einem deutlichen 3:0-Sieg (25:13, 25:18, 25:23) setzten sie sich vor 10.887 Fans in der SAP Arena gegen die WWK Volleys Herrsching durch. Mit dem insgesamt siebten Pokaltriumph gelang dem Team von Trainer Joel Banks erstmals die Titelverteidigung. Überragender Akteur des Finals war Marek Sotola mit 19 Punkten.Zwei Sätze erlebten die Fans ein einseitiges Finale, zu überlegen war Berlin vor allem in Aufschlag und Block. Erst im dritten Durchgang zeigte Herrsching, dass sie verdient im Finale standen und lieferten dem Favoriten ordentlich Gegenwehr. Doch am Ende behielt der Deutsche Meister die Nerven und reckte den Pokal in die Höhe. „Player of the Match“ des Spiels wurde Berlins Zuspieler Johannes Tille.
Die Berliner dominierten den ersten Satz von Beginn an. Mit einem Ass von Ruben Schott führten sie schnell 5:1 und erhöhten mit einem weiteren Ass von Timo Tammemaa auf 8:2. Herrsching tat sich hingegen schwer im Angriff, der Berliner Block stand gut. Trainer Thomas Ranner nahm beim 5:13 aus Sicht seiner Mannschaft die erste Auszeit. Magloire Mayaula Nzeza verwandelte kurz darauf spektakulär zum 7:14, doch nach zwei Blocks und einem weiteren Ass von Johannes Tille führten die BR Volleys deutlich mit 17:7. Die Herrschinger Fans feuerten ihr Team unermüdlich an, aber die Berliner waren weiterhin in allen Elementen überlegen und bauten den Vorsprung auf 22:10 aus. Filip John wehrte kurz darauf den ersten Berliner-Satzball noch ab, den zweiten verwandelte Tobias Krick zum 25:13.
Der zweite Durchgang startete zunächst ausgeglichener (10:9 für Berlin), bevor sich die BR Volleys mit zwei Assen von Tammemaa auf 13:9 absetzten. Mit ihrem fünften Block erhöhten der Deutsche Meister auf 19:13, sodass Thomas Ranner mit seiner zweiten Auszeit versuchte einzugreifen. John punktete anschließend direkt, doch nach zwei Punkten von Sotola hatten die Berliner neun Satzbälle. Die ersten zwei wehrten die Herrschinger noch ab, ehe Sotola den Satz zu machte.
Die Berliner nahmen den Schwung mit und führten auch in Durchgang drei schnell 3:0. Doch die Herrschinger gaben sich noch lange nicht geschlagen und leisteten nun ordentlich Widerstand (6:7). Beim 8:6 für Berlin verletzte sich ihr Libero Satoshi Tsuiki, der kurzzeitig von Adam Kowalski ersetzt wurde. Mit zwei Assen von Theo Timmermann ging Herrsching erstmals in Führung. John punktete ebenfalls, sodass Joel Banks beim 11:8 für die WWK Volleys seine erste Auszeit nahm. Timmermann erhöhte jedoch mit einem weiteren Ass auf 12:8. Die Berliner zeigten sich davon wenig beeindruckt und kämpften sich Punkt für Punkt wieder ran (12:13). Nach einem langen Ballwechsel mit spektakulären Abwehraktionen auf beiden Seiten landete der Herrschinger Block gegen Timothée Carle im Aus – die Halle bebte. Carle war es auch, der kurz darauf zum 18:18 ausglich. Nach zwei Fehlern der Herrschinger führten die Berliner plötzlich wieder mit 21:19. John punktete zwar im Angriff, doch kein Herrschinger Aufschlag ging mehr ins Berliner Feld, sodass die BR Volleys beim 24:22 den ersten Matchball hatten. Allerdings zeigte auch Sotola Nerven und verschlug seinen Aufschlag. Als auch der Aufschlag von dem stark spielenden Norbert Engemann im Netz landete, konnten die Berliner ihren siebten Pokalsieg feiern.
Stimmen zum Spiel
Johannes Tille (Zuspieler BERLIN RECYCLING Volleys): „Der Titel bedeutet uns sehr viel. Wir haben den letzten Monat ein bisschen gestruggelt, es ist einfach unglaublich wichtig, dass wir gewonnen haben und hier ein gutes Spiel gezeigt haben. Dadurch, dass die meisten von uns schon im letzten Jahr hier waren, waren wir fokussierter im Aufschlag, wussten, was uns erwartet, konnten konstant Druck im Aufschlag geben. Herrsching hat es nicht geschafft, ihren Standard-Aufschlag rüberzubringen und hat es dadurch einfacher gemacht. Letztes Jahr gab es eine gute Party, daher gehe ich davon aus, dass es jetzt auch wieder eine geben wird.“
Tobias Krick (Mittelblocker BERLIN RECYCLING Volleys): „Der Pokalsieg bedeutet mir sehr viel. Ich habe lange in der Bundesliga gespielt, daher ist es cool, jetzt auch mal den Pokal in der Hand zu halten. Wir haben immer besser reingefunden und uns immer weiter gepusht haben, sodass es auch im dritten Satz gereicht hat. Das gibt viel Selbstvertrauen für die Meisterschaft.“
Thomas Ranner (Trainer WWK Volleys Herrsching): „Wir haben heute wieder gesehen, dass die BR Volleys ein absolutes Spitzenteam sind und auf dem Level mit Finalspielen mehr Erfahrung haben. Wir sind sehr langsam reingekommen, haben in allen Elementen ein bisschen Federn gelassen. Wir haben verdient verloren. Im dritten Satz haben wir nochmal gezeigt, dass wir es verdient haben, hier zu sein. Mit den Fans im Rücken haben wir es nochmal geschafft, alles rauszuholen, aber am Schluss haben wir verdient verloren. Im dritten Satz hatten wir uns den Vorsprung hart erarbeitet, aber gerade der Aufschlagdruck von den Berlinern extrem hoch ist, auch in Drucksituationen. Aber wir haben Silber gewonnen und nichts verloren. Es ist ein Riesenschritt für den Verein. Deshalb bin ich mehr als stolz.“
Eric Bruggräf (Zuspieler WWK Volleys Herrsching): „Es war schwer für uns, ins Spiel zu kommen. Kaum einer von uns hat in einem Finale vor so einer Kulisse gespielt, da hat man die Nervosität am Anfang schon gemerkt. Berlin hat es uns nicht leicht gemacht ins Spiel zu finden. Sie haben sehr druckvoll aufgeschlagen und wir hatten Annahmeprobleme. Wir haben nicht mutig genug gespielt und dumme Fehler gemacht. Erst im dritten Satz haben wir die Energie von den Fans in etwas Positives umgewandelt. Dann war es ein ausgeglichenes Spiel. Wir hatten den unbedingten Siegeswillen. Klar ärgern wir uns jetzt, aber im Großen und Ganzen können wir auf unsere Reise hierher sehr stolz sein. Wir haben es uns verdient hier zu sein, auch wenn wir unsere Leistung heute leider nicht aufs Feld bringen konnten.“
„Player of the Match“: Kristal Rivers & Johannes Tille
Stuttgarts Kapitänin Maria Segura Pallerés und Ruben Schott, Kapitän von den BERLIN RECYCLING Volleys, nahmen im goldenen Konfettiregen die DVV-Pokale von DVV-Präsident Markus Dieckmann und Jana Bernhard, VBL-Aufsichtsratsmitglied, entgegen. Die Ehrung des Schiedsrichtergespanns übernahm Friedemann Bausch, Geschäftsführer der DEKRA Automobil GmbH. Die „Player of the Match“, Krystal Rivers und Johannes Tille, wurden von Markus Winkelhock, Audi-Werksfahrer und Fahrer Schaeffler Innovationstaxi, ausgezeichnet.