International (F/M): Die deutschen Stars im Ausland - Schwarz zufrieden in Polen - Hidalgo demnächst in Katar

Unwiderstehlich: Georg Grozer (links im Block) und Belgorod dominieren die russische Liga.

Alle internationalen Ligen befinden sich im ersten Teil der Saison, die Hinspiele der Normalrunde sind fast beendet. Wie in der Vergangenheit geben wir in unregelmäßigen Abständen einen Überblick über die deutschen Stars und SpielerInnen im Ausland. Über 30 Spielerinnen und Spieler sind abseits von Deutschland aktiv, zudem auch die beiden Bundestrainer. Wie schlagen sich die deutschen Stars im Ausland, wer spielt oben mit, wer hat mit dem Abstieg zu tun? Fragen über Fragen, wir wollen mit einem Überblick Antworten geben. Sollten wir einen deutschen Spieler/in übersehen haben! Das ist keine Absicht, bitte einfach per Mail den Namen und Verein an presse@volleyball-verband.de mailen.

Italien
Nur noch ein deutsches Quartett baggert in der Saison 14/15 im einstigen Volleyball-Paradies Italien. WM-Bronzemedaillengewinner Christian Fromm kommt mit Vizemeister Perugia immer besser in Form. Beim 3:1 gegen Mailand war Fromm mit 23 Punkten (63% Angriffsquote) punktbester Spieler, Perugia mit 6:2-Siegen Dritter. Auch für Simon Hirsch läuft es in seiner ersten Spielzeit im Ausland hervorragend. Der Diagonalspieler des Zweitligisten Frusinata Sora ist nahezu in jedem Spiel punktbester Akteur seines Teams und die Nummer fünf aller Angreifer der Liga (159 Punkte in acht Partien). Der Lohn: Platz zwei mit 6:2-Siegen.
Ganz so weit oben ist Maren Brinker (Montichiari) in der ersten Liga der Frauen nicht zu finden, aber mit 4:4-Siegen hält sich Aufsteiger Montichiari gut. Und Zuspielerin Lena Möllers (Bolzano) grüßt nach einem hart umkämpften 3:2-Sieg mit der makellosen Bilanz von 5:0-Siegen von der Tabellenspitze der 2. Liga.
Christian Fromm (Sir Perugia)
Simon Hirsch (Globo Banca Pop. Frusinate Sora)
Maren Brinker (Metalleghe Sanitars Montichiari)
Lena Möllers (Volksbank Sudtirol Bolzano)

Russland
Super-Star Georg Grozer und sein Klub Belgorod sind das Maß der Dinge: 13 Spiele und 13 Siege lautet die bilanz in der starken russischen Liga, und auch in der Champions League hielten sich der „Hammerschorsch“ und seine Kollegen in bislang drei Partien schadlos. Björn Andrae rutschte mit seinem Klub Kemerovo ein wenig ab und rangiert aktuell mit 7:6-Siegen auf Platz acht in der Liga.

Björn Andrae (Kuzbass Kemerovo)
Georg Grozer (Belogorie Belgorod)

Polen
Die Weltmeister-Liga in Polen scheint ein gutes Pflaster für die deutschen Spieler zu sein: Ferdinand Tille (Belchatow) führt die Tabelle an, gefolgt von Jochen Schöps (Rzeszow) und Sebastian Schwarz (Danzig). Auch die Vereine von Denis Kaliberda (Wegiel, Vierter) und Bundestrainer Vital Heynen (Bydgosz, Sechster) liegen gut im Rennen, lediglich Lukas Kampa und Dirk Westphal (Radom, Neunter) sind zuletzt etwas abgerutscht. Besonders stark präsentiert sich Danzig mit Schwarz, der im letzten Ligaspiel beim 3:1 gegen Olsztyn mit 20 Punkten (62% Angriffsquote) ein überragendes Spiel bot. Es läuft, wie der Außenangreifer selber sagt: „Wir sind zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt zwölf von 14 Spielen gewonnen, haben eine gute Mannschaft und einen sehr guten Trainer (Andrea Anastasi, Anm. d. Red.). Die Liga ist sehr ausgeglichen, es gibt viele Mannschaften mit vielen Punkten. Auch bei mir lief es bisher gut. Nach der WM war es nicht leicht, da es keine Vorbereitung gab und wir in den ersten knapp zwei Monaten 14 Spiele hatten. Aber jetzt wird auch die physische Verfassung wieder besser.“
Und auch das deutsche Frauen-Quartett ist von Beginn an gut dabei, auch wenn es für die absolute Spitze bisher nicht reicht: Wroclaw mit Denise Hanke, Berit Kauffeldt und Magdalena Gryka ist Vierter mit 7:3-Siegen, direkt gefolgt von Heike Beier (Bielsko Biala) mit der Bilanz von 6:4-Siegen.

Jochen Schöps (Asseco Resovia Rzeszow)
Dirk Westphal, Lukas Kampa (Czarni Radom)
Denis Kaliberda (Wegiel)
Ferdinand Tille (Belchatow)
Sebastian Schwarz (Trefl Gdansk)
Vital Heynen (Transfer Bydgoszcz)
Denise Hanke, Berit Kauffeldt, Magdalena Gryka (Impel Wroclaw)
Heike Beier (BKS Aluprof Bielsko Biala)

Türkei
Wie erwartet, gibt es in der wahrscheinlich stärksten europäischen Liga einen Dreikampf um die Tabellenspitze: Vakifbank (Giovanni Guidetti), Fenerbahce und Eczacibasi Istanbul (Christiane Fürst) eilen im Gleichschritt von Sieg zu Sieg und führen die Liga mit 8:1-Siegen an. Die Niederlagen resultieren jeweils aus den direkten Duellen: Vakifbank unterlag Eczacibasi 2:3, Fenerbahce schlug Eczacibasi 3:2 und Vakifbank bezwang Fenerbahce 3:1.
Mit Marcus Böhme spielt der beste Mittelblocker der WM in der türkischen Liga. Mit Fenerbahce rangiert er auf Platz vier (6:3-Siege), alle Spiele in der Liga macht Böhme nicht mit, da es in der Türkei eine Regel mit maximal drei Ausländern pro Spiel gibt. Bei Fenerbahce stehen mit den Serben Ivan Miljkovic, Milos Nikic (beide SRB), Wout Wijsmans (BEL) und Böhme vier starke Ausländer unter Vertrag.

Christiane Fürst (Eczacibasi Istanbul)
Giovanni Guidetti (Vakifbank Istanbul)
Marcus Böhme (Fenerbahce Istanbul)

Frankreich
In der Liga des WM-Vierten Frankreich sind vier deutsche Nationalspieler aktiv. Markus Steuerwald und Paris wollen endlich Serienmeister Tours den Titel abspenstig machen. Mit 8:2-Siegen liegt Paris auf Platz zwei gut im Rennen, Tours, das ohne Philipp Collin auskommen muss, schwächelt dagegen stark (achter Platz mit 5:5-Siegen). Patrick Steuerwald und Lukas Bauer bilden bei St-Nazaire ein deutsches Duo, das sich immer besser zurecht findet. Zuletzt gelangen drei Siege in vier Spielen, aktuell liegt der Klub mit 4:5-Siegen auf Platz neun.
Auch wenn Mareen Apitz und Seriensieger Cannes überraschend eine Niederlage zu Saisonbeginn kassierten, führt der Titelverteidiger die Tabelle an (6:1-Siege). Zunächst liegt das Augenmerk wohl auch auf der Champions League, in die Cannes mit zwei 3:2-Siegen gegen Piacenza und Belgrad gut gestartet ist.

Markus Steuerwald (Paris Volley)
Philipp Collin (Tours VB)
Patrick Steuerwald, Lukas Bauer (St-Nazaire)
Mareen Apitz (RC Cannes)


Foto CEV: Warum so kritisch, Christiane Fürst? Für die DVV-Nationalspielerin und ihren Verein Eczacibasi Istanbul läuft es in Meisterschaft und Champions League blendend.

Belgien
Solide ist bislang die Saison von Maaseik mit den deutschen Nationalspielern Tim Broshog und Björn Höhne zu bewerten. 6:3-Siege und Platz drei in der Liga, in der starken Champions League-Gruppe mit den Gegnern Perugia/ITA, Ankara/TUR und Tours/FRA gelang zumindest ein Erfolg. Besser sieht es dagegen für Michael Andrei mit Antwerpen aus: Platz zwei in der Liga (7:2-Siege) und Platz zwei in der Champions League mit Gegnern aus Polen, Österreich und der Tschechischen Republik. Erfreulich: alle drei DVV-Nationalspieler sind Stammspieler in ihren Vereinen.

Tim Broshog, Björn Höhne (Noliko Maaseik)
Michael Andrei (Topvolleys Antwerpen)

Aserbaidschan
Die beiden Liberos der DVV-Frauen spielen in dieser Saison in Aserbaidschan und werden im Kampf um die Meisterschaft ein Wörtchen mitreden. Nach den ersten Spielen liegt Lisa Thomsen mit Lokomotiv Baku auf Platz zwei (5:1-Siege), gefolgt von Lenka Dürr und Azeryol Baku (3:2-Siege).

Lisa Thomsen (Lokomotiv Baku)
Lenka Dürr (Azeryol Baku)

Tschechische Republik
Bereits sechs Punkte Vorsprung bei einer Bilanz von 10:0-Siegen und 30:3-Sätzen weist Prostejov mit den DVV-Nationalspielerinnen Kathleen Weiß und Stefanie Karg auf den Tabellenzweiten auf und macht damit deutlich: in Tschechien spielt der Serienmeister in einer eigenen Liga. In der Champions League hängen die Trauben wesentlich höher, gegen Police/POL und Kazan/RUS setzte es klare Niederlagen.

Stefanie Karg, Kathleen Weiß (Agel Prostejov)

China
Seit dem 1. November hat für Margareta Kozuch das Abenteuer China richtig begonnen, denn seit diesem Tag ist „Maggi“ in Shanghai. Und die deutsche Nationalspielerin scheint sich schnell in der fremden Kultur eingelebt zu haben und wohl zu fühlen, zumindest führte sie ihr Team mit 6:4-Siegen in die zweite Phase der Meisterschaft. Diese wird mit den besten acht Mannschaften gespielt. Mehr zum Abenteuer in China demnächst in einem längeren Interview mit der Spielführerin der DVV-Frauen.

Margareta Kozuch (Shanghai Eastbest)

Österreich/Schweiz
Einige deutsche Spielerinnen und Merten Krüger sind in Österreich und der Schweiz aktiv. Das größte Kontingent ist in Salzburg im Einsatz, die beste Platzierung hat Köniz nach acht Spielen inne (zweiter Platz).

Ann-Christin Quade, Dirk Groß (VC Kanti Schaffhausen)
Anika Schulz (Volley Köniz)
Eva Michalski (Volleyball Franches-Montagnes)
Merten Krüger (TSV Hartberg)
Lisa Sernow, Christine Stürmer, Ulrich Sernow (PSV Volleyballgemeinschaft Salzburg)

Katar
Nach Christian Pampel (El Jaish) wird ein zweiter deutscher Angreifer in Katar aufschlagen: Salvador Hidalgo wird für Al Rayyan, 2014 Zweiter bei der Klub-WM, ans Netz gehen. Der Weltenbummler freut sich auf die Rückkehr nach Katar, wo er schon einmal aktiv war: „Hier haben wir eine gute Truppe und mit Daniele Bagnoli einen weltbekannten Trainer. Von ihm ich kann sehr viel lernen, und ich hoffe, ich kann das irgendwann in der deutsche Nationalmannschaft zeigen. Ich kenne die Liga und mehrere Spieler sehr gut, da ich hier schon mal gespielt habe. Ich habe sehr viele gute Erinnerungen an dieses Land und sehe sehr gute Möglichkeiten für mich, in einem starken Team, das mit mehreren Teilnahmen an den Welt- und Asienmeisterschaften sehr bekannt ist, zu spielen. “

Christian Pampel (El Jaish)
Salvador Hidalgo (Al Rayyan)

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