Bundesliga (F): Schwerins Meister-Regisseurin Denise Hanke ist MVP – Die Statistiken der Saison
Zehn Mal Gold: Denise Hanke war in dieser Saison die mutigste Zuspielerin und die gefährlichste Aufschlägerin in der Bundesliga. Dafür wurde die 23-Jährige in den 32 Bundesligapartien dieser Spielzeit insgesamt zehn Mal mit goldenen MVP-Medaillen dekoriert. Damit ist sie die wertvollste Akteurin dieser Saison. Nun sucht die 23-Jährige bei dem türkischen Topklub Eczacibasi Istanbul eine neue Herausforderung.
Wie alle Beobachter des Saisonfinales ist auch Denise Hanke noch immer euphorisiert von dem hochklassigen und dramatischen Endspiel am Mittwochabend in Dresden. Mit 3:1 hatte der Schweriner SC dieses Spiel und die komplette Finalserie für sich entschieden und den dritten Meistertitel hintereinander gefeiert - jedes Mal in Dresden. „Das war mit das aufregendste Spiel, das wir in dieser Saison hatten. Es war super spannend. Im dritten Satz hat jede von uns drei Herzinfarkte bekommen”, sagt Hanke. Nach dem atemberaubenden Finale durfte die gebürtige Berlinerin die Meisterschale entgegennehmen und dazu die Ehrung als wertvollste Spielerin dieser Saison 2012/13.
In ihrer ersten Saison als Spielführerin des zehnmaligen Deutschen Meisters marschierte die 23-Jährige von Beginn an voran. Sie führte das Team nicht nur auf dem Spielfeld, sondern formte mit ihrer natürlichen Art auch das mit vielen neuen Spielerinnen gespickte Team zur Einheit. In den Champions-League-Spielen wuchs sie über sich hinaus, trieb die europäische Konkurrenz mit Konstanz und Nervenstärke zur Verzweiflung. Ein Lohn der harten Arbeit in den vergangenen Jahren, sagt sie im Gespräch mit dem DVL-Presseservice. „Ich habe in den vergangenen Jahren gut gearbeitet und es immer geschafft, ein wenig mehr zu erreichen und mehr Erfahrung zu sammeln. Man merkt selbst von Saison zu Saison wie viel sicherer man wird.”
Ausgerechnet im Jahr der Heim-EM im September in Deutschland und der Schweiz entwickelte sich die Spielführerin des Deutschen Meisters zu einer der besten Regisseurinnen Europas. So habe sie in dieser Saison mit „mehr Ruhe und Konsequenz in den Handlungen” agiert. Auch, weil das Team um sie herum top funktionierte. „Die Annahme kam fast immer nach vorn, und ich konnte auf jede Position spielen. Da hat jede Spielerin ihre Punkte gemacht, das war wirklich außergewöhnlich dieses Jahr”, sagt Denise Hanke.
Nach vier Deutschen Meistertiteln und zwei Pokalerfolgen mit dem Schweriner SC sucht sie nun eine neue Herausforderung - ein herber Verlust für Schwerin und die gesamte Bundesliga. „Das waren sechs tolle Jahre in Schwerin. Das Vertrauen, das ich hier von Anfang an genossen habe, war die Basis meiner aktuellen Leistung. Natürlich bin ich traurig, aber ich freue mich auch auf etwas Neues.” Entschieden hat sie sich für den Champions-League-Fünften Eczacibasi VitrA Istanbul. „Mit 23 ist man definitiv noch nicht fertig was Erfahrung, Spielverständnis, Taktiken angeht. Da kann noch ganz viel kommen”, sagt sie.
MVP: Mit sieben goldenen und zwei silbernen MVP-Medaillen, mit der die beste Spielerin des jeweiligen Verliererteams geehrt wird, belegt Mittelblockerin Robin de Kruijf vom Dresdner SC den zweiten Platz der MVP-Wertung. Ihre niederländische Landsfrau Quinta Steenbergen vom Schweriner SC ist gemeinsam mit der Kubanerin Liana Mesa Luaces von den Roten Raben Vilsbiburg mit je sechs goldenen Medaillen Dritte.
TOP-SCORER: Martina Utla war in der Play-off-Serie die Topscorerin der Liga. Die Tschechin vom Dresdner SC erzielte 150 direkte Zähler – im Schnitt 4,55 Punkte pro Satz. Ihre Außen-Annahme-Kollegin Anne Buijs vom Schweriner SC machte 147 direkte Punkte. Rang drei belegt Bundesliga-Newcomerin Lisa Izquierdo-Mocasqui (115).
AUFSCHLAG: Wie bereits in der Hauptrunde war MVP Denise Hanke auch in den Play-offs die gefährlichste Aufschlägerin der Liga. Insgesamt erzielte die 23-Jährige 31 direkte Punkte – durchschnittlich 0,89 pro Satz. Mit Mareen Apitz (20) und Stefanie Karg (13) belegen zwei Dresdnerinnen die Ränge zwei und drei dieser Statistik.
BLOCK: Mit 24 beziehungsweise 22 direkten Zählern haben die Schweriner Mittelblockerinnen Quinta Steenbeergen und Anja Brandt die meisten Blockpunkte dieser Play-off-Serie gesammelt. Dahinter rangieren mit Kathy Radzuweit (SC Potsdam), Stefanie Karg (Dresdner SC) und Anne Buijs (Schweriner SC) gleich drei Spielerinnen mit jeweils 17 Punkten.
ANNAHME: Prozentual betrachtet bewies die Tschechin Julie Jasova von VT Aurubis Hamburg in der Play-off-Serie die stabilste Annahme. 56,14 Prozent aller Annahmen landeten perfekt bei ihrer Zuspielerin. Stuttgarts Außen-Annahme-Akteurin Svenja Engelhardt (48,28 Prozent) und Hana Cutura (USC Münster, 36,84 Prozent) belegen die Ränge zwei und drei.
INFO MVP: Direkt nach dem Ende jeder Partie entscheiden die Trainer über die Auszeichnung der jeweils wertvollsten Spielerin des Gegners. Der MVP des Gewinnerteams erhält eine goldene Medaille, für die Spielerin aus der Verlierermannschaft gibt es eine silberne Medaille. Im Anschluss an die Play-offs wird die Ranglistenerste mit den meisten goldenen Medaillen als MVP der Saison mit einem Pokal ausgezeichnet.
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(DVL)