International (F/M): Die deutschen „Legionäre“ im Einsatz

Dafür ist sie weltweit gefürchtet! Corina Ssuschke gilt als eine der stärksten Schnellangreiferinnen, ihre Einbeiner-Angriffe haben eine enorm hohe Erfolgs-Quote.

Insgesamt 19 (Ex-)Nationalspielerinnen und –spieler und ein Bundestrainer sind bei ausländischen Vereinen unter Vertrag. In unregelmäßiger Folge soll ein Überblick über die Lage informieren.

Italien
Patrick Steuerwald und Sebastian Schwarz (Perugia) haben sich nach einem schwächeren Start in die italienische A Uno erheblich gesteigert und rangieren momentan als Achte (7:7-Siege) auf dem letzten Play-off Platz. Leidtragender des Aufschwungs von Perugia ist u.a. auch Marcus Popp mit seinem Verein Piacenza, der nach einigen Niederlagen auf Rang zehn (6:8-Siege) zurückgefallen ist. „Wir haben uns in eine nicht optimale Situation gespielt, sind aber gewillt, da gemeinsam wieder rauszukommen. Die Mannschaft hält zusammen und wird bis zum Umfallen kämpfen“, sagt Popp, der mit 11,4 Punkten im Schnitt bislang eine sehr ordentliche Saison spielt. Steuerwald und Popp sind absolute Stammspieler in ihren Vereinen, Schwarz hat nach einer längeren Verletzungspause in den vergangenen Partien ebenfalls stets begonnen.
In der zweiten Liga absolviert Dirk Westphal bislang eine gute Saison, 13,3 Punkte steuert der Außenangreifer für seinen Verein Isernia im Schnitt bei. Allerdings rangiert der Verein lediglich auf Platz zwölf, die ersten elf Vereine bestreiten die Play-offs... Auf diesen Schnitt kommt Anne Matthes (Matera) in der zweiten Liga nicht, und mit 5:8-Siegen und Rang elf in der 14-er Liga steht der Klub auch nicht besonders da.

Russland
Wie in Italien sind auch in Russland fünf deutsche Akteure im Einsatz. Während Jochen Schöps (Odintsovo) bereits in seine vierte Saison geht, ist es für Björn Andrae (Kemerovo), Robert Kromm (Ural Ufa), Margareta Kozuch (Odintsovo) und Heike Beier (St. Petersburg) die Premieren-Spielzeit. „Platzhirsch“ Schöps ist auch der einzige DVV-Nationalspieler, der bislang mit seinem Verein eine starke Spielzeit absolviert: Odintsovo rangiert mit 9:3-Siegen auf Platz drei, Schöps ist regelmäßig der beste Punktesammler seines Teams, zuletzt steuerte er 23 Zähler zum Auswärtssieg in Moskau bei. Schöps ist Neunter der besten Punktesammler, musste aber bereits in zwei Spielen aussetzen, sodass er bei seinem normalen Schnitt die Nummer eins oder zwei wäre. „Bei uns läuft es im Prinzip ganz gut, auch bei mir nach einem etwas holprigen Start bin ich jetzt zufrieden mit meiner Leistung. Wir haben nur gegen die oberen Teams (Kazan und Nowosibirsk, Anm. d. Red.) verloren, jetzt sogar letztes Wochenende gegen Dynamo gewonnen und sind auf dem richtigen Weg. Unser Ziel ist, eine möglichst gute Ausgangsposition für die Play-offs zu erzielen und dann auf jeden Fall das Halbfinale.“ Andrae (5:7-Siege, 9.) und Kromm (3:9-Siege, 11.) glänzen durchaus mit guten persönlichen Statistiken, können ihre Teams aber bislang nicht in höhere Regionen führen. Alle drei deutschen Nationalspieler sind am 22. Januar für das Allstar-Game nominiert, Schöps spielt für den Westen, Andrae und Kromm für den Osten. „Das Allstar Match ist dieses Jahr nicht Ausländer gegen Russen, sondern Ost- gegen West-Russland. Ich freue mich schon darauf, weil die letzten Male, als ich teilgenommen habe, war es immer lustig. Und jetzt mit Robert und Björni, da wird es sicher noch spaßige, auch wenn sie in der anderen Mannschaft sind“, so „West-Russe“ Schöps.
Für Kozuch, die auf Rang neun der punktbesten Spielerinnen liegt und mit ihrem ambitionierten Verein mit 3:4-Siegen einen Aufwärtstrend auf Platz sechs zu verzeichnen hat, hat sich so langsam akklimatisiert. „Mir gefällt es, auch wenn die Menschen sehr verschlossen sind. Und als wir im Dezember soviel hintereinander verloren haben, war ich ganz schön down, aber nun versuche ich weiterhin mein Bestes, um dazu beizutragen, die Mannschaft so weit wie möglich voranzutreiben.“ Dagegen läuft es bei Beier und St. Petersburg überhaupt noch nicht, der Klub ist mit 1:7-Siegen Letzter.

Foto
Foto legavolley.it: Eine beeindruckende Handlungshöhe: Marcus Popp spielt bei Piacenza bislang eine gute Saison.

Polen
Blendend läuft es weiterhin für Georg Grozer bei seinem neuen Verein Rzeszow. Nach dem 16. Spieltag ist Rzeszow Zweiter, zuletzt wurde der Dritte Czestochowa mit 3:0 (Grozer punktbester Spieler mit 17 Punkten) überrollt. Und im CEV Cup steht der Klub, u.a. nach Siegen über den SCC Berlin und evivo Düren, im Viertelfinale.

Türkei
Fenerbahce Istanbul stellt in dieser Saison das Nonplusultra im europäischen Vereinsvolleyball. Der Verein von Christiane Fürst hat mit dem Gewinn der Klub-Weltmeisterschaft im Dezember 2010 den ersten Titel geholt, weitere sollen in der Champions League und Liga folgen, da im Pokal überraschend das Aus gegen Günes Istanbul mit Giovanni Guidetti kam. Aber auch in der Liga läuft es für die „Millionentruppe“ nicht rund, nach einer 1:3-Heimniederlage gegen Eczacibasi Istanbul ist der Verein auf Rang drei abgerutscht. Für Guidetti läuft es neben Pokal (Halbfinale) auch in der Meisterschaft gut, sein Team – mit Glinka (POL), Nikolic (SRB) oder Poljak (CRO) – auch international stark besetzt, ist aktuell Zweiter.
Noch besser ergeht es zur Zeit Simon Tischer, Zuspieler in Diensten von Ziraat Ankara: Den Supercup hat der Klub schon gewonnen, am 13. Spieltag der Liga wurde nun die Tabellenführung übernommen. Und das, obwohl andere Vereine weitaus bekanntere Akteure in ihren Reihen haben. Da Ankara auch im CEV Cup eine sehr gute Rolle spielt (im Viertelfinale nun gegen Sofia/BUL, bei einem Sieg evt. gegen Friedrichshafen), dürfte sich Tischer in seiner Wahlheimat sehr wohlfühlen.
„Neu-Türke“ Eugen Bakumovski konnte seinem Klub Besiktas Istanbul noch nicht entscheidend voran bringen. Der Außenangreifer und sein neuer Verein sind weiterhin Vorletzter.

Aserbaidschan
In der kleinen Sechser-Liga in Aserbaidschan kann es eigentlich nur zu einem Dreikampf zwischen “Platzhirsch” Rabita Baku, Igtisadchi Baku, dem neuen Verein von Kathleen Weiß, und Azerrail Baku kommen. Weiß rangiert mit 4:2-Siegen auf Platz drei, allerdings deutet sich Besserung an, denn ein zwingend notwendiger Trainerwechsel wurde vollzogen. Dies zeigte sofort Wirkung, denn Rabita wurde zuletzt glatt in drei Sätzen bezwungen. Zudem ist der Klub noch im Challenge Cup vertreten und trifft im 1/8-Finale auf Bacau/ROU.

Tschechische Republik
Der Double-Gewinner der Tschechischen Republik, Prostejov, in dessen Reihen auch DVV-Mittelblockerin Corina Ssuschke steht, greift erst im März 2011 (!) als Erster der Play-offs in das Ligageschehen ein. Der Souverän der heimischen Liga spielt bis dahin in der Champions League (in der ersten Ko-Runde ist Rabita Baku/AZE Gegner) und in der MEVZA (Middle European Volleyball Zonal Association), wo nach 13 Spieltagen Platz eins mit 12:1-Siegen zu Buche steht. In der Liga treten die besten Teams aus Österreich, Tschechien, Slowenien, Slowakei und Kroatien aufeinander, um sich gegen stärkere Gegner zu entwickeln. Ssuschke ist mit Abstand (61,7%) effektivste Angreiferin aller Spielerinnen.

Frankreich
Nach mehreren sehr erfolgreichen Jahren beim VfB Friedrichshafen zog es Libero Markus Steuerwald in die Ferne. Eine neue Heimat hat er beim französischen Spitzenklub Paris gefunden, das nach einer desolaten Vorsaison einen Neustart wollte. In der sehr ausgeglichenen Liga ist Paris nach 14 von 26 Spieltagen derzeit Achter, dies ist der letzte Play-off Platz. Allerdings liegt Paris lediglich drei Zähler hinter dem Vierten Montpellier.
Sicherer Play-off Kandidat ist Olessya Kulakova und ihr Verein Le Cannet. Die ehemalige Nationalspielerin steht nach zwölf Spieltagen auf Platz drei. Und Hanka Pachale spielt beim französischen Abonnement-Sieger AS Cannes und hat somit beste Aussichten in Meisterschaft und Pokal Titel zu gewinnen sowie in der Champions League eine gute Rolle zu spielen.

KALENDER 2025 Alle Termine
  • German Beach Tour Düsseldorf 1

  • U20(m) Deutsche Meisterschaften

  • U20(w) Deutsche Meisterschaften

  • German Beach Tour Düsseldorf 2

  • Jugend trainiert für Olympia und Paralympics: Frühjahrsfinale Volleyball (U16/U18)