Olympische Spiele Peking (Halle): DVV-Männer misslingt Auftakt

Ralph Bergmann (links) und der Pole Swiderski im Drückduell.

Die DVV-Männer haben bei ihrem ersten olympischen Auftritt nach 36 Jahren Abwesenheit eine Niederlage kassiert: Gegen Vize-Weltmeister Polen unterlag die Mannschaft von Bundesstrainer Stelian Moculescu 0:3 (17-25, 31-33, 20-25) und vergab vor allem im zweiten Satz die Chance auf mehr, als vier Satzbälle nicht genutzt werden konnten. Punktbeste deutsche Spieler waren Stefan Hübner (11), Ralph Bergmann und Robert Kromm (je 8).

Bundestrainer Stelian Moculescu vertraute zu Beginn auf Frank Dehne im Zuspiel, Jochen Schöps auf der Diagonalen, Ralph Bergmann und Stefan Hübner im Mittelblock, Björn Andrae und Marcus Popp auf den Außenpositionen sowie Thomas Kröger als Libero.

Polen hielt mit Pawel Zagumny, Mariusz Wlazly, Michal Winiarski, Daniel Plinksi, Lukasz Kadziewicz, Sebastian Swiderski und Krzystof Ignaczak

36 Jahre olympische Abwesenheit machte sich auf dem Feld zunächst nicht bemerkbar: Die deutsche Mannschaft zeigte zu Beginn der Partie keine Nervosität, Popp versenkte seine zwei ersten Angriffe und sorgte für die Führung (2-1). Bis zum 10-10 blieb der Auftaktsatz ausgeglichen, dann erhöhten die Polen (Plinski) den Aufschlagdruck und provozierten deutsche Fehler: Dehne passte zu dicht ans Netz, Schöps setzte seinen Angriff ins aus (15-19). Auf der anderen Seite waren die deutschen Aufschläge zu drucklos, Polens Zagumny konnte seine Angreifer nach Belieben einsetzen. Der Angriff von Schöps in den polnischen Doppelblock beendete den ersten Satz.

Was im ersten Satz überhaupt nicht klappte, funktionierte gleich zu Beginn des zweiten: Der Block. Hübner packte zum 4-3 und 6-3 zweimal zu, Popp servierte zwischendrin ein Ass. Unglücklich nur, dass das deutsche Team zwei 100%ige Punktchancen ausließ, und es somit „nur“ beim Drei-Punkte-Vorsprung blieb (11-8). Nach starker Abwehr von Hübner erhöhte Schöps auf 14-10, doch wenige Augenblicke später war der schöne Vorsprung weg, weil Bergmanns Block zu löchrig war und Andrae seinen Angriff verzog (14-13). Nachdem die Polen zum wiederholten Mal den deutschen Block (mit Glück und Können) anschlugen, war die Führung weg, Mark Siebeck kam für Andrae aufs Feld (17-18). Anschließend auch Robert Kromm für Popp, der zuvor am Block gescheitert war (17-19). Und das zeigte Wirkung, die Polen verzogen zwei ihrer Angriffe, die Führung war wieder da (21-20), ehe Schöps am Block scheiterte, und Christian Pampel und Simon Tischer das Parkett betraten (22-22). Beim 23-24 hatten die Polen ihren ersten Satzball, drei weitere konnte das DVV-Team, bei dem Marcus Böhme für Bergmann kam, nervenstark abwehren, doch vier eigene mit diversen Aufschlagfehlern auch nicht verwerten. Letztlich entschied ein polnischer Schnellangriff den Marathonsatz. Bitter und unnötig für das deutsche Team.

Nach der Wechselorgie gegen Ende des Satzes ließ Moculescu die zuletzt auf dem Feld stehenden Spieler im dritten Satz starten. Lediglich Hübner und Kröger verblieben von der Startformation. Nach gutem Start (4-2) dominierte der polnische Block wieder, Siebeck scheiterte zweimal in Folge (4-6). Nach einem Netzkanten-Ass des Gegners war der Widerstand gebrochen, zumal es der deutsche Block nicht verstand, die polnischen Schnellangreifer in den Griff zu bekommen (11-15). Moculescu wechselte zwar nochmals Bergmann und Andrae ein, die Wende gelang jedoch trotz Ass Pampel und Block Hübner nicht mehr (17-21). Die Polen dominierten nun deutlich, Wlazly beendete das Match per Angriff. Letztlich gab die polnische Überlegenheit im Block und im Schnellangriff den Ausschlag zugunsten des Vize-Weltmeisters.

Foto
Foto FIVB: Libero Thomas Kröger (links) und Kapitän Björn Andrae standen in der Annahme mächtig unter Beschuss.

Stimmen zum Spiel (SID)
Stelian Moculescu: „Wir können ja jetzt nicht heim fliegen. Vielleicht haben sich die Jungs zu viel ausgerechnet - wenn man zu träumen anfängt, verliert man den Boden unter den Füßen."

Ralph Bergmann: „Das war der erste Schlag in den Nacken, aber der wirft uns nicht um. Das sind unsere ersten Olympischen Spiele seit Jahrzehnten. Wir sind halt nicht so cool wie die anderen."

Stefan Hübner: „Wir hatten uns so viel vorgenommen, aber das ist jetzt voll nach hinten losgegangen. Wir sind mit dem falschen Bein ins Turnier gestartet, aber jetzt müssen wir halt einen der großen Brocken knacken."

Spielstatistik

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