Guinness Buch der Rekorde: Der Rekord ist geknackt

Es ist geschafft! Nach 60 Stunden Pritschen, Baggern Schmettern und Blocken haben sich deutsche Volleyballspieler den Guinness-Rekord im "Longest Indoor Volleyball Marathon" zurückgeholt, den bereits einmal das Berufsschulzentrum Torgau inne hatte.

Nun sind es 24 Spielerinnen und Spieler des Hochschulsports Göttingen, die das bislang längste Volleyballspiel der Welt absolviert und damit das westaustralische Team Bunbury Beachvolleyball an der Spitze abgelöst haben. Insgesamt hielten die südniedersächsischen Studenten 230 Sätze durch, die mit einem offiziellen Endergebnis von 133:97 zugunsten von Team A aufgeteilt wurden. Eingestellt wurde der bisherige Rekord von 51 Stunden am Sonntag, den 14. Oktober um 12 Uhr - die 60 -Stundenmarke war dann am gleichen Abend um 21 Uhr erreicht.

Rückblende: Nach einer allerletzten Woche voller Vorbereitungen und Arbeitseinsätze kamen die 24 Spieler erst am Donnerstag Abend gegen 20 Uhr zur Ruhe. Die Halle war fertig präpariert und es herrschte eine komische Stille im Göttinger Sportzentrum. Die einzige Bewegung stellte der Countdowntimer dar, der noch rund 13 Stunden bis zum Beginn des Weltrekordversuches am nächsten Morgen um 9 Uhr anzeigte.
Er lief die gesamte Nacht durch und verkündete schließlich mit 0 Tagen, 0 Stunden, 0 Minuten und 0 Sekunden den ersten Ballwechsel. So langsam füllten sich die Ränge, viele Pressevertreter hatten sich rund um das Spielfeld eingefunden und auch die ersten Schichten der Zeugen und des medizinischen Personals belegten die Sofas an der Seitenlinie. Viele weitere von Guinness geforderten Beobachter sollten im Laufe der 60 Stunden folgen.

Für die Spieler hieß es ab sofort, sechs Stunden spielen und sechs Stunden schlafen. Immer vier Volleyballer eines Teams bildeten eine sogenannte Wechselschicht, die sich nach jeweils sechs Stunden ablöste. Im kleinen Geräteraum standen deshalb auch nur 12 Schlafplätze zur Verfügung, so dass sich immer zwei Spieler, die aufgrund des Wechselsystems nie auf dem Spielfeld zusammenspielten, einen Schlafplatz teilten. Nach jeweils zwei Stunden Spielzeit standen den Spielern 10 Minuten Pause zu. Nur in diesen zehn Minuten durften die Akteure die Halle verlassen und alles das machen, was sie wollten. Meist bestand das aber im Besuchen der Duschen und Toiletten, was zu anderen Zeiten nicht erlaubt war.

Trotz Ohropax und Dämpfung durch Weichbodenmatten kamen in der ersten Nacht die Spieler nur zu einem oberflächlichem Schlaf. Besonders hart traf es diejenigen, die die gesamte Nacht in ihrer Sechsstundenschicht durchspielen mussten, da vor allem die Dunkelheit draußen und die leeren Ränge die Motivation sehr in Mitleidenschaft zogen. Das war dann am zweiten Abend besser, als parallel zum Spiel die Sportler-Party stattfand und sich die komplette Tribüne mit mehreren hundert Zuschauern füllte. Aber nicht nur die Zuschauer sorgten immer wieder für zusätzliche Motivationsschübe, auch die vielen Helfer am Spielfeldrand verausgabten sich bis zur kompletten Erschöpfung. Sie kochten Nudeln und Saucen, sorgten immer wieder für Nachschub an Getränken und erfüllten auch individuelle Wünsche nach einem Steak oder einer Bratwurst. Frische Brötchen erleichterten morgens das Aufstehen, auch wenn im Laufe der Zeit die Muskeln und Knochen nicht mehr aufhören wollten, zu schmerzen. Besonders betroffen waren die Kniepartien, Ober- und Unterschenkel, die Waden sowie Hand- und Armpartien, die immer mehr anschwollen und taub wurden.

Die zweite Nacht verlief dann für alle schlafenden Spieler sehr gut, da sie aufgrund der hohen Belastungen und Anstrengungen sofort einschliefen und auch durchschlafen konnten. Am Sonntag machten sich dann aber die Strapazen der letzten Stunden bemerkbar, so dass Team B insgesamt drei Spieler ausfielen. Da ein Wechsel zwischen beiden Mannschaften nicht erlaubt war, musste der Schichtplan außer Kraft gesetzt werden. Stündlich wurden dann die erschöpften Spieler ausgestauscht. Das war allerdings um 12 Uhr Mittags vergessen, denn nach 51 Stunden wurde der alte Rekord zu Europes "Final Countdown"
eingestellt. Und neun Stunden später, also um 21 Uhr, war es dann endgültig geschafft. Wiederum Final Countdown und "We are the champions" von Queen läuteten die neue Ära der Weltrekordhalter aus Göttingen ein.

So, das war der sportliche Abschlussbericht. Für das Drumherum (Spendenaktion, Party, Rahmenprogramm, usw.) können Ihnen Oliver Grün und Sandra Fischer weiter Auskunft geben. Die Kontaktdaten finden Sie auf der Homepage. Für weitere Interviewwünsche steht Ihnen die 24-köpfige Weltrekord-Mannschaft natürlich weiter zur Verfügung.

(Kohlhaase)

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