DVV-Männer "VOR DER WM IN JAPAN": Hansi´s heilende Hände - Der DVV-Physio bei den Herren ist schon lange dabei ...
Die Spieler stehen im Mittelpunkt – aber immer dabei sind auch die Physiotherapeuten des DVV. Einer, der schon sehr lange dabei ist und eine Menge erzählen kann ist Hans-Joseph Groth (55) aus Bad Essen.
Dort betreibt der stets gut gelaunte Fachmann ein Therapeutisches Zentrum und kann dort nur weg, „weil ich mehrere Mitarbeiter habe, die Verständnis für meine Arbeit haben,“ so der von den Spielern kurz „Hansi“ gerufene Physio. Acht Jahre ist der Mann nun bei der Herren-Nationalmannschaft – zehn Jahre „diente“ er dem DVV davor im Jugend- und Juniorenbereich. Zum Volleyball kam er über den VfL Lintorf und die Niedersachen-Auswahl. Pro Jahr kommen da schon mal fast 100 Tage Einsatz zusammen. „Da ist die Familie nicht immer begeistert,“ so Groth. Unzählige Länderspiele, mehrere Europameisterschaften und zwei Weltligatourneen gehen auf sein Konto – der Japan-Job ist sein erster WM-Auftritt.
Ein aufwendiges Hobby, da die Honorare des DVV doch eher begrenzt sind. Zwar singen die DVV-Oberen in regelmäßigen Abständen Loblieder auf die unverzichtbare Arbeit der Physio`s, aber ob „unsere Arbeit wirklich respektiert wird, ist fraglich“ erlaubt sich Groth kritisch anzumerken. Als es vor einiger Zeit einen Mannschaftsempfang beim damaligen Bundeskanzler Schröder gab, waren „Hinz und Kunz mit dabei – ein Physio, angeblich unverzichtbarer Teil des Teams aber nicht.“
„Hansi“ ist bei jedem Training dabei und hat keine Mittagsruhe: dann kommen die Spieler zur Massage und zur Behandlung. Abends geht es in der Regel weiter. Die Aufgaben des Physio bestehen aus weit reichenden prophylaktischen Maßnahmen und der akuten Versorgung „wenn was passiert.“ Bei Training und Spiel geht es auch um die Versorgung mit den richtigen Getränken, um Mineralien und Vitamine. In der Regel geht es um die „Pflege“, um die Behebung von Überlastungsschäden an der Schulter oder im Kniegelenk – da kommen dann neben den „heilenden Händen“ auch hochmoderne Lasergeräte zum Einsatz. Für den Transport von Groth´s zahlreichen Gepäckstücken werden von Mannschaftsführer Frank Dehne immer zwei Spieler nominiert. „Die Schlepperei ist Hansi nicht zuzumuten, „so Dehne.
„Wir leiden mit und wir freuen uns mit,“ so Grothe, der natürlich eine Menge von „Dönekes“ auf Lager hat. So wie die Begebenheit mit dem Ex-Internationalen Sylvio Schultze, dem ein Knie getaped werden musste. Irgendwie war da im Vorfeld das falsche Knie rasiert (wegen des Tape´s) worden und als „Hansi“ dann zur Tat schreiten wollte, meinte Schultze genervt: „Das war eigentlich das andere Knie, ist mir aber egal, mach das Tape jetzt auf das rasierte Knie.“