Olympische Spiele 2004: Beachvolleyball-Duos scheitern im Achtelfinale
(Quelle: SID) Für die beiden Beachvolleyball-Duos Susanne Lahme/Danja Müsch und Markus Dieckmann/Jonas Reckermann war im Achtelfinale bei den Olympischen Spielen Endstation.
Foto: FIVB - Olympia-Aus für Susanne Lahme und Danja Müsch
Es war ein Bild zum Heulen. Nachdem der vierte Matchball der Italienerinnen Daniela Gattelli und Lucilla Perotta im Feld von Susanne Lahme und Partnerin Danja Müsch eingeschlagen war, sanken die Deutschen fassungslos in den heißen Sand von Faliro und starrten minutenlang mit leerem Blick ins Nichts. 21:16, 17:21, 19:21 im Achtelfinale des olympischen Beachvolleyball-Turniers verloren - aus der Traum von einer Medaille zum Abschluss der 14 Jahre dauernden olympischen Karriere von Susanne Lahme.
Auch Dieckmann/Reckermann ausgeschieden
Auch die Europameister Markus Dieckmann und Jonas Reckermann mussten ihre Hoffnungen auf Edelmetall am Strand von Piräus begraben. Gegen die US-Amerikaner Daxton Holdren und Stein Metzger schieden die beiden Moerser mit 16:21, 21:19, 13:15 überraschend schon im Achtelfinale aus.
Foto: Dieckmann/Reckermann
"Jetzt fällt alles von mir ab", sagte die 35 Jahre alte Lahme, die nach dem Olympia-Aus minutenlang weinte: "Ich habe es noch nie geschafft, Fünfter zu werden oder das Halbfinale zu erreichen. Es ist so schade." Die Enttäuschung war um so größer, weil beide alle Chancen hatten, die Partie für sich zu entscheiden. Drei Matchbälle konnten sie nicht nutzen, die größte Chance hatte Danja Müsch, die beim Stand von 16:15 den zweiten Matchball Zentimeter ins Aus spielte, statt ins leere Feld. "Ich war zu blöd", sagte die 33-Jährige, die selbst ihre dritten Olympischen Spiele bestritt: "Dieses Ende hat Susi nicht verdient. Sie hat ein super-geiles Turnier gespielt."
1988 in Seoul tauchte die langbeinige Blondine zum ersten Mal bei Olympischen Spielen auf. Damals spielte Lahme noch für die DDR "ganz normales" Volleyball in der Halle. In der Folge wurde sie so etwas wie die "Miss Volleyball" in Deutschland, die auch in Italien als Profi Karriere machte. Nur 1992 in Barcelona war sie nicht bei Olympia dabei. Vor zweieinhalb Jahren stieg ging es an den Strand, und in Danja Müsch fand sie eine kongeniale Partnerin. "Die Chance kriege ich nie wieder", wusste Lahme, "wir hatten doch so viele Möglichkeiten und haben sie ausgelassen, ich weiß nicht warum."
Auch Trainer Bernd Werschek verstand nicht, was da bei 32 Grad Celsius in der Mittagshitze des Beachstadions von Athen passiert war. "Ich bin total am Ende, zweieinhalb Jahre Arbeit vergebens - nur weil ein Ball ein paar Zentimeter neben die Linie fällt", erklärte der Coach: "Wir hätten gewinnen müssen."
Der entscheidende Durchgang war völlig ausgeglichen. Drei Matchbälle hatten Lahme/Müsch, drei die Italienerinnen. "Es ist so bitter, wir wurden ja nicht abgeschossen", meinte Müsch. Mindestens einmal aber werden beide noch gemeinsam antreten, bei den deutschen Meisterschaften in Kürze in Timmendorfer Strand. Was die Zukunft bringt, konnten beide unmittelbar nach dem Match nicht sagen. Nur eines ist klar: Olympia ist endgültig vorbei.
Auch Markus Dieckmann war bitter enttäuscht: "Wir haben katastrophal gespielt. Das war eine unserer schlechtesten Leistungen der letzten zwei Jahre. Trotzdem waren wir so nahe dran. Es ist doppelt enttäuschend, wenn man verliert und sich den Traum von einer Medaille nicht erfüllen kann."
Zwei Duos noch mit Chancen
Die Chance aufs Viertelfinale haben am Samstag (22.00 Uhr/21.00 MESZ) noch Okka Rau/Stephanie Pohl (Hamburg) in ihrem Match gegen die Griechinnen Vassiliki Arvaniti/Efthalia Koutroumanidou angesetzt. Christoph Dieckmann/Andreas Scheuerpflug treten zuvor (14.30/13.30) gegen die Australier Andrew Schacht/Joshua Slack an.