DVV-Männer: Knappe Niederlage gegen Italien im ausverkauften BMW Park

Foto: Justus Stegemann Foto: Justus Stegemann Was für eine Kulisse: Vor 6575 Zuschauern im ausverkauften BMW Park in München lieferte sich die deutsche Männer-Nationalmannschaft einen packenden Schlagabtausch mit Italien. Am Ende musste sich Deutschland dem Weltmeister knapp mit 2:3 (19:25, 22:25, 25:20, 25:20, 7:15) geschlagen geben.

Die DVV-Männer fanden zunächst nicht ins Spiel und schienen von der Kulisse beeindruckt. Italien dominierte den ersten Satz und gewann diesen deutlich. Den zweiten Durchgang konnten die Deutschen zunächst ausgeglichen gestalten, doch in der Schlussphase zeigte der Weltmeister erneut seine Klasse. Anschließend entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, beide Teams schenkten sich nichts und begeisterten die Fans mit spektakulären Ballwechseln. Die Deutschen drehten weiter auf und schafften so den Anschluss. Nun waren es die DVV-Männer, die dominierten und den Italienern im vierten Satz kaum noch eine Chance ließen. So musste der Tiebreak entscheiden, in dem die Vize-Europameister schnell davonzogen und sich so den Sieg sicherten.

Für Theo Mohwinkel, Simon Torwie, Fabian Hosch, Moritz Eckardt, Leon Meier und Bastian Korreck war es ein ganz besonderer Abend im BMW Park: Sie feierten allesamt ihr Debüt in der Nationalmannschaft. Bester Scorer war Filip John mit 16 Punkten, Lukas Maase wurde von den Fans zum MVP gewählt.

Stimmen zum Spiel:

Lenny Graven: „Es war eine unfassbare Stimmung, das hat richtig Spaß gemacht, hier zu spielen. Ich bin super stolz auf uns, denn wir haben uns nach dem etwas wackeligen Start super zurückgekämpft.“

Foto: Justus Stegemann
Foto: Justus Stegemann

Eric Burggräf: „Das war unglaublich. Am Anfang waren wir schon etwas nervös hier im ausverkauften BMW Park zu spielen, aber wir haben es geschafft, die Halle nach dem zweiten Satz mitzunehmen und wieder Emotionen reinzubringen. Ich bin stolz, dass wir fünf Sätze gegen so ein super starkes Team gespielt haben und dass wir den Leuten einiges geben konnten. Natürlich ist es schade, dass wir am Ende verloren haben, aber Italien hat es schon ein bisschen besser gemacht.“

Trainer Thomas „Bob“ Ranner: „Es war ein geiles Spiel, alle konnten Länderspielerfahrung sammeln, das haben sie sich verdient. Ganz am Anfang war es nicht einfach für uns, wir hatten Respekt vor den Italienern und der Kulisse. Dann braucht es auch mal eine Phase, wo die Italiener kurz im dritten Satz Luft lassen und wir sind bereit und glauben dran. Leider hat es am Ende nicht ganz gereicht.“

Spielbericht

Trainer Thomas Ranner, der den verhinderten Bundestrainer Michal Winiarski vertrat, startete mit Eric Burggräf, Filip John, Theo Mohwinkel, Erik Röhrs, Joscha Kunstmann, Simon Torwie und Lenny Graven. Die Italiener spielten direkt ihre Blockstärke aus und gingen mit einem Ass 5:1 in Führung. Die DVV-Männer wirkten von der Kulisse zunächst beeindruckt, kämpften sich dann aber ins Spiel. John rettet den Ball noch fast aus den Zuschauerrängen, Graven baggerte ihn allerdings knapp ins Aus. Doch die Challenge zeigte, dass der Ball gerade noch die Linie gekratzt hatte – die Halle tobte das erste Mal (4:10). Mohwinkel punktete zweimal mit einem cleveren Tip (9:14) und nach einem Fehler der Italiener waren die Deutschen auf vier Punkte dran. John verkürzte mit einem Ass auf 14:17, doch dann drehten die Italiener wieder auf und erspielten sich sechs Satzbälle. Den ersten wehrte John noch ab, dann landete der Aufschlag vom Torwie im Aus.

Im zweiten Durchgang gingen die DVV-Männer mit einem Block von Röhrs erstmals in der Partie in Führung. Nun entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. John punktete im Angriff, Torwie mit einem Ass (9:9). Mit vielen spektakulären Ballwechseln begeisterten beide Teams die Zuschauer, allerdings unterliefen auch beiden Seiten zahlreiche Aufschlagfehler (14:14). John glich noch einmal mit einem Ass zum 18:18 aus, dann schalteten die Italiener einen Gang hoch, packten im Block zu, setzten sich im Drückduell durch und servierten ein Ass (19:23). Tim Peter kam für Kunstmann zum Aufschlag. Burggräf und Torwie verkürzten mit einem Block noch einmal auf 21:23 bevor sich die Italiener drei Satzbälle erspielten und den zweiten mit einem starken Angriff über die Mitte verwandelten.

Im dritten Durchgang liefen die DVV-Männer schnell wieder einem Rückstand hinterher (1:4). Anders als im ersten Satz glichen sie aber direkt mit einem Block von Röhrs wieder zum 6:6 aus. Doch auch die Italiener packten erneut im Block zu und bauten die Führung wieder aus (7:10). Die Deutschen ließen sich davon diesmal nicht beirren und kamen mit einem Monsterblock von Torwie wieder auf einen Punkt heran (11:12). Auch der eingewechselte Lukas Maase punktete im Block (13:13). Ranner brachte Fabian Hosch und Daniel Malescha für Burggräf und John. Der junge Zuspieler zeigte sich vobei seinem Nationalmannschaftsdebüt wenig beeindruckt und setzte seine Angreifer gut in Szene (15:15). In der Schlussphase setzte Mohwinkel die Italiener mit starken Aufschlägen mächtig unter Druck, zudem packte Röhrs im Block zu (22:18). Nach einem Fehler hatten die Deutschen fünf Satzbälle, von denen John den zweiten unter dem tosenden Applaus der Zuschauer verwandelte.

Auch im vierten Durchgang lieferten sich beide Teams einen packenden Volleyball-Fight. Burggräf kam zurück, Malescha und Maase blieben auf dem Feld und punkteten direkt im Aufschlag und Block (5:3). Die Deutschen waren nun am Drücker und punkteten nach Belieben, Torwie im Block (9:7), Burggräf im Aufschlag (11:8) und Röhrs im Angriff und Aufschlag (17:13). Auch Moritz Eckardt bekam Einsatzzeit. Mohwinkel brachte mit dem Punkt zum 22:16 die Vorentscheidung. Letztlich lieferten zwei Fehler der Italiener den Satzgewinn für Deutschland.

Der Tiebreak war dann eine schnelle Angelegenheit, die Italiener setzten sich Punkt für Punkt ab und verwandelten direkt den ersten Matchball.

Kader

Nr. Name Position
1 Fabian Hosch Zuspiel
2 Leonard Graven Libero
4 Daniel Malescha Diagonal
7 Joscha Kunstmann Mittelblock
8 Filip John Diagonal
16 Tim Peter Außenangriff
17 Jan Zimmermann Zuspiel
19 Erik Röhrs Außenangriff
24 Eric Burggräf Zuspiel
25 Lukas Maase Mittelblock
29 Moritz Eckardt Libero
32 Theo Mohwinkel Außenangriff
33 Simon Torwie Mittelblock
34 Leon Meier Außenangriff
37 Bastian Korreck Mittelblock