VNL: DVV-Frauen gewinnen Krimi gegen Kanada

„Ich bin sehr stolz auf das ganze Team, wir haben alle um jeden Punkt gekämpft“, sagte Lina Alsmeier, die „super froh und erleichtert“ über den Sieg war. „Das war ein wichtiger Schritt Richtung Finale – das ist unser großes Ziel“, so die Außenangreiferin, die ein überragendes Spiel machte und mit 26 Punkten beste Scorerin im deutschen Team war.
Die DVV-Frauen starten gut ins Spiel und führten im ersten Satz bereits mit 20:14, doch dann brachen sie komplett ein und gaben den Satz noch ab. Den Rückschlag verkrafteten sie aber gut und sicherten sich mit einer konzentrierten Leistung und starken Angriff den zweiten Durchgang. Anschließend lief es nicht mehr richtig rund beim deutschen Team, im Angriff fehlte die Durchschlagskraft und Präzision, sodass der Satz an den Tabellen Fünfzehnten der VNL ging. Erneut zeigten die Deutschen ihren Kampfgeist, lagen auch in Durchgang vier lange vorne, doch in der Crunchtime wurde es nochmal eng. Die DVV-Frauen behielten die Nerven und kämpften sich auch dank einer überragenden Abwehrarbeit von Anna Pogany in den Tiebreak, der zum Krimi wurde. Bis zum 12:12 konnte sich kein Team absetzen, dann sorgte Antonia Stautz mit einem Ass für zwei Matchbälle. Natürlich war es Lina Alsmeier, die nach 2:10 Stunden den zweiten verwandelte. Hanna Orthmann feierte bei dem Sieg nach ihrer langen Verletzungspause ihr Comeback in der Nationalmannschaft.

„Das war ein wichtiger Sieg für uns“, sagte Lena Stigrot, die aber auch kritisch war: „Es lief sicher noch nicht alles perfekt, wir haben öfters einen großen Vorsprung hergegeben.“ Mit ihrer eigenen Leistung zeigte sich ebenfalls noch nicht ganz zufrieden, „aber es hat sehr viel Spaß gemacht, wieder mit den Mädels auf dem Feld zu stehen“.
Viel Zeit sich von dem kräftezehrenden Match zu erholen hat das deutsche Team nicht. Bereits am Donnerstag (23 Uhr dt. Zeit, ZDF-Livestream) treffen die DVV-Frauen auf Thailand.
Spielbericht
Bregoli startete mit Sarah Straube, Lena Kindermann, Lina Alsmeier, Lena Stigrot, Camilla Weitzel, Anastasia Cekulaev und Anna Pogany. Das Spiel begann ausgeglichen, beide Teams leisteten sich zunächst viele Aufschlagfehler. Mitte des Satzes konnten sich die Deutschen dann erstmals absetzen (14:11) und bauten den Vorsprung mit einem Block von Weitzel auf 20:14 aus. Doch dann ging bei den DVV-Frauen gar nichts mehr: die Angriffe landeten im Aus oder im Block, zudem servierte Kanada stark. Bregoli brachte Antonia Stautz, Emilia Weske und Corinna Glaab, trotzdem drehten die Kanadierinnen den Spielstand mit acht Punkten in Folge auf 20:22. Ein Rotationsfehler der Deutschen bracht Kanada zwei Satzbälle. Dank eines Aufschlagfehlers und mit einem Ass von Stautz wehrten die DVV-Frauen beide ab, dann nutzten die Kanadierinnen ihren dritten Satzball.
Das deutsche Team steckte den Rückschlag jedoch gut weg und ging in Durchgang zwei direkt mit 7:2 in Führung. Mit zwei Block kam Kanada direkt wieder auf zwei Punkte heran (7:5). Doch Alsmeier punktete verlässlich und erhöhte wieder auf 11:7. Bei den Kanadierinnen schlichen sich zudem einige Fehler ein (18:12). Beim 21:14 kamen Erinnerungen an den ersten Satz hoch und tatsächlich kamen die Kanadierinnen wieder auf drei Punkte heran, weil die Deutschen im Angriff nicht mehr durchkamen (23:20). Weitzel sorgte dann schließlich für vier Satzbälle und Cekulaev verwandelte direkt den ersten mit einem Block.

Die Deutschen nahmen den Schwung des Satzgewinns mit und führten dank guter Abwehrarbeit, einem Ass von Kindermann und einem Block von Cekulaev mit 6:3. Doch Kanada blieb dran während sich bei den Deutschen Fehler einschlichen (10:11). Weske kam erneut für Kindermann, aber es lief nicht mehr rund, die DVV-Frauen mussten um jeden Ball kämpfen. Nach dem 16:16 zog Kanada auf 16:20 vorentscheidend davon. Bregoli brachte Orthmann für Stigrot, doch auch die 26-Jährige scheiterte direkt am kanadischen Block (17:21). Mit einem Ass holten sich die Kanadierinnen vier Satzbälle. Die ersten zwei vergaben sie, den dritten wehrte Alsmeier ab, doch dann kam Pogany bei der Abwehr nicht mehr komplett unter den Ball, sodass Kanada mit 2:1 in Führung ging.
Bregoli brachte Corinna Glaab für Straube, zudem startete Weske. Wieder waren es die DVV-Frauen, die besser in den Satz starteten und vor allem dank drei Fehlern der Kanadier schnell mit 4:0 führten. Alsmeier punktete nach Belieben, sodass die Deutschen die Führung auf 12:7 ausbauten. Weske punktete noch zum 16:11, dann unterliefen den DVV-Frauen wieder zunehmend Fehler, Kanada kam Punkt für Punkt heran und glich zum 17:17 aus. Die Schlussphase war nichts für schwache Nerven, beide Teams wehrten überragend ab und lieferten sich spektakuläre Ballwechsel (22:22). Mit einem Ass sorgte Weske für die Führung, ein Aufschlagfehler der Kanadierinnen lieferte den ersten Satzball, den Stigrot nach einem umkämpften Ballwechsel schließlich verwandelte.
Beide Teams schenkten sich nun nichts mehr. Pogany wehrte weiter überragend ab, Alsmeier packte im Block zu und punktete im Angriff (6:6), doch kein Team konnte sich absetzen (12:12). Dann wurde Stautz zum Aufschlag eingewechselt und sorgte mit einem Ass für zwei Matchbälle der Deutschen. Den ersten wehrte Kanada noch ab, dann verwandelte Topscorerin Lina Alsmeier den zweiten.
Spielplan VNL Woche 3
Deutschland vs. Kanada 3:2 (24:26, 25:20, 23:25, 25:23, 15:13)
Donnerstag, 10. Juli, 23 Uhr: Deutschland vs. Thailand
Samstag, 12. Juli, 23 Uhr: Deutschland vs. China
Sonntag, 13. Juli, 18.30 Uhr: Deutschland vs. Dominikanische Republik
Livestream: ZDF (kostenfrei mit deutschem Kommentar), volleyballworld.tv
Kader VNL Woche 3
Nr. | Name | Position |
---|---|---|
3 | Annie Cesar | Libera |
4 | Anna Pogany | Libera |
5 | Corina Glaab | Zuspiel |
6 | Antonia Stautz | Außenangriff |
9 | Lina Alsmeier | Außenangriff |
10 | Lena Stigrot | Außenangriff |
12 | Hanna Orthmann | Außenangriff |
13 | Emilia Weske | Diagonal |
14 | Marie Schölzel | Mittelblock |
16 | Anastasia Cekulaev | Mittelblock |
20 | Lena Kindermann | Diagonal |
21 | Camilla Weitzel | Mittelblock |
22 | Monique Strubbe | Mittelblock |
23 | Sarah Straube | Zuspiel |