Beach-EM: Müller/Tillmann gewinnen Bronze

Foto: Kevin Mattig Foto: Kevin Mattig Svenja Müller und Cinja Tillmann haben bei der Beach-Volleyball-Europameisterschaft in Düsseldorf die Bronzemedaille gewonnen. Im kleinen Finale setzten sich die Titelverteidigerinnen im ausverkauften Rochusclub mit 2:0 (21:18, 21:19) gegen Alvarez/Moreno aus Spanien durch.

„Wir sind superglücklich. Eine Medaille bei der Heim-EM zu gewinnen, bedeutet uns unglaublich viel“, sagte Cinja Tillmann. „Die beiden Spanierinnen haben richtig gut gespielt. Sie sind in beiden Sätzen erstmal davongezogen. Wir wollten bei uns bleiben, unsere Stärken ausspielen und am Ende hat es auch gereicht“, so die Abwehrspielerin, die nach dem Titel im vergangenen Jahr mit Svenja Müller und Silber 2020 mit Kim van de Velde nun einen kompletten EM-Medaillensatz hat. Auch Svenja Müller freute sich über ihre zweite EM-Medaille: „Wir haben gut gekämpft und sind sehr glücklich, das werden wir genießen.“

Dabei hatten die Spanierinnen den besseren Start in die Partie erwischt (1:4). Doch Müller/Tillmann ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen und glichen schnell zum 8:8 aus. Angefeuert von den 4100 Fans, die den Center Court im Rochusclub in einen Hexenkessel verwandelten, spielte das deutsche Duo nun stark auf und setzte Alvarez/Moreno immer wieder mit guten Aufschlägen und starken Angriffen unter Druck (13:11). Mit einem Ass baute Cinja Tillmann den Vorsprung auf 19:16 aus und sorgte anschließend für vier Satzbälle. Die ersten zwei wehrten die Spanierinnen noch ab, dann punktete Svenja Müller mit einem cleveren kurzen Ball zur 1:0-Satzführung.

Auch in Durchgang zwei gingen zunächst Alvarez/Moreno in Führung (3:6), aber erneut behielt das DVV-Duo einen kühlen Kopf und kämpfte sich Punkt für Punkt wieder heran. Mit einem Ass drehte Svenja Müller den Spielstand (11:10) und erhöhte kurz darauf mit einem Block zum 15:12. Die Spanierinnen schafften zwar noch einmal den Ausgleich (16:16), doch es war nur ein kurzes Aufbäumen. Mit einem weiteren Ass sorgte Svenja Müller für drei Matchbälle. Kurz mussten die Fans noch zittern, ehe Cinja Tillmann den dritten Matchball verwandelte.

„Das ganze Publikum stand hinter uns, das war unglaublich“, beschrieb Cinja Tillmann die Atmosphäre. „Im Spiel bekomme ich das gar nicht so mit, aber in der Auszeit, wenn alle Deutschland-Deutschland oder Müller-Tillmann rufen, ist das sehr beeindruckend. Es hat sehr viel Spaß gemacht, hier zu spielen“, ergänzte Svenja Müller.

Neben der Bronzemedaille von Müller/Tillmann belegten Nils Ehlers und Clemens Wickler bei der Heim-EM einen starken fünften Platz. Hinzu kamen fünf Top-Ten-Platzierungen von Paul Henning und Lui Wüst, Benedikt und Jonas Sagstetter, Linda Bock und Louisa Lippmann, Anna Grüne und Sandra Ittlinger sowie Karla Borger und Marie Schieder, die alle im Achtelfinale ausschieden und somit die Heim EM auf Rang neun beendete. Für Paula Schürzholz und Janne Uhl, Chenoa Christ und Anna-Chiara Reformat, Lukas Pfretzschner und Sven Winter, Max Just und Philipp Huster sowie Momme Lorenz und Thilo Rietschel war das Turnier bereits nach der Gruppenphase beendet (25. Platz).

Chef-Bundestrainer Christoph Dieckmann zog insgesamt eine positive Bilanz: „Das Gesamtergebnis liegt im erwarteten Bereich – mit einem erfreulichen Highlight durch die Bronzemedaille von Müller/Tillmann. Zwei Jahre in Folge eine EM-Medaille zu gewinnen ist verdammt stark. Erneut stehen die Teams vorne, die in den vergangenen Jahren schon regelmäßig unsere Fahnen hochgehalten haben. Die Frauen-Teams haben in diesem Jahr insgesamt etwas besser abgeschnitten. Positiv ist zudem, dass bei Männern und Frauen die nachrückenden Teams spürbar stärker werden und auf einem höheren Level mitspielen – auch wenn der letzte Schritt nach ganz oben noch nicht ganz gelingt. Bei beiden Geschlechtern wäre ohne Probleme mindestens eine Runde mehr drin gewesen. Das hätte das Gesamtergebnis in der Breite noch einmal verbessert. Insgesamt ziehen wir aber ein positives Fazit – vor allem dank der Bronzemedaille.“