Schmetterlinge fliegen zum ersten EM-Sieg - 3:1 gegen Tschechien

Erster Sieg, wichtige drei Punkte, kämpferisch überzeugt, in der Konstanz noch Luft nach oben: So ungefähr könnte die Kurzzusammenfassung des deutschen Spiels gegen Tschechien aussehen. „Am wichtigsten ist, dass wir heute den ersten Sieg geholt haben. Wir sind sehr glücklich, wissen auch, dass wir noch Luft nach oben haben“, analysierte es Janiska treffend.
Lippmann und Alsmeier Top-Scorerinnen
Zuvor sahen die Fans an den Bildschirmen viele Ups and Downs ihres Teams, bei dem Louisa Lippmann mit 22 Punkten und Lina Alsmeier mit 20 Punkten beste Scorerinnen wurden. Trotz dieser Scoring-Power baute das deutsche Team den Gegner immer wieder unnötig auf. Sowohl im verloren gegangenen zweiten Satz (8-4) als auch im dritten Durchgang (16-10) verspielten sie die eigene Führung und ließen Tschechien herankommen.
Den Unterschied machte letztendlich die stabilere Annahme (57% zu 44%) und der dadurch effizientere Angriff (45% zu 41%), die Tschechinnen auf der anderen Seite profitierten immer wieder vom starken Block (14 Punkte), der starke Auftritt allein von Angreiferin Michaela Mlejnková (16 Punkte) sollte aber nicht reichen, um Deutschland den Sieg zu nehmen.
Drei wichtige Punkte
Entsprechend erleichtert zeigte sich Bundestrainer Felix Koslowski im Anschluss: „Die drei Punkten waren unglaublich wichtig. Die Mannschaft war erst halb 12 zurück im Hotel, dann 0 Uhr im Bett und musste keine 24 Stunden später wieder performen. Tschechien ist ein Gegner, der sehr gut Volleyball spielen kann, viele Spielerinnen im Kader hat, die in der Bundesliga aktiv sind und unsere Mannschaft dementsprechend gut kennt“, sagte er und ergänzte:
„Wir haben heute mit Sicherheit nicht den schönsten Volleyball gespielt, umso mehr muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen, weil sie drei der vier Crunchtime für sich entschieden hat. Das Spiel war auf jeden Fall ein Schritt nach vorne für uns, spielerisch müssen wir unsere Konstanz noch verbessern.“
Aus jeder Gruppe qualifizieren sich die besten vier Teams für die K.o.-Runde. Deutschland hat in Pool B nach zwei Spielen 1:1-Siege und drei Punkte auf dem Konto (Tabelle).

Spie 1: Deutschland vs. Polen 1:3 (22-25, 25-23, 21-25, 22-25)
Am Ende war es ein Spiel, bei dem durchaus mehr für Deutschland drin gewesen wäre: Nach einem Fehlstart im ersten Satz, in dem die Schmetterlinge keinen Druck im Aufschlag erzeugten (Sieben Fehler), kamen sie eindrucksvoll über eine starke Annahme (85%) und effizienten Angriff (50%) zum Ausgleich zurück.
Ein Knackpunkt war der dritte Durchgang. Nach 15-12 Führung geriet Deutschland in der Annahme unter Druck und scheiterte so im Angriff innerhalb kurzer Zeit gleich viermal im Block (15-18). Auf polnischer Seite machte wiederum Außenangreiferin Magdalena Stysiak, die am Ende des Spiels Topscorerin mit 30 Punkten wurde, den Unterscheid, als sie ihr Team aus den schwierigsten Situationen heraus rettete und Deutschland die 21-19 Führung noch zunichtemachte.
So war Durchgang vier lediglich Formsache. Erneut erwischte die deutsche Mannschaft einen schwachen Start (5-8), von dem sie sich nicht mehr erholen sollte und den EM-Auftaktsieg verpasste.
Bundestrainer Felix Koslowski sagte im Anschluss: „Wir hatten Schwierigkeiten, um reinzukommen und lagen schnell zurück. Danach war es ein ausgeglichenes Spiel gegen ein starkes Polen. Wir haben im ersten Kontakt nach der Annahme gut gespielt, auch besser als Polen. Die Polinnen haben aber mehr aus den schwierigeren Situationen gemacht. Wir haben gesagt, dass wir über die Vorrunde wachsen müssen. Das Spiel müssen wir abhaken und es morgen gegen Tschechien besser machen.“
Louisa Lippmann bemängelte die hohe Fehlerquote: „Polen hat ein starkes Spiel gemacht. Wir haben es uns mit unserer Fehlerquote im Aufschlag selbst schwer gemacht. Wir haben außerdem keinen Zugriff auf Block-Abwehr bekommen, konnten uns im Verlauf aber steigern. Es hat leider zu lange gedauert, bis wir uns selbst wieder rausgezogen haben. Es sind noch einige Spiele vor uns, wir arbeiten weiter für unseren ersten Sieg und freuen uns auf das nächste Spiel.“
Kader
Nr. | Name | Position | LS | Verein |
1 | Linda Bock | Libera | 26 | Dresdner SC |
2 | Pia Kästner | Zuspiel | 58 | ASPTT Mulhouse |
4 | Denise Imoudu | Zuspiel | 39 | SSC Palmberg Schwerin |
6 | Jennifer Janiska © | Außenangriff | 174 | Dresdner SC |
8 | Kimberly Drewniok | Diagonalangriff | 69 | ASPTT Mulhouse |
9 | Lina Alsmeier | Außenangriff | 24 | SSC Palmberg Schwerin |
10 | Lena Stigrot | Außenangriff | 113 | Roma Volley Club |
12 | Hanna Orthmann | Außenangriff | 52 | Savino Del Bene Scandicci |
11 | Louisa Lippmann | Diagonal | 157 | Savino Del Bene Scandicci |
14 | Marie Schölzel | Mittelblock | 114 | Volley Bergamo 1991 |
16 | Lea Ambrosius | Mittelblock | 5 | SSC Palmberg Schwerin |
17 | Anna Pogany | Libera | 68 | SSC Palmberg Schwerin |
21 | Camilla Weitzel | Mittelblock | 36 | Chieri |
22 | Monique Strubbe | Mittelblock | 3 | Dresdner SC |
Staff
Name | Funktion |
Felix Koslowski | Bundestrainer |
Nicki Neubauer | Co-Trainer |
Christian Wolf | Co-Trainer |
Morris Liebster | Teammanager |
Rett Larson | Athletiktrainer |
Timo Nees | Team-Arzt bis 27.08. |
Stefan Hemmer | Team-Arzt ab 27.08. |
Nadine Rensing | Physiotherapeutin |
Thaddeus Schirmer | Physiotherapeut |
Olaf Garbe | Scout |
Thorsten Weidig | Sportpsychologe |