Schmetterlinge fliegen zum ersten EM-Sieg - 3:1 gegen Tschechien

Foto CEV: Deutschland jubelt über den ersten EM-Sieg. Foto CEV: Deutschland jubelt über den ersten EM-Sieg. Erster Sieg bei der Europameisterschaft (18. August bis 4. September): Im zweiten Gruppenspiel haben die Schmetterlinge Tschechien mit 3:1 (25-23, 20-25, 25-23, 25-21) besiegt und in Pool B drei wichtige Punkte im Kampf um das Achtelfinale eingesammelt. Nach einem Tag Pause ist am Sonntag Co-Gastgeber Bulgarien (22. August, 18:00 Uhr) der nächste Gegner. Im Anschluss folgen Duelle mit Griechenland (Di, 16:30 Uhr) und Spanien (Mi, ab 16.30 Uhr). SPORT1 überträgt live im Free-TV.

Erster Sieg, wichtige drei Punkte, kämpferisch überzeugt, in der Konstanz noch Luft nach oben: So ungefähr könnte die Kurzzusammenfassung des deutschen Spiels gegen Tschechien aussehen. „Am wichtigsten ist, dass wir heute den ersten Sieg geholt haben. Wir sind sehr glücklich, wissen auch, dass wir noch Luft nach oben haben“, analysierte es Janiska treffend.

Lippmann und Alsmeier Top-Scorerinnen

Zuvor sahen die Fans an den Bildschirmen viele Ups and Downs ihres Teams, bei dem Louisa Lippmann mit 22 Punkten und Lina Alsmeier mit 20 Punkten beste Scorerinnen wurden. Trotz dieser Scoring-Power baute das deutsche Team den Gegner immer wieder unnötig auf. Sowohl im verloren gegangenen zweiten Satz (8-4) als auch im dritten Durchgang (16-10) verspielten sie die eigene Führung und ließen Tschechien herankommen.

Den Unterschied machte letztendlich die stabilere Annahme (57% zu 44%) und der dadurch effizientere Angriff (45% zu 41%), die Tschechinnen auf der anderen Seite profitierten immer wieder vom starken Block (14 Punkte), der starke Auftritt allein von Angreiferin Michaela Mlejnková (16 Punkte) sollte aber nicht reichen, um Deutschland den Sieg zu nehmen.

Drei wichtige Punkte

Entsprechend erleichtert zeigte sich Bundestrainer Felix Koslowski im Anschluss: „Die drei Punkten waren unglaublich wichtig. Die Mannschaft war erst halb 12 zurück im Hotel, dann 0 Uhr im Bett und musste keine 24 Stunden später wieder performen. Tschechien ist ein Gegner, der sehr gut Volleyball spielen kann, viele Spielerinnen im Kader hat, die in der Bundesliga aktiv sind und unsere Mannschaft dementsprechend gut kennt“, sagte er und ergänzte:

„Wir haben heute mit Sicherheit nicht den schönsten Volleyball gespielt, umso mehr muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen, weil sie drei der vier Crunchtime für sich entschieden hat. Das Spiel war auf jeden Fall ein Schritt nach vorne für uns, spielerisch müssen wir unsere Konstanz noch verbessern.“

Aus jeder Gruppe qualifizieren sich die besten vier Teams für die K.o.-Runde. Deutschland hat in Pool B nach zwei Spielen 1:1-Siege und drei Punkte auf dem Konto (Tabelle).

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Spie 1: Deutschland vs. Polen 1:3 (22-25, 25-23, 21-25, 22-25)

Am Ende war es ein Spiel, bei dem durchaus mehr für Deutschland drin gewesen wäre: Nach einem Fehlstart im ersten Satz, in dem die Schmetterlinge keinen Druck im Aufschlag erzeugten (Sieben Fehler), kamen sie eindrucksvoll über eine starke Annahme (85%) und effizienten Angriff (50%) zum Ausgleich zurück.

Ein Knackpunkt war der dritte Durchgang. Nach 15-12 Führung geriet Deutschland in der Annahme unter Druck und scheiterte so im Angriff innerhalb kurzer Zeit gleich viermal im Block (15-18). Auf polnischer Seite machte wiederum Außenangreiferin Magdalena Stysiak, die am Ende des Spiels Topscorerin mit 30 Punkten wurde, den Unterscheid, als sie ihr Team aus den schwierigsten Situationen heraus rettete und Deutschland die 21-19 Führung noch zunichtemachte.

So war Durchgang vier lediglich Formsache. Erneut erwischte die deutsche Mannschaft einen schwachen Start (5-8), von dem sie sich nicht mehr erholen sollte und den EM-Auftaktsieg verpasste.

Bundestrainer Felix Koslowski sagte im Anschluss: „Wir hatten Schwierigkeiten, um reinzukommen und lagen schnell zurück. Danach war es ein ausgeglichenes Spiel gegen ein starkes Polen. Wir haben im ersten Kontakt nach der Annahme gut gespielt, auch besser als Polen. Die Polinnen haben aber mehr aus den schwierigeren Situationen gemacht. Wir haben gesagt, dass wir über die Vorrunde wachsen müssen. Das Spiel müssen wir abhaken und es morgen gegen Tschechien besser machen.“

Louisa Lippmann bemängelte die hohe Fehlerquote: „Polen hat ein starkes Spiel gemacht. Wir haben es uns mit unserer Fehlerquote im Aufschlag selbst schwer gemacht. Wir haben außerdem keinen Zugriff auf Block-Abwehr bekommen, konnten uns im Verlauf aber steigern. Es hat leider zu lange gedauert, bis wir uns selbst wieder rausgezogen haben. Es sind noch einige Spiele vor uns, wir arbeiten weiter für unseren ersten Sieg und freuen uns auf das nächste Spiel.“

Kader

Nr. Name Position LS Verein
1 Linda Bock Libera 26 Dresdner SC
2 Pia Kästner Zuspiel 58 ASPTT Mulhouse
4 Denise Imoudu Zuspiel 39 SSC Palmberg Schwerin
6 Jennifer Janiska © Außenangriff 174 Dresdner SC
8 Kimberly Drewniok Diagonalangriff 69 ASPTT Mulhouse
9 Lina Alsmeier Außenangriff 24 SSC Palmberg Schwerin
10 Lena Stigrot Außenangriff 113 Roma Volley Club
12 Hanna Orthmann Außenangriff 52 Savino Del Bene Scandicci
11 Louisa Lippmann Diagonal 157 Savino Del Bene Scandicci
14 Marie Schölzel Mittelblock 114 Volley Bergamo 1991
16 Lea Ambrosius Mittelblock 5 SSC Palmberg Schwerin
17 Anna Pogany Libera 68 SSC Palmberg Schwerin
21 Camilla Weitzel Mittelblock 36 Chieri
22 Monique Strubbe Mittelblock 3 Dresdner SC

Staff

Name Funktion
Felix Koslowski Bundestrainer
Nicki Neubauer Co-Trainer
Christian Wolf Co-Trainer
Morris Liebster Teammanager
Rett Larson Athletiktrainer
Timo Nees Team-Arzt bis 27.08.
Stefan Hemmer Team-Arzt ab 27.08.
Nadine Rensing Physiotherapeutin
Thaddeus Schirmer Physiotherapeut
Olaf Garbe Scout
Thorsten Weidig Sportpsychologe