DVV-Männer ringen Österreich nieder

"Nach dem ersten Satz habe ich meiner Mannschaft gesagt, sie muss mit mehr Feuer spielen und mehr den Punkt wollen."
Fehlstart gegen Österreich
Wie zum Auftakt gegen Kasachstan setzte Bundestrainer Andrea Giani zunächst auf die Startaufstellung mit Jan Zimmermann, Simon Hirsch, Christian Fromm, Ruben Schott, Tim Broshog, Tobias Krick und Julian Zenger. Von Beginn an entwickelte sich ein Schlagabtausch zwischen den beiden jüngsten Teams in Frankfurt. Während die DVV-Auswahl auf fünf Akteure setzte, die in der abgelaufenen Saison in der heimischen Bundesliga spielten, vertraute Österreichs Trainer Michael Warm auf ein Legionärs-Quintett. Die Gäste erwischten den deutlich besseren Start und punkteten mit druckvollen Aufschlägen (5-10). Auch in der Folge waren die Österreicher sehr stabil in ihren Aktionen, ehe ein Aufschlag des eingewechselten Daniel Malescha und ein Angriff von Fromm den Gegner in Sichtweite brachten (17-19). Näher heran kam die DVV-Auswahl aber nicht, der zweite Satzball bedeutete den 0:1-Satzrückstand. Beide Teams hatten ein ähnliches Niveau, die Gäste waren von der Aufschlaglinie erfolgreicher (3:0-Asse).
Foto Nils Wüchner: Wie schon in Spiel eins mit bärenstarker Leistung: Ruben Schott.
Giani begann mit der gleichen Formation, wechselte aber nach zwei Punkten bereits Daniel Malescha für den etwas glücklosen Hirsch ein. Malescha zeigte sich sofort „gut drauf“ und punktete mit Angriff und Aufschlag dreifach (6-3). Die deutschen Spieler waren nun besser in der Partie und punkteten konstant aus der Annahme, obwohl die Österreicher volles Risiko im Aufschlag gingen. Als Fromm per Ass auf 15-11 erhöhte, konterten die Gäste zwar gleich mit einem Break. Doch ein Block des auffälligen Malescha und ein Aufschlag-Winner von Schott brachten den Gastgeber endgültig auf die Siegerstraße (21-15). Schott brachte mit weiteren Aufschlägen zahlreiche Satzbälle, den zweiten verwandelte der junge Außenangreifer persönlich zum 1:1-Ausgleich. Während die deutsche Mannschaft ihr Angriffs-Niveau gehalten hatte und enorm im Aufschlag zulegen konnte (5 Asse), ging es bei den Österreichern in diesem Element nach unten.
"Mit 22 Jahren bin ich eigentlich noch ein sehr junger Spieler, aber hier bin ich einer der Älteren und versuche ein wenig als Führungsspieler zu helfen und meine internationale Erfahrung aus der Champions League einzubringen.“
Starke Aufholjagd in Satz drei
Beide Teams spielten mit den Formationen weiter, die Ende des zweiten Satzes auf dem Court standen. Und dieses Mal waren es wie im ersten Satz die Gäste, die den besseren Start erwischten und in Führung gingen (5-8). Als Broshog mit seinem Schnellangriff am Block scheiterte, hatten sich die Gäste abgesetzt (9-14), doch der deutsche Konter folgte prompt und in Form von Schott (Angriff) und Broshog (Block, 12-15). Ein Broshog-Block sowie ein Angriffs-Kracher von Kapitän Fromm sorgten für den Anschluss (18-19), ein Angriffsfehler von Italien-Legionär Berger (Perugia) zum Ausgleich (20-20). Fromm übernahm weiter Verantwortung und leistete mit zwei Aufschlag-Hämmern die Vorarbeit für die erste deutsche Führung in Durchgang drei (23-21). Schott holte per Lob den ersten Satzball, den zweiten verwandelte Maleschau zur Führung.
Foto Nils Wüchner: Julian Zenger und die DVV-Männer jubeln über den 3:1-Sieg gegen Österreich.
Kopf-an-Kopf ging es im vierten Satz hin und her, dabei lagen die Österreicher stets mit einem oder zwei Zählern in Front. Hirsch bekam von Giani das Vertrauen und wurde für den stark spielenden Malescha eingewechselt (6-7). Ein Broshog-Block führte zum Ausgleich (15-15), es war bereits der vierte Blockpunkt des mit 29 Jahren ältesten deutschen Spielers. Als Hirsch nach starker Abwehr selber den Punktball aus dem Rückraum verwertete, war die ersehnte Führung geschafft, die er mit einem Ass noch ausbaute (19-17). Schott war es, der per Lob und Angriff auf 23-19 erhöhte und somit für die Vorentscheidung sorgte. Hirsch war es, der den letzten Punkt zum Prestige-Sieg gegen starke Österreicher machte.
Stimmen zum Spiel
Andrea Giani: „Es war ein interessantes Match, weil Österreich stark gespielt hat. Wir nutzen diese Spiele, um mit unserer jungen Mannschaft zu wachsen. Nach dem ersten Satz habe ich meiner Mannschaft gesagt, sie muss mit mehr Feuer spielen und mehr den Punkt wollen. Wir hatten viele Punktchancen, ließen diese aber liegen. Das war ab dem zweiten Satz deutlich besser.“
Ruben Schott: „Es war das erwartet schwere Spiel. Die Österreicher haben individuell gute Spieler und sind gut eingespielt. Da mussten wir gegenankommen, zumal wir uns als neues Team ja erst finden müssen. Am Anfang haben wir im Aufschlag zu viele Fehler gemacht, das wurde dann besser. Mit 22 Jahren bin ich eigentlich noch ein sehr junger Spieler, aber hier bin ich einer der Älteren und versuche ein wenig als Führungsspieler zu helfen und meine internationale Erfahrung aus der Champions League einzubringen.“
Julian Zenger: „Den ersten Satz haben wir verloren, weil wir nicht so gut in die Partie gefunden haben. Danach haben wir besser aufgeschlagen. Den vierten Satz haben wir gewonnen, weil wir am Ende mehr gekämpft haben als die Österreicher. Bei den Männern ist es natürlich ein anderes Gefühl und Niveau als im Juniorenbereich, aber es ist ein schönes Gefühl.“
Tickets und TV
Tickets für das Turnier gibt es bei ADticket.de und an der Tageskasse. Die deutschen Spiele werden allesamt bei SPORT1 im Free-TV live übertragen (Spiel drei ab 18.30 Uhr, zuvor live im Stream auf www.sport1.de ), zudem berichtet das Internetradio Meinsportradio.de von allen Partien live.
Modus
Die DVV-Männer sind eines von zwölf Teams, die an der World League Gruppe drei teilnehmen. Alle Teams spielen zwei Vorrunden-Turniere, die drei Bestplatzierten der Gesamttabelle ermitteln mit Gastgeber Mexiko am 17./18. Juni in Léon den Sieger und Aufsteiger in die World League Gruppe zwei.
Der deutsche 14-er Kader in Frankfurt: Moritz Reichert, Jan Zimmermann, Tobias Krick, Georg Escher (United Volleys Rhein-Main), Julian Zenger, Daniel Malescha (VfB Friedrichshafen), Ruben Schott, Egor Bogachev (BR Volleys), Christian Fromm, Simon Hirsch (Monza/ITA), Adam Kocian (SVG Lüneburg), Tim Broshog (SWD powervolleys Düren), Anton Brehme (VC Olympia Berlin), Moritz Karlitzek (TV Rottenburg)
Der Spielplan in Frankfurt
02.06.: | AUT - VEN 3:0 | KAZ - GER 0:3 |
03.06.: | KAZ - VEN 1:3 | AUT - GER 1:3 |
04.06.: | AUT - KAZ (15.00) | GER - VEN (18.00) |