Ein Niederländer für Deutschland
"Am Dienstag habe ich beide Hymnen gesungen!"
Bart, erzähle uns etwas von deinem Volleyballeinstieg und deiner Karriere in den Niederlanden?
Van der Mark: „Ich habe schon immer viele Sportarten ausprobiert, bis dann jemand in meiner Klasse Volleyball gespielt und mich mit zum Training genommen hat. Ich bin dann auch recht schnell hängen geblieben. Angefangen habe ich mit 11 oder 12 Jahren bei Sliedrecht Sport, über die Landesauswahl bin ich dann ins Talent Team der Niederlande gekommen, habe zweite und erste Liga gespielt und bin dann Profi bei Omni World in Almere geworden. Mit Piet Zoomers Dynamo in Apordoorm wurde ich holländischer Meister, Pokalsieger und Supercup-Gewinner und habe Champions League gespielt. Mein nächster Verein war Orion Doetinchem, mit welchem ich den Supercup und die Meisterschaft gewonnen habe. Vier Jahre spielte ich Jugend- und Junioren-Nationalmannschaft mit zwei Europa- und Weltmeisterschaften sowie 99 Jugend-/Junioren-Länderspielen. Höhepunkt war die Silbermedaille bei der EM in Kroatien mit der U21 und ein 4. Platz bei der WM in Indien. Dann kam der Sprung in A-Nationalmannschaft, in welcher ich 48 Länderspiele bestritten habe.“
Wie ging es weiter, wie kam dein Wechsel ins Trainergeschäft zustande?
Bart-Jan van der Mark: „In der letzten Saison bei Orion habe ich mich verletzt und danach noch zwei Jahre in Deutschland in der 2. Liga (Rumeln) gespielt, aber mein Fokus lag damals schon auf Training halten. Ich habe immer schon Training gegeben, auch als aktiver Spieler in den Niederlanden. Während meiner Zeit bei Orion war ich auch hier auf Papendal einen Tag pro Woche, um das Talent Team als Co-Trainer zu unterstützen. Als Scout und Co-Trainer war ich auch schon bei der holländischen Jugend-Nationalmannschaft dabei.“
Wie kamst du dann nach Deutschland bzw. nach Schwerin?
Van der Mark: „Im Sommer 2014 - als ich in Schaffhausen beim 8-Nationen Turnier mit der holländischen Jugend-Nationalmannschaft unterwegs war - kam das Angebot, in Deutschland als Talent Team Coach beim VCO Schwerin zu arbeiten. Das habe ich dann auch recht schnell angenommen.“
Wann hattest du ersten Kontakt mit der deutschen Jugend-/Juniorinnen-Nationalmannschaft?
Van der Mark: „Als Stützpunkttrainer in Schwerin steht man in regelmäßigen Kontakt mit der Nationalmannschaft, ist bei Lehrgängen dabei und trainiert Spielerinnen beim VCO Schwerin, die Teil der deutschen Mannschaft sind. Die Zusammenarbeit mit Jens Tietböhl hat hier begonnen und gut geklappt, auch bei dem älteren Jahrgang, den Juniorinnen, war ich als Co-Trainer mit dabei. Nun bin ich fester Co-Trainer bei Martin Frydnes (Juniorinnen-Nationalmannschaft) und Scout bei Jens Tietböhl (Jugend-Nationalmannschaft).“
Deine Eltern sind beim Turnier und tragen deutsche Nationalmannschaftsshirts, du selbst singst die deutsche Hymne mit. Schlagen bei so einer EM im Mutterland trotz allem noch zwei Herzen in deiner Brust?
Van der Mark: „Bei der jetzigen holländischen Mannschaft kenne ich keine Spielerin mehr, das war bei dem vorherigen Jahrgang anders, da gab es einige Spielerinnen, die ich betreut habe. Aber am Dienstag habe ich beide Hymnen gesungen und natürlich sind meine Eltern mit dabei, wenn so ein Turnier vor ihrer Haustüre stattfindet. Sie haben mich schon immer voll unterstützt.“
Der deutsche EM-Kader: Corina Glaab (Rote Raben Vilsbiburg), Roxana Vogel (SC Potsdam), Luisa Keller (USC Münster/USC Braunschweig), Lina Alsmeier (USC Münster/FC Leschede), Linda Bock (Skurios Volleys Borken), Franziska Nitsche, Camilla Weitzel, Patricia Nestler (alle VCO Dresden), Emma Cyris, Josepha Bock (beide VCO Berlin/VC Bitterfeld-Wolfen), Romy Jatzko (VCO Berlin/RPB Berlin) und Juliane Noack (VCO Berlin/BBSC Berlin)
Bundestrainer Jens Tietböhl
Co-Trainer Martin Frydnes
Teammanager Christian Lotsch
Scout Bart-Jan van der Mark
Physiotherapeutin Julia Tauscher
Journalistin Verena Steinbacher
Spielplan U18
01.04: GER-TUR 0:3
02.04: ITA-GER 0:3
04.04: GER-NED 3:1
05.04: RUS-GER 16:30
06.04: GER-BUL 14:00