Die deutschen Stars im Ausland

Foto legavolley.it: Platz fünf winkt für Simon Hirsch (im Angriff) und Christian Fromm in Italien. Foto legavolley.it: Platz fünf winkt für Simon Hirsch (im Angriff) und Christian Fromm in Italien. Wie schlagen sich die über 20 deutsche Spielerinnen und Spieler in der Saison 2016/17 in den ausländischen Top-Ligen? Wir geben in unregelmäßigen Abständen Auskunft über die DVV-Stars im Ausland.

Italien

Denys Kaliberda kann in dieser Saison mit seinem Verein Civitanova noch Großartiges schaffen: Sein Verein steht im Final Four der Champions League, wo die Chancen auf den Finaleinzug mit dem Gegner Perugia gut stehen. Und in der Halbfinalserie um die italienische Meisterschaft hat Civitanova bei einem Stand von 2:1-Siegen Matchball gegen Modena. Allerdings kommt „Kalli“ nicht oft zum Zug, Trainer Gianlorenzo Blengini setzt zumeist auf andere Ausländer. Zuletzt stand der DVV-Außenangreifer gar nicht im Kader, da er verletzungsbedingt ausfiel.
Angeführt von einem ganz starken Simon Hirsch (25 Punkte, 65%-Angriffsquote) und einem guten Christian Fromm (16 Punkte) hat sich Monza in das Final Four um Platz fünf gespielt. Die Serie gegen Molfetta ging 3:1 an Monza, das nun im Halbfinale (22. April) auf Piacenza trifft. Der Sieger des Duells spielt am 23. April gegen den Sieger aus Verona vs. Ravenna um Platz fünf, der mit dem Startplatz im europäischen Challenge Cup belohnt wird.

Christian Fromm, Simon Hirsch (Volley Monza)
Denis Kaliberda (Cucine Lube Civitanova)

Türkei/Griechenland

Nach dem verlorenen Europapokal-Finale gegen Bursa/TUR gilt Piräus mit Saskia Hippe die volle Konzentration der Meisterschaft. Im Halbfinale gegen Santorini soll am 19. April der zweite Sieg errungen werden, nachdem Spiel eins mit 3:0 bereits souverän an den Favoriten ging. „Wenn wir konzentriert sind und normal spielen, sollten wir sie schlagen. Unser Ziel ist kein anderes, als Meister zu werden“, macht Hippe eine klare Ansage. Im Finale wartet – überraschenderweise – nicht Jana-Franziska Poll mit Panathinaikos Athen. Athen verlor das Halbfinale 1:3 und 2:3 gegen Pannaxiakos, dabei reichte im zweiten Spiel auf eine komfortable 2:0-Satzführung nicht. Am Ende war die Saison mit einem 2:3 (25-12, 25-22, 17-25, 12-25, 13-25) beendet.

Lisa Izquierdo (Samsun Anakent)
Saskia Hippe (Olympiakos Piräus)
Jana-Franziska Poll (Panathinaikos Athen)

Foto orlenliga.pl: Die deutliche Finalniederlage schlug Heike Beier (12) aufs Gemüt, die Saison verläuft aber bislang prächtig.
Foto orlenliga.pl: Die deutliche Finalniederlage schlug Heike Beier (12) aufs Gemüt, die Saison verläuft aber bislang prächtig.


Polen

Ein DVV Männer-Quartett steht sich im kleinen Finale um die polnische Meisterschaft gegenüber. Jochen Schöps (Rzeszow) trifft auf Lukas Kampa, Sebastian Schwarz, Salvador Hidalgo (Wegiel), nachdem beide Klubs das Finale recht deutlich 80:3 und 2:3 gegen Belchatow bzw. 0:3 und 0:3 gegen Wegiel) verpassten. Im kleinen Finale hat Wegiel mit einem 3:1 (25-21, 34-32, 24-26, 25-21) vorgelegt, am 23. April steigt das Rückspiel in Rzeszow. Wegiel würden zwei Sätze genügen, um Platz drei und den damit verbundenen Startplatz in der Champions League zu erreichen. Während Schöps überhaupt nicht ins Spiel fand, agierte das deutsche Trio auf Seiten Wegiels entscheidend: Hidalgo (23 Punkte) war bester Punktesammler, Schwarz wurde eingewechselt und spielte stark (12 Punkte), Kampa wurde zum MVP gewählt.
Marcus Böhme belegte mit seinem Verein Lubin den sechsten Platz, nachdem gegen Olsztyn zweimal 1:3 verloren wurde.

Für Heike Beier und Lodz endet eine phantastische Saison voraussichtlich mit dem zweiten Platz. Lodz erreichte mit einer ganz starken Ex-Nationalspielerin das Finale (3:1 und 3:2 gegen Wroclaw), musste im ersten Spiel gegen Top-Favorit Police dessen Klasse beim 0:3 (14-25, 18-25, 17-25, Beier war mit 7 Punkten beste Spielerin ihrer Mannschaft) aber neidlos anerkennen. Dem Favoriten reichen am 19. April vor eigenem Publikum bereits zwei Sätze, um die Meisterschaft zu holen.
Kathleen Weiß und Dabrowa Gornicza feierte mit zwei Siegen (3:0 und 3:2) gegen Commercecon Lodz Platz fünf, Bielsko-Biala und Zuspielerin Magdalena Gryka schlossen die Saison nach einem bärenstarken Endspurt auf Platz sieben ab. Gegen Torun wurde der entscheidende „golden set“ 15-12 gewonnen, nachdem es zuvor 2:3 und 3:2 geheißen hatte.

Jochen Schöps (Asseco Resovia Rzeszow)
Lukas Kampa, Salvador Hidalgo, Sebastian Schwarz (Wegiel)
Marcus Böhme (Cuprum Lubin)
Magdalena Gryka (Bielsko-Biala)
Heike Beier (Budowlani Lodz)
Kathleen Weiß (MKS Dabrowa Gornicza)

Frankreich

In Europa auf dem Thron, in Frankreich auf dem Boden der Tatsachen: Für Philipp Collin gab es in den zurückliegenden Tagen ein Wechselbad der Gefühle. Nach dem überraschenden und bitteren Viertelfinal-Aus in der französischen Meisterschaft (1:3 und 2:3 gegen Toulouse) feierte das Team den Sensations-Coup im CEV Cup. Für Collin endet damit die Zeit beim französischen Top-Team, in der nächsten Saison wird er für einen anderen Verein aufschlagen, das Ziel ist aber noch nicht bekannt.
Béziers Volley mit Lena Möllers und Berit Kauffeldt haben eine insgesamt gute Saison erneut ohne den erhofften ersten Titel beendet! Im Viertelfinale unterlag der Normalrunden-Dritte im entscheidenden Spiel Vorjahres-Meister St. Raphael sang- und klanglos 0:3 (20-25, 17-25, 14-25). Dabei schien im zweiten Spiel die Wende zum Guten zu gelingen, als Beziers 3:2 in fremder Halle gewann und das 1:3 zu Beginn wettgemacht hatte. Aber nach der bitteren Finalniederlage im französischen Pokal folgte die nächste Enttäuschung für das DVV-Duo, was sich nun nach einer kurzen Pause voll auf die Aufgaben in der Auswahl konzentrieren kann.
Rennes Volley mit Björn Höhne strebt weiterhin den Aufstieg in die erste Liga an. Das Team liegt auf Kurs und steht im Halbfinale der Playoffs. Dort kommt es für den Dritten der Normalrunde zum Duell mit Plessis-Robinson, dem Normalrunden-7. Gespielt wird im „Best of Three“-Modus, der Sieger steht im Finale, das über den Aufstieg entscheidet. Gegner dort ist der Sieger des zweiten Halbfinals zwischen Cannes und St-Nazaire.

Philipp Collin (Tours VB)
Björn Höhne (Rennes)
Lena Möllers, Berit Kauffeldt (Béziers Volley)

Foto Katar: Georg Grozer führte sein Team in das Finale um den Emir Cup.
Foto Katar: Georg Grozer führte sein Team in das Finale um den Emir Cup.


Katar

Georg Grozer peilt nach der Meisterschaft mit Schanghai/CHN und dem Sieg im Katar Cup den dritten Titel an. Dazu ist im Emir Cup „nur“ noch ein Sieg von Nöten, denn Grozer steht mit Al Arabi nach einer 2:0-Halbfinalserie (3:2, 3:1) gegen Police im Finale und natürlich war der „Hammerschorsch“ mit 28 Punkten im zweiten Spiel der entscheidende Mann. Das Finale wird am 22. April ausgetragen, Gegner ist – wie schon beim Katar Cup - Al Rayyan. Ein gutes Omen?

Georg Grozer (Al Arabi)

Tschechische Republik

Angeführt von einer starken Laura Emonts strebt Prostejov im Schnelldurchgang in das Meisterschaftsfinale. Bereits am 19. April kann der Finaleinzug in der „Best of Five“-Serie gegen perfekt gemacht werden, nachdem Prostejov die ersten beiden Partien gegen Brünn jeweils mit 3:1 (13 bzw. 19 Punkte Emonts) gewann. Nach dem mit 2:3 verlorenen Pokalfinale zählt für das Team mit Laura Emonts und Mareike Hindriksen nur der Meistertitel. 

Mareike Hindriksen, Laura Emonts (Agel Prostejov)

Österreich

Mit Platz vier hat Libero Leonhard Tille seine erste Spielzeit im Ausland beendet. Sein Waldviertel Volleyball Team verlor das kleine Finale gegen Graz mit 2:3 und 1:3.

Leonhard Tille (Waldviertel Volleyball Team)