International (F/M): Die deutschen Stars im Ausland
27 deutsche Spielerinnen und Spieler sind in der Saison 2015/16 in den ausländischen Top-Ligen im Einsatz. Mit Georg Grozer spielt erstmals ein deutscher Nationalspieler in der südkoreanischen Profi-Liga, das größte deutsche Kontingent ist in Polen aktiv. Wir wollen in unregelmäßigen Abständen über die „Legionäre“ berichten. Sollten wir jemanden vergessen haben, bitte per Mail an presse@volleyball-verband.de melden.
Italien
Drei Männer und zwei Frauen spielen in dieser Saison in Italiens höchster Liga. Denis Kaliberda und Christian Fromm liegen mit Perugia auf Platz fünf der Tabelle (8:4-Siege), am Wochenende setzte es eine knappe 2:3-Niederlage gegen Verona. Kaliberda überzeugte und machte 18 Punkte (Angriffsquote 57%), Fromm kam nicht zum Einsatz. Das Pech seines Kollegen ist das Glück von Simon Hirsch in Latina: der Diagonalspieler spielt seit der Verletzung seines russischen Mitspielers Pavlov und macht dies ganz ausgezeichnet. Am Wochenende gelangen ihm erstmals über 30 Punkte, mit 31 Zählern war Hirsch der Matchwinner beim 3:2 gegen Padua.
Von der Tabellenspitze grüßt Margareta Kozuch mit ihrem Klub Casalmaggiore. Durch das 3:2 gegen Florenz geht Casalmaggiore mit einer Bilanz von 8:3-Siegen in die kurze Winterpause. Kozuch trägt konstant ihr Scherflein dazu bei, 18 Punkte macht der DVV-Kapitän im Schnitt. Nicht ganz so gut läuft es bei Maren Brinker und Montichiari, das am Wochenende eine bittere 1:3-Niederlage gegen den Vorletzten Bolzano kassierte. Montichiari ist Achter mit einer ausgeglichenen Bilanz (6:6-Siege).
Christian Fromm, Denis Kaliberda (Sir Safety Perugia)
Simon Hirsch (Ninfa Latina)
Margareta Kozuch (Pomi Casalmaggiore)
Maren Brinker (Metalleghe Sanitars Montichiari)
Foto legavolley.it: Spielt zur Zeit bärenstark und steuert 16,1 Punkte im Schnitt bei: Simon Hirsch.
Südkorea
Georg Grozer sorgt in der südkoreanischen Profi-Liga weiter für Furore. Mit aktuell 31,4 Punkten pro Spiel ist er der dominierende Akteur in Korea. Nach zwei Fünfsatzsiegen in Folge rangiert sein Team aktuell auf Platz zwei der Tabelle (12:6-Siege). In Korea spielen sieben Teams in der Liga, jeder spielt gegen die sechs anderen Mannschaften sechs (!) Mal (dreimal Heim, dreimal auswärts). Der Erste qualifiziert sich direkt für das Finale, der Zweite steht direkt im Halbfinale, der Dritte und Vierte spielen in einer Art Playoff den zweiten Halbfinalisten aus. Mehr zu Georg Grozer heute noch in einer speziellen Geschichte zu seinem Leben in Korea.
Georg Grozer (Daejeon Samsung Bluefangs)
Polen
Gleich sieben deutsche Profis sind in der polnischen Liga am Netz und allesamt spielen mit ihren Klubs bislang eine gute Rolle. Lukas Kampa und Radom stehen mit 8:3-Siegen auf Platz drei, gefolgt von Sebastian Schwarz mit Danzig (9:2), der verletzte Jochen Schöps mit Rzeszow (6:5) und Marcus Böhme mit Lubin (6:5). Radom unterlag am Wochenende im Spitzenspiel dem Zweiten Belchatow knapp mit 1:3.
Die polnische Frauen-Liga hat bislang zwölf Spieltage absolviert: Lenka Dürr und Magdalena Gryka rangierten auf Platz drei mit der starken Bilanz von 10:2-Siegen, Heike Beier und Lodz rutschten nach einem starken Start etwas ab und sind aktuelle Fünfte (7:5-Siege). Mit 16 Punkten und einer Angriffsquote von 52% unterstrich Beier im letzten Spiel (3:0 gegen Legionowo) vor Weihnachten aber ihre gute Form.
Jochen Schöps (Asseco Resovia Rzeszow)
Lukas Kampa (Czarni Radom)
Sebastian Schwarz (Lotos Trefl Gdansk)
Marcus Böhme (Cuprum Lubin)
Lenka Dürr, Magdalena Gryka (Impel Wroclaw)
Heike Beier (Budowlani Lodz)
Aserbaidschan
In der mit sechs Teams überschaubaren Liga in Aserbaidschan setzte es für die beiden deutschen Nationalspielerinnen Niederlagen: Mareen Apitz unterlag mit Azeryol Telekom 1:3, Berit Kauffeldt verlor mit Lokomotiv 0:3 gegen Azerrail. Diese vier Teams werden die Meisterschaft definitiv unter sich ausmachen, die zwei anderen Teams haben nicht die Qualität. Aktuell führt Azerrail mit 19 Punkten (6:3-Siege) vor Telekom (17 Punkte, 6:2), Lokomotiv (16 Punkte, 5:4) und Azeryol (14, 5:3). Apitz und Kauffeldt sind zudem im Europapokal vertreten und spielen dort bislang eine gute Rolle im CEV Cup bzw. in der Champions League.
Mareen Apitz (Azeryol Baku)
Berit Kauffeldt (Lokomotiv Baku)
Türkei
Christiane Fürst und Eczacibasi Istanbul haben einen – für die Verhältnisse des Champions League-Siegers – schwachen Saisonstart hingelegt. Sieben Siege, aber schon vier Niederlagen zieren das Konto in der Liga, damit ist der Klub Vierter hinter den drei großen Stadtrivalen Vakifbank, Fenerbahce und Galatasaray. Traditionell machen diese vier Klubs die Titel unter sich aus, deshalb dürfte sich bei Eczacibasi niemand Gedanken machen. Aber auch in der Champions League-Gruppenphase setzte es nach vier Spielen bereits zwei Niederlagen, Fürst und ihre Kolleginnen sind nun gefordert, wenn die hohen Ziele erreicht werden sollen.
Für Björn Höhne und seinen Klub, Aufsteiger BAL Sport Izmir, läuft es dagegen noch gar nicht. Am Wochenende kassierte die Mannschaft eine bittere 2:3-Niederlage (Höhne mit acht Punkten) und verpasste den zweiten Saisonsieg. Höhne nimmt die „rote Laterne“ mit übers Weihnachtsfest.
Christiane Fürst (Eczacibasi Istanbul)
Björn Höhne (BAL Spor Izmir)
Foto CEV: Machen nun auch im Verein gemeinsame Sache: Vital Heynen (hintere Reihe 2.v.r.) und Philipp Collin (hintere Reihe 4.v.r.).
Frankreich
In Frankreich sind mit dem Beginn von Vital Heynen bei Tours nun gar fünf WM-Bronzemedaillengewinner im Einsatz. Kaum ist der Bundestrainer beim letztjährigen Meister gewinnt das Team wieder in Serie. Mit drei Liga-Erfolgen am Stückt sowie dem sensationellen 3:2 in der Champions League gegen Trento/ITA hat sich Tours mit Stammspieler Collin freigeschwommen und ist aktuell Sechster (5:5-Siege). Besser stehen zwei andere Deutsche: Michael Andrei ist mit Ajaccio Fünfter (6:5-Siege), Dirk Westphal mit Nantes gar Vierter (7:4). Für Markus Steuerwald und Paris ist noch Luft nach oben, Rang neun und 5:4-Siege sind ausbaufähig. Am 22. Dezember kommt es zum Aufeinandertreffen von Heynen & Collin gegen Steuerwald, dann wird der französische Supercup ausgespielt.
Zuspielerin Lena Möllers ist mit ihrem Verein Béziers auf einem hervorragenden Weg. Nicht nur dank der Klasse der deutschen Nationalspielerin rangiert der Verein auf dem dritten Platz (7:2-Siege), aber die 25-Jährige überzeugt in Zuspiel, Block (fünftbeste Aufschlägerin der Liga) und Aufschlag (drittbeste Aufschlägerin der Liga).
Philipp Collin (Tours VB)
Markus Steuerwald (Paris Volley)
Dirk Westphal (Nantes Rezé Métropole Volley)
Michael Andrei (GFCA Volley-Ball)
Lena Möllers (Béziers Volley)
Belgien
Tim Broshog will mit Maaseik die titellosen Jahre beenden und ist auf einem guten Weg: Maaseik ist mit einer Bilanz von 7:1-Siegen Dritter, allerdings kommt Broshog nicht regelmäßig zum Einsatz. Georg Klein und Antwerpen sind nach einem guten Start etwas abgerutscht, Antwerpen ist mit 4:4-Siegen Fünfter.
Tim Broshog, (Noliko Maaseik)
Georg Klein (Topvolleys Antwerpen)
Tschechische Republik
Der tschechische Serienmeister Prostejov wird auch in der Saison 2015/16 von DVV-Zuspielerin Kathleen Weiß angeführt. Prostejov führt mittlerweile die Liga wieder souverän an, nachdem es am ersten Spiel sensationell eine Niederlage gesetzt hatte. Mit 37 Punkten hat Prostejov, das auch in der Champions League spielt, nunmehr sechs Punkte Vorsprung auf den Zweiten Ostrava.
Kathleen Weiß (Agel Prostejov)
Katar
Christian Pampel ist weiterhin und immer noch in Katar tätig. Für El Jaish schmettert der mittlerweile 36-jährige Olympia-Teilnehmer von 2008 weiterhin sehr erfolgreich, der Start in die Liga glückte mit drei Siegen bei einer Niederlage.
Christian Pampel (El Jaish)
China
Er ist ein Weltenbummler par excellence mit Stationen in Deutschland, Katar, der Türkei, China, Russland und dem Libanon. Nun ist er mal wieder ganz, ganz weit weg: Salvador Hidalgo wird zum dritten Mal in China spielen, dieses Mal für Tianjin Volleyball Association, nachdem er sich bei den BR Volleys fitgehalten hatte.
Salvador Hidalgo (Tianjin Volleyball Association)