International (F/M): Die deutschen Stars im Ausland – Collin gewinnt französischen Pokal
Alle internationalen Ligen sind in der finalen Phase, den Playoffs oder stehen kurz davor. Wie schlagen sich die deutschen Stars im Ausland, wer hat Chancen auf die Meisterschaft, wem droht der Abstieg, wer kann sich retten? Fragen über Fragen, wir wollen mit einem Überblick von den aktuell 28 Akteuren sowie zwei Bundestrainern, die ihr Geld im Ausland verdienen und die deutschen Farben vertreten, Antworten geben.
Russland
Weil Champions League-Sieger Belgorod mit Georg Grozer Anfang Mai an der Klub-WM in Brasilien teilnimmt, ändert und verkürzt die russische Liga die Playoffs. Demnach sind die zwei Erstplatzierten der Normalrunde, dies werden wohl Kazan und Belgorod sein, direkt für das finale Sechserturnier um die Meisterschaft qualifiziert. Die Teams auf den Plätzen drei bis zehn, darunter höchstwahrscheinlich auch Björn Andrae (Kemerovo) als aktuell Neunter, ermitteln in einer Viertelfinalserie vorab die weiteren vier Teilnehmer.
Salvador Hidalgo und Samotlor haben den Aufstieg in die erste russische Liga geschafft! Mit bereits 99 Punkten und großem Vorsprung auf die Konkurrenz ist Samotlor der Aufstieg nicht mehr zu nehmen.
Björn Andrae (Kuzbass Kemerovo)
Georg Grozer (Belogorie Belgorod)
Salvador Hidalgo (Yugra Samotlor)
Polen
Titelverteidiger Rzeszow mit DVV-Kapitän Jochen Schöps droht das Aus im Halbfinale. Rzeszow liegt in der „Best of Five“-Halbfinalserie 0:2 gegen Kedzierzyn-Kozle hinten, beide Heimpartien gingen äußerst unglücklich 2:3 verloren. Am 11. April findet das dritte Halbfinale statt, dann kann der Traum von der Titelverteidigung bereits beendet sein.
Das Finale hat auch Maren Brinker mit ihrem Verein Wroclaw vor Augen. In der Halbfinalserie gegen Sopot steht es 1:1 (3:0 und 2:3), allerdings hat nun Wroclaw zweimal Heimrecht.
Jochen Schöps (Asseco Resovia Rzeszow)
Dirk Westphal (Czarni Radom)
Vital Heynen (Transfer Bydgoszcz)
Maren Brinker, Magdalena Gryka (Impel Wroclaw)
Heike Beier (BKS Aluprof Bielsko Biala)
Foto legavolley.it: Denis Kaliberda (rechts im Block) ist mit Piacenza 1:0 im Halbfinale gegen Perugia in Führung gegangen.
Italien
Denis Kaliberda und Piacenza haben den ersten Schritt in Richtung Finale getan. Piacenza siegte im ersten Halbfinale der Serie „Best of Five“ 3:1 gegen Perugia, Kaliberda machte elf Punkte. Dagegen sind Lukas Kampa und Modena mit einer Niederlage gestartet, das Team unterlag Favorit Macerata 0:3.
Bei den Frauen haben es alle deutschen Spielerinnen in das Playoff-Viertelfinale geschafft: Berit Kauffeldt (Conegliano) als Zweiter, Kathleen Weiß (Bergamo) als Dritter und Lena Möllers (Novara) als Vierter.
Denis Kaliberda (Copra Elior Piacenza)
Christian Fromm (Città di Castello Pallavolo)
Lukas Kampa (Casa Modena)
Patrick Steuerwald (Tonno Callipo Calabria)
Berit Kauffeldt (Imoco Conegliano)
Kathleen Weiß (Foppapedretti Bergamo)
Lena Möllers (Agil Novara)
Türkei
Mit zwei souveränen 3:0-Siegen im Viertelfinale gegen Bakirköy Bld. Yesilyurt ist Vakifbank Istanbul mit Christiane Fürst und Giovanni Guidetti erwartungsgemäß in das Halbfinale eingezogen. Dort trifft der letztjährige Triple-Sieger auf Galatasaray. Im zweiten Semifinale spielen Eczacibasi (mit Denise Hanke) und Fenerbahce gegeneinander. Interessant: diese vier großen Klubs stehen auch allesamt im Finalturnier um den türkischen Pokal, der vom 11.-13. April im Modus „jeder gegen jeden“ ausgetragen wird.
Marcus Popp ist mit seinem Klub Milli Piyango aus Ankara ganz bitter im Viertelfinale der türkischen Meisterschaft ausgeschieden. Im entscheidenden dritten Spiel führte das Popp-Team 14-10 im fünften Satz gegen Istanbul BBSK, machte dann jedoch keinen Punkt mehr und verlor 14:16.
Christiane Fürst, Giovanni Guidetti (Vakifbank Istanbul)
Denise Hanke (Eczacibasi Istanbul)
Marcus Popp (M. Milli Piyango Ankara)
Frankreich
Philipp Collin (Tours) hat gleich in seinem ersten Auslandsjahr den ersten Titel gewonnen. Im französischen Pokalfinale siegte Tours 3:1 (25-16, 21-25, 25-23, 25-19) gegen Paris mit Markus Steuerwald. Das Duell kann sich demnächst wiederholen, denn beide Teams zählen zu den Favoriten auf die Meisterschaft und stehen in den Playoff-Viertelfinals (Tours gegen Nantes Rezes, Paris gegen Sete) wie auch Lukas Bauer (Sete). Groß war der Jubel auch bei Simon Tischer (Lyon) und Michael Andrei (St-Nazaire), die jeweils am letzten Spieltag mit Siegen die Klasse halten konnten.
Philipp Collin (Tours VB)
Markus Steuerwald (Paris Volley)
Simon Tischer (Asul Lyon Volley)
Lukas Bauer (Arago de Sete)
Michael Andrei (St-Nazaire)
Aserbaidschan
Im Halbfinale um die Meisterschaft in Aserbaidschan treffen die deutschen Nationalspielerinnen Margareta Kozuch, Lisa Thomsen (Azeryol) und Lenka Dürr (Igtisadchi) aufeinander. Azeryol schloss die Normalrunde auf Platz zwei ab und landete am letzten Spieltag einen 3:1-Sieg gegen Spitzenreiter Rabita, Igtisadchi wurde Dritter. Die Halbfinalserie startet am 7. April und wird im „Best of Three“-Modus gespielt.
Lenka Dürr (Igtisadchi Baku)
Margareta Kozuch, Lisa Thomsen (Azeryol Baku)
Qatar
Mit zwei Zählern Rückstand auf den neuen Meister Al-Rayyan landete Christian Pampel mit seinem Verein El Jaish auf Platz drei. Die Saison ist jedoch nicht vorbei, die vier Erstplatzierten spielen im April den ersten Cup, im Mai dann alle elf Teams der Liga den zweiten.
Christian Pampel (El Jaish)
Rumänien
Sebastian Krause steht am 7. April mit seinem Verein Zalau vor dem „alles oder nichts“-Spiel im Playoff-Halbfinale gegen Craiova. Beide Teams haben zwei Siege auf dem Konto.
Sebastian Krause (A.C.S. Volei Municipal Zalau)