Deutscher Meister 2025: BR Volleys verteidigen Titel und krönen Saison mit dem Triple

BR Volleys machen in eigener Halle das Triple perfekt
In einer ab dem zweiten Satz hochklassigen Begegnung bestätigte das Team von Cheftrainer Joel Banks seine beeindruckende Playoff-Form. Bereits in den ersten beiden Finalduellen hatte sich abgezeichnet, dass die Hauptstädter in den entscheidenden Momenten die nötige Durchschlagskraft und mentale Stabilität besitzen. Auch im dritten Spiel zeigten die BR Volleys Nervenstärke, effiziente Blockarbeit und kompromisslosen Aufschlagdruck.
Nach einem deutlichen ersten Satz, in dem Berlin die Lüneburger gar nicht ins Spiel kommen ließ, nutzte Lüneburg im zweiten und dritten Durchgang seine Chancen besser. Doch in der Crunchtime übernahmen die Hausherren in den Sätzen zwei und drei das Kommando und machten vor frenetischem Publikum den Titelgewinn perfekt.
Durchgang 1: Frühe Dominanz der BR Volleys legt Grundstein
Die SVG Lüneburg eröffnete den ersten Satz mit dem Aufschlag, doch Berlin setzte sofort das erste Ausrufezeichen: Diagonalangreifer Jake Hanes verwandelte den ersten Angriff zur 1:0-Führung. In der Anfangsphase begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe (4:4), ehe Ruben Schott mit zwei kraftvollen Angriffen über Position Vier die Gastgeber 6:4 in Führung brachte. Eine beeindruckende Aufschlagserie von Hanes zwang Lüneburg zunehmend in die Defensive, denn die Gäste fanden kaum Mittel gegen die wuchtigen Aufschläge.
Ein spektakulärer Ballwechsel, den Hanes zum 13:5 beendete, ließ die 8.553 Fans in der Max-Schmeling-Halle jubeln. Beim Spielstand von 15:5 reagierte Lüneburgs Trainer Stefan Hübner mit einem Wechsel und brachte Theo Mohwinkel für Lorenz Karlitzek auf Außen. Doch auch dieser Wechsel konnte die Berliner Dominanz in Durchgang eins nicht bremsen. Ein Angriff von Hanes, der vom gegnerischen Block ins Aus flog, brachte den Berlinern den ersten Satzball (24:12), den sie direkt zum ersten Satzgewinn verwandelten.
Satz 2: Lüneburg meldet sich zurück – Berlin bleibt stabil
Trotz des deutlichen Satzverlusts ließ sich die SVG Lüneburg nicht aus dem Konzept bringen und fand im zweiten Durchgang deutlich besser ins Spiel. Die erste spektakuläre Rally dieses Satzes endete mit einem Tipball von Nehemiah Mote zum Punktgewinn für die Hauptstädter (2:1). Doch die LüneHünen gaben nicht auf: Ein Block gegen Jake Hanes sowie ein Angriffsfehler von Ruben Schott brachten Lüneburg sogar mit 7:4 in Front, sodass sich BR Volleys-Coach Joel Banks zur ersten Auszeit gezwungen sah.
Die kurze Unterbrechung zeigte Wirkung: Hanes punktete direkt im Anschluss aus dem Hinterfeld (5:7). Punkt für Punkt kämpften sich die Berliner zurück ins Spiel, sodass sich Hübner gezwungen sah, eine Auszeit zu nehmen (10:11). Oskar Espeland sorgte mit einem Angriff aus dem Hinterfeld für das 13:11 für die Gäste, doch Mittelblocker Tobias Krick verkürzte im Gegenzug mit einem starken Angriff auf 12:13. Beim Stand von 15:16 brachte Banks Matthew Knigge zum Aufschlag – der Joker stach sofort: Ass zum 16:16.
In der Crunchtime behielt Berlin die Nerven: ein Aufschlagfehler von Xander Ketrzynski brachte das 20:19 für Berlin, ein Block gegen Mohwinkel das 21:19. Joscha Kunstmann verkürzte noch einmal für die Gäste (21:20). Ein Aufschlagfehler der SVG bescherte Berlin den ersten Satzball, den die Mannschaft von Stefan Hübner mit einem Angriff von Espeland noch abwehren konnte (24:23), sodass sich Banks noch einmal zu einer Auszeit gezwungen sah. Mit einem Dreierblock gegen Mohwinkel sicherten sich die Berliner auch den zweiten Satz (25:23).
Dritter Satz bringt Titelentscheidung
Der dritte Satz begann aus Berliner Sicht optimal: Ein Aufschlagfehler von Espeland sowie ein Ass von Johannes Tille brachten die BR Volleys mit 2:0 in Führung. Als Moritz Reichert mit einem Angriff über die Vier auf 3:0 erhöhte, sah sich SVG-Coach Hübner früh zur ersten Auszeit gezwungen. Lüneburg kam durch Xander Ketrzynski zum ersten Punkt, doch ein anschließender Aufschlagfehler von Simon Torwie stellte den alten Abstand wieder her (4:1). Ruben Schott punktete clever gegen die Blockhände zum 5:1, ehe ein Aufschlagfehler der Berliner den Gästen das 5:2 einbrachte. Mit einem starken Block gegen Espeland aus dem Hinterfeld erhöhten die Berliner auf 6:2.
Lüneburg fand danach besser ins Spiel: Ketrzynski verkürzte auf 13:11, doch Schott setzte sich erneut gegen den Block durch (14:11). Kunstmann punktete über die Mitte (14:12), bevor eine erfolgreiche Challenge der SVG den dreizehnten Punkt sicherte. Als Hanes den Ball anschließend ins Aus schlug und Lüneburg den Diagonalangreifer im folgenden Ballwechsel blockte, lag die SVG plötzlich mit einem Punkt in Führung. BR Volleys-Coach Joel Banks nahm umgehend seine Auszeit.
Ein Aufschlagfehler von Kunstmann sowie ein erfolgreicher Angriff von Hanes brachten den Ausgleich zum 16:16. In der Folge erspielten sich die BR Volleys wieder einen Vorsprung, unter anderem durch einen starken Hinterfeldangriff von Hanes zum 21:17. Mit einem Ass von Moritz Reichert sicherten sich die Berliner den ersten Matchball (24:20). Diesen konnten die Hauptstädter zunächst nicht nutzen. Doch den zweiten Matchball verwandelte Reichert mit einem starken Angriff aus dem Hinterfeld zum 25:21-Satzgewinn und damit zur Titelentscheidung.
„Ich bin einfach nur müde und erschöpft – es war richtig hart, aber auch unglaublich geil“, sagte ein glücklicher BR Volleys-Kapitän Ruben Schott nach dem Schlusspfiff am Dyn-Mikrofon. „Ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft, dass wir die Saison so zu Ende gespielt haben. Ab der Halbfinalserie haben wir wieder zu unserem Volleyball zurückgefunden und es gemeinsam durchgezogen. Diese Woche wird hoffentlich noch viel gefeiert – und im Sommer werde ich dann komplett abschalten.“
Für die SVG Lüneburg, die das erste Mal im Playoff-Finale stand, endet die Spielzeit mit der Vize-Meisterschaft. „Es ist gerade schwer – das war mein letztes Spiel für Lüneburg, und das macht es natürlich besonders emotional“, sagte Theo Mohwinkel direkt nach dem Finale. „Natürlich hatten wir den Traum, das Ganze zu vergolden, aber ich bin einfach wahnsinnig stolz auf diese Mannschaft. Wir haben im letzten Satz noch mal alles reingeworfen. Am Ende war Berlin einfach konstanter und hat in den Finals noch mal einen Gang hochgeschaltet.“
Triple, Triple!
Mit dem Triple 2025 schreiben die BR Volleys erneut Geschichte, denn die Berliner krönten sich nicht nur zum neunten Mal in Folge zum Deutschen Meister, sondern feierten auch das dritte Triple in Folge.
Nach dem Spiel überreichte Martina Stoof, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Volleyball Bundesliga, dem Berliner Diagonalangreifer Jakes Hanes den Pokal als wertvollster Spieler der Saison. Im Anschluss wurde das Schiedsgericht der Finalbegegnung von Martina Stoof geehrt. Die Silbermedaillen für Lüneburg überreichten Claudia Kalisch, Oberbürgermeisterin der Hansestadt Lüneburg, sowie DVV-Präsidiumsmitglied Jörg Pelny. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und Martina Stoof übergaben den Spielern der BR Volleys die Goldmedaillen.
Den emotionalen Höhepunkt bildete schließlich die feierliche Übergabe der Meisterschale durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, an den frisch gebackenen Deutschen Meister 2025. Unter tosendem Applaus der Heimfans feierten die BR Volleys damit einen erfolgreichen Saisonabschluss und die eindrucksvolle Titelverteidigung.