Westphal schlägt im Iran auf

Foto Nils Wüchner: Dirk Westphal hat den Ball ab sofort im Iran im Blick Foto Nils Wüchner: Dirk Westphal hat den Ball ab sofort im Iran im Blick Überraschung bei Dirk Westphal. Der 70-fache Nationalspieler, der nach der Saison seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt gegeben hat, wechselt als erster Deutscher in die iranische Volleyball-Liga und wird in der kommenden Saison für Shahrdari Tabriz Volleyball angreifen. Auf unserer Homepage spricht er exklusiv über die Hintergründe und seine ersten Erfahrungen im Iran.

Dirk Westphal über die Entstehung des Engagements…

„Ich habe schon den ganzen Sommer nach einem Verein gesucht, bei dem ich Familie und meinen Job am besten miteinander vereinbaren kann. Dieses Unterfangen gestaltete sich sehr kompliziert und so stand ich Mitte September noch immer ohne Verein da. Glücklicherweise konnte ich bei den Netzhoppers trainieren und wir sprachen auch konkret über eine Zusammenarbeit. Dann kam relativ schnell das Angebot aus dem Iran und da habe ich mir gedacht, das könnte passen. Tabriz hat einen guten Verein und ist eine tolle Stadt, die Saison ist sehr kurz und ich bin maximal 4,5 Monate von zu Hause weg. Das ist eine Zeit, die für mich und meine Familie akzeptabel ist und es passt perfekt mit meinen Prüfungen an der Uni zusammen.“

Den Stellenwert des Volleyballs im Iran…

„Der Iran ist bekannt für sein euphorisches und emotionales Publikum im Volleyball. Man wird hier auf Händen getragen und das Einzige, worauf man sich konzentrieren muss, ist Volleyball. Das ist ein sehr schönes Gefühl und man spürt regelrecht wie die Leute hier einen bewundern. Zudem ist die Liga ganz ordentlich und es gibt sonst auch viel zu sehen.“

Gespräche mit Freunden…

„Ich habe ein paar Freunde, mit denen ich vorher geredet habe, die die Erfahrung im Iran schon machen durften. Die Erzählungen waren durchweg positiv. Natürlich gibt es auch ein paar Sachen, die nicht so optimal sind, aber eins habe ich in meinen sieben Jahren im Ausland gelernt: es gibt kaum Vereine, wo man nichts zu meckern hat.“

Seine ersten Eindrücke im Iran…

„Momentan fühle ich mich sehr wohl hier. Ich habe bisher nicht das Gefühl, dass ich wirklich im Iran bin. Die Leute sind wirklich sehr freundlich, sehr aufgeschlossen und haben eine ganze Menge Humor, auch mit ihrem Land und ihren Sitten. Ich weiß, dass es auch andere Flecken im Iran gibt, aber Tabriz steht einer europäischen Stadt in nichts nach. Bis auf den Straßenverkehr, wenn man das so nennen kann.“

Das Niveau der Liga und die Ziele…

„Die Liga ist an der Spitze sehr gut. Es gibt 4- 5 Vereine, die um den Titel spielen, danach gibt es einen kleinen Leistungsabfall. Gespielt wird eine Normale Hauptrunde mit zwölf Teams, danach dann Playoffs der Top acht in einem „Best of Three“-Modus. Letztes Jahr war der Verein auf Position vier nach der Hauptrunde und hat das Viertelfinale mit 1:2 verloren. Deshalb ist dieses Jahr das Halbfinale das Ziel. Ich denke, wenn wir alle gesund bleiben, ist das auch möglich."

Die Vertragsdauer…

„Ich habe für fünf Monate unterschrieben, also eine Saison. Danach muss man sich zusammensetzen und schauen, was man will.“

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