GBT Bremen: Barber/Gernert und Reinhardt/Sowa triumphieren - emotionaler Abschied von Bennet Poniewaz

Seit 20 Jahren schlägt Melanie Gernert auf der deutschen Beach Tour auf und sammelte unzählige Medaillen. Die erste goldene holte sie 2007 in München. Nun, 18 Jahre später, reckt sie erneut den Pokal in die Höhe. „Ich wollte einfach nochmal für mich wissen, dass ich noch nicht zu alt bin“, sagte die 38-Jährige nach dem Spiel lachend. Der letzte Titel liegt bereits zwei Jahre zurück. Während die Tourlegende ihre beeindruckende Medaillensammlung erweiterte, war es für ihre Partnerin Nele Barber, die erst vor vier Jahren in den Sand gewechselt war und seit letzter Saison mit Melanie Gernert zusammenspielt, der erste Turniersieg. 

Das Duo präsentierten sich in Bremen in absoluter Topform und gab im gesamten Turnierverlauf lediglich einen Satz ab. Auch im Finale ließen sie den topgesetzten Chenoa Christ und Anna Behlen beim klaren 2:0-Erfolg (21:16, 21:16) keine Chance. Platz drei ging an Beutel/Klinke sowie Dieckmann/Interwies.

Bei den Männern entwickelte sich das Finale zwischen Jonas Reinhardt/Robin Sowa und dem Interims-Team Luis Kubo/Yannik Kühlborn zu einem wahren Krimi. Nach zwei umkämpften Sätzen ging es in den Tiebreak, der an Spannung kaum zu überbieten war. Beide Teams wehrten zahlreiche Matchbälle ab, ehe Reinhardt/Sowa den dritten Satz mit 26:24 für sich entschieden und damit ihren ersten Tour-Sieg der Saison perfekt machten.

"Ich bin froh, dass wir mit so einem Abschluss hier raus gehen und uns belohnt haben", sagte Robin Sowa. "Wir haben ein sehr gutes Turnier gespielt, wir freuen uns, dass wir uns mit einem Sieg belohnt haben, der knapper wohl nicht sein konnte", ergänzte Jonas Reinhardt. Den dritten Platz teilten sich Held/Nissen und Poniewaz/Poniewaz.

Für die Zwillinge, die jahrelang die deutsche Tour prägten, war es das letzte gemeinsame Turnier. Bennet Poniewaz muss aufgrund einer Schulterverletzung die Saison vorzeitig beenden - und wird auch nicht zurückkehren. Der 31-Jährige sagt dem Beach-Volleyball Adieu - zumindest als Spieler. Bei ihrem letzten gemeinsamen Auftritt ließen es die Deutschen Meister von 2019 noch einmal richtig krachen. Angeheizt von den zahlreichen Fans - die sie in jedem Spiel ununterbrochen anfeuerten - kämpften sie sich bis ins Halbfinale und lieferten sich auch dort einen packenden Fight mit Kubo/Kühlborn. Bereits einige Punkte vor Ende kamen Bennet Poniewaz die Tränen.

"Ihr macht es mir nicht einfach", sagte er nach dem Spiel sichtlich bewegt und rang nach Worten. Immer wieder stimmten die Fans Poniewaze-Ole- und Bennet-Bennet-Sprechgesänge an. "Es war ein super harter Weg, es bedeutet mir super viel, dass ihr alle da seid und dass ich das mit David alles doppelt genießen kann. Wir haben uns anderhalb Jahre den Arsch aufgerissen, dass wir hier stehen können. Daher ist es umso schöner, dass wir hier Bremen nochmal abreißen konnten. Ich habe es sehr genossen. Vielen Dank!" Sein Bruder David wird die restliche Saison gemeinsam mit Luis Kubo zusammenspielen.