So macht es das Ausland

Foto Markus Steuerwald Foto Markus Steuerwald Das DVV-Pokalfinale wird im europäischen Volleyball-Ausland bewundert. Die Veranstaltung, die seit 2006 in elf Auflagen 111.000 Zuschauer angelockt hat, hat eine Vorreiterrolle eingenommen. Am 29. Januar folgt die nächste grandiose Auflage in der Mannheimer SAP Arena, und das Ausland wird wieder genau hinsehen. Aber wie genau spielt eigentlich das übrige Volleyball-Europa den nationalen Pokal?

Nicht erst seit Vital Heynen Bundestrainer der DVV-Männer war, wissen wir, dass die Belgier pfiffige Leute sind. Und so verfuhr unser Nachbar nach dem Motto „gut kopiert ist besser als schlecht erfunden“ und spielt die Finals seit kurzem ebenfalls in einer großen Halle (Antwerpen) mit Frauen- und Männer-Finale nacheinander. „Der Pokal hat eine sehr große Bedeutung, es sind 12.000 Zuschauer dabei, das TV überträgt live, das Ganze hat Event-Charakter und ist einfach sehr gut organisiert“, weiß Friedrichshafens Nationalspieler Georg Klein, der einst für Antwerpen schmetterte, das Finale aber nicht erreichte.

Ähnlich, nur im kleineren Format, läuft es in Frankreich. Friedrichshafens Libero Markus Steuerwald weiß es ganz genau, schließlich stand er mehrfach im Finale, ohne triumphieren zu können. „Frankreich spielt das gleich wie Deutschland. Erst die Ko-Phase und die Finals von Männern und Frauen sind ein Event in einer neutralen Halle (in Paris). Die Halle ist aber deutlich kleiner als in Deutschland, sie bietet Platz für etwa 4.000 Zuschauer. Die Finals werden als Event aufgezogen und auch im TV ausgestrahlt.“

Alle anderen Ligen trennen die Finalspiele, Frauen und Männer ermitteln ihre Pokalsieger separat. Die Russen spielen machen dies in einem Sechserturnier zwischen Weihnachten und Neujahr, die Polen spielen innerhalb von 14 Tagen den gesamten Wettbewerb von Achtelfinale bis Finalspiel, wobei Halbfinals und Finale an einem Wochenende steigen. Ganz ähnlich spielen es die Italiener, bei denen die Erstliga-Teams unter sich bleiben und die ersten Vier an einem bestimmten Zeitpunkt für das Viertelfinale gesetzt sind und die Teams auf den Plätzen fünf bis zwölf im Achtelfinale deren Gegner ermitteln. Und die Türken? Die organisieren das Ganze ziemlich spontan - Ex-Bundestrainer Giovanni Guidetti (Istanbul) konnte nie sagen, wann der Termin sei - in einem Viererturnier.

Für Steuerwald scheint eines klar: „Wenn man sich umhört, scheint das Event in Deutschland irgendwie wichtiger zu sein als in Frankreich. Ich denke das liegt daran, dass Mannheim (und davor auch in Halle) Platz für über 10.000 Zuschauer bietet und es dementsprechend für viele Spieler und Spielerinnen ein einmaliges Erlebnis ist, vor solch einer Kulisse zu spielen.“

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