Dirk Westphal erklärt seinen Rücktritt

Foto DVV: Der größte Moment von Dirk Westphal (Nr. 7) in seiner Nationalmannschafts-Karriere: WM-Bronze 2014. Foto DVV: Der größte Moment von Dirk Westphal (Nr. 7) in seiner Nationalmannschafts-Karriere: WM-Bronze 2014. Wenn die DVV-Männer am 2. September (19.30 Uhr) in Bremen gegen die Tschechische Republik spielen und kurze Zeit später die EM-Qualifikation bestreiten, fehlt ein Name: Dirk Westphal, 30-jähriger Außenangreifer, steht nicht im Kader. Der gebürtige Berliner hat seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt.

"Ich gehe mit einem guten Gefühl und vielen tollen Momenten in meiner Erinnerung.“

Dirk Westphal

Dies tat er bereits Anfang Juli unmittelbar nach dem Finale der World League-Gruppe drei in Frankfurt am Main. „Es war immer mein Traum, bei den Olympischen Spielen aufzuschlagen. Nachdem wir leider die Qualifikation im Januar nicht geschafft haben, ist dieser Traum für mich ausgeträumt. Durch den Umstand, dass ich für das Qualifikationsturnier nicht nominiert wurde, wollte ich meine Nationalmannschaftskarriere nicht mit einer Nicht-Nominierung abschließen. Ich wollte selbst entscheiden wie, wann und wo ich mein letztes Spiel im Nationaltrikot mache und dies war das World League-Finale in Frankfurt.  Es war noch einmal ein schönes Spiel, gegen einen tollen Gegner, in einem schönen Rahmen, mit einer tollen Kulisse und ich konnte alles nochmal genießen. Dafür bin ich sehr dankbar und auch dafür, dass meine Familie mich bei meinem letzten Spiel begleitet hat. Der einzige Wermutstropfen ist natürlich, dass wir nicht gewonnen haben. Trotzdem gehe ich mit einem guten Gefühl und vielen tollen Momenten in meiner Erinnerung.“

In besonderer Erinnerung wird ihm sicherlich die WM 2014 in Polen bleiben. Damals gewannen die DVV-Männer nach 44-jähriger Durststrecke wieder eine WM-Medaille, Westphal war auf der Position des Außenangreifers ein wichtiger Baustein. Westphal erklärt weiter zu seinem Rücktritt: „Ich trete zurück, weil ich denke, dass es an der Zeit ist, meinen Platz für die jungen Spieler frei zu machen. Es wäre den vielen jungen Spielern gegenüber nicht gerecht, wenn ich weiter den Platz blockiere. Das hätte ich mir so als junger Spieler auch gewünscht. Es ist wichtig für die neue Generation von Spielern viel zu spielen und früh Verantwortung zu übernehmen. Nur so können sie wachsen, sich verbessern und hoffentlich schnell an die erfolgreichen letzten vier Jahre anknüpfen.“

Westphal wäre nicht Westphal, wenn er sich nicht noch ausgiebig bedanken würde: „Ich wollte mich auch bedanken: Bei Vital Heynen, dass er mir 2012 nochmal die Chance gegeben hat, Nationalmannschaft zu spielen, nachdem ich zwei Jahre nicht mehr berücksichtigt wurde. Bei allen aktuellen und früheren Nationalmannschaftskollegen und Staffmitgliedern, die mich in dieser Zeit begleitet haben. Und natürlich bei meiner Familie, meiner Frau und meinem Sohn, die mich immer unterstützt, mitgefiebert und mir den Rücken freigehalten haben. Ich weiß, die Zeit war nicht immer einfach und deshalb bin ihnen sehr dankbar, dass sie so viel Verständnis für mich hatten.“

Westphal, der zuletzt bei Nantes Rezé in Frankreich unter Vertrag stand und immer noch auf Vereinssuche ist, schließt mit den Worten: „Ich wünsche dem Deutschen Volleyball-Verband und speziell der Männer Nationalmannschaft in den nächsten Jahren alles Gute und viel Erfolg. Ich für meinen Teil werde mich derweil um die wichtigste Sache kümmern, für meine Frau und meinen Sohn da zu sein. Auf Wiedersehen und alles Gute."

Foto Nils Wüchner: Der letzte Einsatz im Nationaltrikot: Dirk Westphal an der Seite von Bundestrainer Vital Heynen.
Foto Nils Wüchner: Der letzte Einsatz im Nationaltrikot: Dirk Westphal an der Seite von Bundestrainer Vital Heynen.
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