Neue Nationalmannschaften im digitalen Trainingsalltag

Grafik: DVV/CEV Grafik: DVV/CEV Schwierige Zeiten erfordern kreative Lösungen. Das gilt im Moment auch für den Nachwuchs des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV). Die Talente von morgen werden digital gesucht.

Die Corona-Pandemie stellt den Deutschen Volleyball-Verband und seine Spieler*innen auch im Nachwuchs vor große Herausforderungen. Erstmals müssen die Talente der Zukunft online gesichtet und gefunden werden. Auch für die jungen Nationalspieler*innen ist es ein wichtiger Moment, wenn sie an der Schwelle zum Leistungssport stehen.

Gefunden werden die Talente normalerweise in bundesweiten Sichtungen vor Ort, den Bundespokalen, Trainingslagern sowie den ersten Länderspielen. Maßnahmen, die bei den aktuellen Jahrgängen der U16(w)/U17(m) zum Großteil nicht durchgeführt werden konnten, vielmehr ist das Portal Zoom zur neuen Ausbildungsstätte geworden.

Deshalb war den Verantwortlichen im weiblichen und männlichen Bereich um die Nachwuchs-Bundestrainer Jens Tietböhl, Dominic von Känel sowie Nachwuchs-Koordinator Peter Pourie klar, dass sie ein umfangreiches Programm entwickeln müssen, „um ein Gefühl zu bekommen, wie es ist, ein/e Nationalspieler*in zu sein und wie wir sie auf dem Weg in den Leistungssport begleiten wollen“, nennt Peter Pourie die Herausforderung.

So treffen sich die Teams aktuell online, außerdem stehen diverse Workshops auf dem Plan. Sowohl im weiblichen als auch männlichen Bereich wurde den Spielerinnen bereits das Stützpunkt-System sowie das „DVV-Playersbook“ vorgestellt. Aber auch Themen wie die Ernährungsberatung bis hin zu Technik- und Taktik-Workshops standen für die Spieler*innen auf dem Plan.

„Ganz besonders hat uns die Hilfe von einigen Top-Stars der deutschen Volleyball-Szene geholfen“, so Pourie zu den Inhalten der Workshops im weiblichen Bereich. „Mit Denise Hanke, Hanna Orthmann, Jennifer Janiska und Chantal Laboureur standen vier Weltklasse-Spielerinnen den Mädels in „Frage und Antwort-Workshops“ zur Verfügung.“

Bei den Jungs waren prominente Gäste Teil des Programms: „Wir freuen uns sehr, dass unter anderem Julius Thole, Lukas Kampa und Moritz Reichert über ihren Weg zum (Beach)-Volleyball Profi gesprochen und die Meetings bereichert haben“, sagt Dominic von Känel

Auch die Fitness kommt nicht zu kurz: Die Trainerteams haben Athletikpläne ausgearbeitet, bei welchem die Nachwuchs-Athleten*innen über das DVV-Athletikkonzept bis hin zu Online-Workouts und diversen Challenges eine Fülle an Aufgaben zu bewältigen hatten und haben.

„Die Trainingspläne kommen sehr gut an und wir haben eine hohe Teilnehmerquote“, sagt Nachwuchs-Bundestrainer Tietböhl zu den neuen Trainingsmodellen der U16-Nationalmannschaft. „Ich möchte mich jetzt schon bei allen Mädchen, Eltern, Heimtrainern, Trainerkollegen bedanken, wie unfassbar gut alle mitzeihen und den Mädchen eine Perspektive aufzeigen, das macht mich mächtig stolz“, sagt er.

Auch Dominic von Känel zeigt sich zufrieden: „Ich freue mich sehr, dass die Alternative zur Sichtung so gut funktioniert hat und wir sehr viel positives Feedback bekommen haben. Mein Großer Dank geht an die Landes- und Heimtrainer, die in dieser schwierigen Situation einen sehr großen Anteil daran haben, dass unsere Struktur in Deutschland funktioniert. Auch wenn die normale Sichtung ausgefallen ist, haben wir eine gute Alternative entwickeln können und werden die Jungs so nun auch in den Leistungssport bekommen.“

Alle Beteiligten hoffen darauf, dass es bald auch wieder in den Sporthallen losgehen kann und die Inhalte der Workshops auch in der Halle in die Umsetzung kommen. Immer mit dem Ziel Profisport vor Augen.

Info

Zum 01. Januar 2021 hat der DVV, nach Abstimmung zwischen Bundestrainern und Sportdirektoren dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) folgende Athlet*innen zur Aufnahme in die Volleyball Nachwuchskader NK1 und NK2 vorgeschlagen. Dieser Vorschlag wurde vom DOSB entsprechend angenommen. Damit werden folgende Spieler*innen seit Dezember 2020 mit dem NK1/NK2-Status geführt:

  • Kempa-Sports
  • Mikasa