Die Medaillenjagd beginnt – Tokio als großer Traum im Hinterkopf

Foto Sebastian Wells: Georg Grozer spielt 2019 seine siebte Europameisterschaft. Foto Sebastian Wells: Georg Grozer spielt 2019 seine siebte Europameisterschaft. Mit dem Knaller gegen Serbien beginnt für Deutschland am Freitag (15 Uhr, live auf SPORT1+) die Europameisterschaft (12.-29. September). Nachdem das deutsche Team 2017 mit Silber die erste EM-Medaille der Geschichte gewinnen konnte, lechzt man 2019 nach weiterem Edelmetall. Ein Ziel, für das auch Georg Grozer noch einmal Vollgas gibt, um am Ende für den ganz großen Traum gerüstet zu sein.

Mit seinen 34 Jahren spielt Superstar Georg Grozer seine insgesamt siebte Europameisterschaft. 2007 stand er mit 22 Jahren das erste Mal im deutschen EM-Kader, damals noch als Jungspund und große Zukunftshoffnung des deutschen Volleyballs: „Es ist verrückt, dass es schon meine siebte Europameisterschaft ist. Ich muss aber sagen, dass ich auch jetzt noch große Vorfreude und Aufregung bei jedem Spiel verspüre, das hat sich bei mir nie geändert“, sagt der Diagonalangreifer.

Neue Rolle als Wegweiser

In all den Jahren hat sich auch seine Rolle im deutschen Team geändert. Er ist jemand, zu dem die jungen Spieler aufschauen: „Ich versuche überall zu helfen. Auch außerhalb des Feldes möchte ich mit meiner Energie unterstützen und mit meinem Rat die jungen Spieler mental für die Zukunft, aber natürlich auch für die EM, vorbereiten.“

Deutschlands Kapitän Lukas Kampa sieht in Grozer einen wichtigen Schlüssel: „Georg ist ein Typ, der eine Mannschaft mit seiner Präsenz auf ein neues Level heben kann. Auch außerhalb des Feldes ist er ein belebenes Element, weil er sich eine gewisse jugendliche Leichtigkeit bewahrt hat und dies uns einfach gut tut“, sagt er über seinen Angreifer, mit dem er in all den Jahren ein blindes Verständnis auf dem Feld entwickelt hat.

Übertragungen Vorrunde SPORT1+

Do, 12. Sep 17:10 Uhr Portugal Italien
Do, 12. Sep 20:40 Uhr Frankreich Rumänien
Fr, 13. Sep 14:55 Uhr Deutschland Serbien
Fr, 13. Sep 18:30 Uhr Weißrussland Russland
Sa, 14. Sep 17:25 Uhr Deutschland Belgien
So, 15. Sep 18:55 Uhr Serbien Slowakei
Mo, 16. Sep 17:25 Uhr Deutschland Österreich
Mo, 16. Sep 20:40 Uhr Frankreich Bulgarien
Di, 17. Sep 19:25 Uhr Italien Bulgarien
Mi, 18. Sep 17:25 Uhr Deutschland Slowakei
Mi, 18. Sep 20:25 Uhr Frankreich Italien
Do 19. Sep 17:25 Uhr Deutschland Spanien
Do 19. Sep 20:25 Uhr Serbien Österreich

Angeschlagen in der Vorbereitung

Diese neue Rolle dürfte sich bei der EM als goldwert herausstellen, da Grozer in der Vorbereitung mit körperlichen Rückschlägen zu kämpfen hatte und sich noch nicht auf absolutem Top-Niveau sieht: „Für mich ist es eine neue Situation. Ich bin zum ersten Mal im Vorfeld eines Turniers nicht bei 100 Prozent. Aber jeder weiß, dass ich auf und neben dem Feld immer alles gebe, um erfolgreich zu sein. Das hat auch in den Vorbereitungsspielen gegen Frankreich sehr gut geklappt, als sicherlich nicht alles gelungen ist, ich die wichtigen Punkte aber machen konnte.“

„Wollen eine Medaille“

In seiner EM-Zeit hat Grozer schon alles erlebt. Den großen Tiefpunkt 2011, als man nur den vorletzten Platz belegte, aber auch 2017, als am Ende sensationell die Silbermedaille um den Hals der deutschen Spieler hing: „Klar ist, dass es sicherlich nicht einfach wird, aber wir sind hier, um eine Medaille zu gewinnen. Wir haben hart gearbeitet und sind bereit“, zeigt sich Grozer kämpferisch.               

Foto CEV: Vor zwei Jahren jubelten Grozer und Kampa über Silber. Foto CEV: Vor zwei Jahren jubelten Grozer und Kampa über Silber.

EM vor der Brust – Tokio als großes Ziel im Hinterkopf

Ein weiterer großer Traum ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio. Die einzige Qualifikationschance ist ein Sieg im europäischen Turnier vom 5.-10. Januar, an dem insgesamt acht Teams teilnehmen und mit Frankreich und Serbien zwei echte Schwergewichte warten. Der große Vorteil für das Team: Der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) hat den Zuschlag für die Ausrichtung bekommen. Gespielt wird in der Max-Schmeling-Halle in Berlin.

„Diese Nachricht war unglaublich schön. Ich möchte noch einmal unbedingt zu den Olympischen Spielen. Der Heimvorteil in Berlin ist dabei ein riesiger Vorteil. Als uns 2012 die Qualifikation in Berlin gelungen ist, war es ein unbeschreibliches Gefühl. Wir sind sehr dankbar, dass wir dort spielen dürfen. Mit den Zuschauern im Rücken können wir das Turnier rocken“, freut sich Grozer schon jetzt auf das nächste Highlight und träumt vom nächsten Coup mit seiner Nationalmannschaft.           

EM-Kader

Nr. Name Position Verein EM´s Alter
1 Christian Fromm Außenangriff Jastrzebski Wegiel 3 29
2 Tobias Krick Mittelblock UV Frankfurt 1 20
3 Ruben Schott Außenangriff Trefl Gdánsk 1 25
5 Moritz Reichert Außenangriff BR Volleys 24
6 Denys Kaliberda Außenangriff Azimut Modena 4 29
8 Marcus Böhme Mittelblock St. Petersburg 5 34
9 Georg Grozer Diagonalangriff Zenit St. Petersburg 6 34
10 Julian Zenger Libero BR Volleys 1 22
11 (C) Lukas Kampa Zuspiel Jastrzebski Wegiel 4 32
12 Anton Brehme Mittelblock SVG Lüneburg 20
13 Simon Hirsch Diagonalangriff Vibo Valentia 1 27
14 Moritz Karlitzek Außenangriff Top Volley Latina 1 23
15 Noah Baxpöhler Mittelblock Spacer’s de Toulouse 1 26
17 Jan Zimmermann Zuspiel Greenyard Maaseik 2 26
Ø 2,14 Ø 26,5
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