„Es hat einfach Spaß gemacht“ – Gehörlosen-Nationalmannschaft rockt im Schnee

Foto Conny Kurth: Max Pähler, Marko Sudy und Peter Nogueira Schmid haben bei der Snow-DM ein Team gebildet. Foto Conny Kurth: Max Pähler, Marko Sudy und Peter Nogueira Schmid haben bei der Snow-DM ein Team gebildet. Max Pähler und Marko Sudy stand die Freude nach ihren ersten beiden Spielen bei den 2. Deutschen Meisterschaften im Snow-Volleyball in Willingen förmlich ins Gesicht geschrieben. Zwar schieden sie mit Partner Peter Nogueira Schmid in der Gruppenphase aus, doch hatte das Beach-Nationalteam der deutschen Gehörlosen-Nationalmannschaft sichtlich Spaß im Schnee.

Zwei Spiele, leider kein Sieg, dennoch war die Freude groß: Max Pähler und Marko Sudy hatten gerade ihre ersten Erfahrungen im Schnee gesammelt und zeigten sich einfach nur begeistert: „Es hat richtig Spaß gemacht, im Schnee zu spielen. Am Anfang waren wir noch unsicher, weil wir Snow-Volleyball vorher noch nie ausprobiert haben, aber es ist wirklich ein geiles Event“, sagt Max Pähler, der auf dem Feld auf sein Hörgerät verzichten muss und vollständig auf die Gebärden-Sprache zurückgreift. Sein Partner Marko Sudy, der sich nur per Gebärdensprache verständigen kann, war auch überwältigt: „Es war eine großartige Erfahrung“, lautete sein Fazit.

„Wollten es einmal ausprobieren“

Die Idee, sich bei den 2. Deutschen Meisterschafgen in Willingen anzumelden, hatte Max Pähler: „Peter, den wir sehr gut kennen, hat schon im letzten Jahr mitgespielt. Damals wussten wir noch nicht, wie man mitmachen kann. Für dieses Jahr war klar, dass wir auf alle Fälle dabei sein wollen. Ich habe Peter gefragt, ob er mitmachen möchte und wir haben uns einfach angemeldet.“ Davon abhalten konnte sie weder Kälte noch der völlig neue Untergrund: „Man rutscht wirklich sehr schnell auf dem Schnee und braucht einen festen und ruhigen Stand, um den Ball vernünftig kontrollieren zu können. Dazu kommt hier in Willingen der starke Wind, aber es war wirklich sehr interessant“, berichtet Marko Sudy.

Foto Conny Kurth: Marko Sudy hat sich auf dem rutschigen Untergrund wohl gefühlt. Foto Conny Kurth: Marko Sudy hat sich auf dem rutschigen Untergrund wohl gefühlt.

Kommunikation als größte Hürde

Auf dem Feld gehört die Kommunikation zu den größten Hürden. So auch im Schnee: „Ich spiele immer ohne Hörgerät. Hier im Schnee haben wir bei Peter immer genau auf den Mund geschaut und seine Lippen gelesen. Er gibt sich wirklich Mühe und macht das sehr gut. Aber natürlich kommt es auch mal zu Missverständnissen, das ist aber völlig normal. Marko und ich unterhalten uns in der Gebärdensprache und versuchen möglichst ruhig zu bleiben. Man muss einfach sehr aufmerksam sein. Wenn die Kommunikation nicht funktioniert, dann wird es schwierig“, erzählt Max Pähler mit einem Schmunzeln im Gesicht.

Beach-Nationalteam außerhalb des Schnees

Wenn Max Pähler und Marko Sudy mal nicht im Schnee stehen, dann sind sie in der Halle und dem Sand aktiv. Im Beach-Volleyball bilden sie zusammen ein Gehörlosen-Nationalteam und haben schon an etlichen Großevents, wie zum Beispiel Welt- und Europameisterschaften sowie den Deaflympics, den Olympischen Spielen für Gehörlosensport, teilgenommen: „Dieses Jahr findet die Deutsche Meisterschaft in Mainz statt, an der wir auch teilnehmen. Wir haben letztes Jahr in der Ukraine bei der Europameisterschaft zusammen gespielt und sind auf dem 4. Platz gelandet. Das Jahr davor waren wir bei den Deaflympics“, werfen sie einen Blick zurück.

Snow-Volleyball als Zukunftsplan?

Doch was bringt die Zukunft? Das Volleyball-Gen wurde beiden von der Familie in die Wiege gelegt. Dabei könnte ihr – vielleicht auch zu kurzer – Snow-Volleyball Auftritt in Willingen nicht das letzte Gastspiel im Schnee gewesen sein: „Wir wollen definitiv wieder mitspielen. Es hat wirklich einfach unglaublich Spaß gemacht. Wir genießen dieses Turnier sehr und saugen alle Erfahrungen voll auf“, sind sich beide schnell einig.

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