Friedrichshafen krönt sich zum 15-fachen Champion

Foto Sebastian Wells: Die „Häfler“ feiern ihre Titelverteidigung in Mannheim Foto Sebastian Wells: Die „Häfler“ feiern ihre Titelverteidigung in Mannheim Der VfB Friedrichshafen hat zum 15. Mal in der Vereinsgeschichte das DVV-Pokalfinale gewonnen und sich vor 11.354 Zuschauern in der SAP Arena in Mannheim mit 3:0 (25-20, 25-8, 25-21) gegen die Bisons Bühl durchgesetzt. Einen kleinen Trost gab es für die unterlegenen Bühler trotzdem: Kapitän Masahiro Yanagida wurde von den Fans über die DVV-Pokal App zum comdirect Player of the Match gewählt.

Bühl zeigt sich kämpferisch

Von einer Außenseiterrolle wollten die Bisons Bühl zu Beginn des ersten Durchgangs nichts wissen. Hellwach und ohne Respekt vor dem Favoriten vom Bodensee legten sie ordentlich und mit viel Durschlagskraft los. Bestes Beispiel war ein Angriff der Bühler zum 2:1, den der VfB nur noch bis an den über 20 Meter über dem Spielfeld hängenden Videowürfel abprallen lassen konnte.

Neues Videochallenge-System sorgt für Klarheit

Eine frühe Premiere gab es auch für die Fans in der Halle: VfB Coach Vital Heynen forderte beim Stand von 4-6 einen Übertritt der Drei-Meter-Linie zu überprüfen, wurde aber von der Zeitlupe widerlegt. Es war das erste Mal in der Geschichte des DVV-Pokals, dass ein Trainer eine Entscheidung challengen konnte. Mit laufender Spielzeit fanden die „Häfler“ schlussendlich immer besser in die Partie, Bühl leistete sich mehr Fehler und so folgte beim 12-12 der Ausgleich. Mehr und mehr nahmen die Häfler jetzt das Heft in die Hand, auch weil der Block jetzt deutlich effektiver agierte. Über 15:13 und 18:14 marschierte der VfB davon und markierte mit 25-20 den ersten Satzgewinn.

Foto Sebastian Wells: Die Fans verwandelten die SAP Arena in ein Tollhaus Foto Sebastian Wells: Die Fans verwandelten die SAP Arena in ein Tollhaus

Bühl ohne Chance in Satz zwei

Das Friedrichshafner Getriebe lief  nun wie geschmiert, während Bühl mit eigenen Fehlern zu kämpfen hatte. Ob in der Annahme, beim Aufschlag oder im Angriff, Bühl bekam in dieser Phase keinen Zugriff auf das Spiel. Entsprechend komfortabel zogen die Häfler über 7-3, 18-5 und 22-6  ihre Bahnen und konnten sich hier und da Ungenauigkeiten leisten, ohne den 25-8 Satzerfolg zu gefährden.

Am Ende entscheiden Kleinigkeiten

Nach zwei verlorenen Sätzen und damit dem Rücken zur Wand fand Bühl den Spaß am Spiel im dritten Satz wieder. Mutige Angriffe und tolle Abwehraktionen wurden belohnt und so war es erneut die Bisons, die sich mit knappen Führungen beim 4-3 und 8-7 zurück ins Match bissen und auch danach nicht locker ließen. Der VfB sah sich unter Druck, behielt aber die Nerven und ließ Bühl nicht weiter davon ziehen. Zwei gleichwertige Mannschaften schenkten sich nun nichts mehr. Letztlich waren es Kleinigkeiten, die nach dem 20-20 den Unterschied ausmachten und am Ende mit 25-21 dem VfB Friedrichshafen das 3:0 und damit den 15. Pokalerfolg bescherten.

Foto Sebastian Wells: Mit einer starken Angriffsquote von 60% ließ Friedrichshafen nichts anbrennen Foto Sebastian Wells: Mit einer starken Angriffsquote von 60% ließ Friedrichshafen nichts anbrennen

Stimmen zum Spiel

VfB Trainer Vital Heynen: „Ich bin zufrieden, ich denke wir haben clever und geduldig gespielt, auch wenn wir mal zurück lagen. Unsere Stärken in der Abwehr waren auch heute zu erkennen. Bis zur Mitte war der erste Satz sehr interessant, dann hat Bühl mehr Fehler gemacht und wir waren die konstantere Mannschaft. Nach dem zweiten Satz waren wir uns dann etwas zu sicher und haben im dritten mehr Fehler gemacht als davor.“

Simon Tischer: „Wir sind riesig Stolz, dass wir heute den Pokal geholt haben und auf die tolle Unterstützung unserer Fans. Wenn man 31 Spiele in Folge gewonnen hat muss man schon die Euphorie etwas bremsen, denn wir wussten, dass das heute hier kein Selbstläufer wird. Ich denke wir haben nach dem zweiten Satz etwas die Spannung verloren, aber sind dann ruhig geblieben und Bühl musste mehr riskieren um zu Punkten. Das hat uns am Ende des dritten Satzes dann geholfen.“

Bühl-Coach Ruben Wolochin: „Ein bisschen sind wir enttäuscht, aber es überwiegt der Stolz, dass wir mit unserer jungen Mannschaft hier sein durften. Unzufrieden bin ich eigentlich nur mit dem zweiten Satz. Wir hatten im dritten dann sogar die Chance zum Satzgewinn, waren aber nicht konstant genug am Ende und die Erfahrung von Friedrichshafen hat den Unterschied gemacht.“

Masahiro Yanagida: „Es war uns klar, dass es ein ganz hartes Spiel für uns wird, aber wir sind vor allem Stolz, dass wir hier antreten durften. Ich glaube wir haben uns mit Ausnahme des zweiten Satzes gut präsentiert. Vor allem im dritten Satz haben wir gezeigt, dass wir mit der richtigen Einstellung und Spaß am Spiel mithalten können.“

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