DSC holt den DVV-Pokal zurück nach Dresden

Foto Conny Kurth: Die Dresdnerinnen jubeln über den Sieg im DVV-Pokal Foto Conny Kurth: Die Dresdnerinnen jubeln über den Sieg im DVV-Pokal Der DVV-Pokal 2018 der Frauen geht an den Dresdner SC. In einem spannenden und abwechslungsreichen Match setzten sich die Dresdnerinnen gegen das Team vom VC Wiesbaden in drei Sätzen mit 3:0 (25-21, 25-22, 25-18) durch. Einen Preisträger gab es bei Wiesbaden dennoch: Kimberly Drewniok erhielt beim Voting zum comdirect Player of the Match die meisten Stimmen der Fans.

Einen Favoriten hatte zumindest dem Namen nach auch das Pokalfinale der Frauen. Bereits viermal hat der Dresdner SC die begehrte Trophäe in die Höhe stemmen dürfen, zuletzt 2016. Auf der anderen Seite des Feldes stand mit dem VC Wiesbaden ein Team, das bisher noch keinen Titel im Pokalwettbewerb verzeichnen konnte.

Und so brauchte der VC Wiesbaden auch im ersten Satz zunächst eine ganze Weile, um sich auf die beeindruckende Kulisse und die Dimensionen in der Mannheimer SAP-Arena einzustellen. Vor allem in der Annahme als auch im Angriff fehlte es zu Beginn des ersten Satzes an der nötigen Präzision, um Dresdens Abwehr unter Druck zu setzen. Die Dresdnerinnen fanden schneller zu ihrem Spiel und punkteten mehrfach mit Schnellangriffen der gut aufgelegten Saša Planinšec, die auch im Block fleißig zupackte (am Ende standen neun Blocks und insgesamt 18 Punkte zu Buche) und einigen Anteil an der 7:3 und 15:10 Führung ihres Teams hatte.

Foto Conny Kurth: Bei den Dresdnerinnen kannte die Freude nach dem Sieg kein Halten mehr Foto Conny Kurth: Bei den Dresdnerinnen kannte die Freude nach dem Sieg kein Halten mehr

Wiesbaden kommt in Fahrt

Wiesbaden arbeitete sich immer besser in die Begegnung, verringerte die Fehlerquote und gewann Sicherheit in Annahme und Aufschlag. Das zeigte Wirkung. Dresden geriet in der Annahme unter Druck, war folglich im Angriff nicht mehr so durchschlagstark und büßte nach 16:13 den Vorsprung bis zum 21:20 fast vollständig ein. Gerade noch rechtzeitig fand das Team von DSC Coach Alexander Waibel zurück in die Spur und markierte per Block das 24:21. Bei der Entscheidung über den Satzball leistete das neu eingeführte Videochallenge-System erneut gute Dienste. Ein Dresdner Angriff, der offensichtlich im Aus landete, war vorher vom Wiesbadener Block noch hauchdünn berührt worden und lieferte so den Punkt zum 25:21 Satzgewinn für den DSC.

Ein packendes Duell auf Augenhöhe bekamen die 11354 Zuschauer über weite Strecken des zweiten Satzes hinweg geboten. Zwar erwischte Dresden abermals den besseren Start (5:3) und Wiesbadens Trainer Dirk Groß musste beim 8:11 sogar mit einer ersten Auszeit reagieren, fand dort aber offenbar die passenden Worte. Seit Team belohnte sich mit mutigen Angriffen und einem Ass von Julia Osterloh mit dem 11:11 Ausgleich. Es folgte ein mitreißender Schlagabtausch, in dem Dresden zunächst mit 20:16 voran ging, beim 23:22 aber fast wieder eingeholt war. Ein Cleverer Lob an den Wiesbadener Block von Dresdens erfolgreichster Angreiferin Piia Korhonen (19 Punkte) bescherte Dresden den ersten Satzball, ein weiterer Block das 25:22.

Weiterhin mitreißenden Volleyball boten beide Mannschaften im dritten Abschnitt der Partie. Diesmal gelang Wiesbaden der bessere Start zum 6:2, nur wenig später beim 12:12 folgte der Ausgleich. Danach war es ein absolut offenes Match zweier gleichwertiger Teams. Dresden wirkte insgesamt etwas frischer und münzte das in Punkte um. Dem 15:13 folgte das 18:15. Egal was Wiesbaden versuchte, Dresden fand die besseren Antworten und nach dem Endstand von 25:18 durfte der DSC seinen fünften Pokalgewinn feiern.

Foto Sebastian Wells: Die comdirect Player of the Match 2018: Kimberly Drewniok und Masahiro Yanagida Foto Sebastian Wells: Die comdirect Player of the Match 2018: Kimberly Drewniok und Masahiro Yanagida

Stimmen zum Spiel

Alexander Waibl: „Unser Gegner heute hat Stuttgart und Schwerin geschlagen, wir wussten schon, dass es nicht leicht wird gegen Wiesbaden. Das hat sich auch bewahrheitet. Der Schlüssel heute war, dass wir nicht hektisch geworden sind, wenn Wiesbaden ins Rollen kam oder wir zurück lagen. Daher ein Kompliment an meine Mannschaft, die sich auch von der Kulisse und der Situation nicht hat beeindrucken lassen.“

Katharina Schwabe: „Ich bin super zufrieden. Es war für uns nach den verlorenen Spielen zuletzt in Stuttgart nicht einfach hier befreit aufzuspielen, vor allem weil wir unbedingt gewinnen wollten. Wiesbaden hat gute Einzelspielerinnen und agieren auch als Mannschaft stark, das hat auch der Sieg in Schwerin zuletzt gezeigt.  Ich bin einfach mega froh, dass wir das heute in einem guten Spiel so hinbekommen haben.

Dirk Groß: „In erster Linie bin ich stolz und zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir haben heute Silber gewonnen. Es war unser Ziel so gut es geht dagegen zu halten. Das geht nur, wenn wir mit viel Druck aufschlagen und wenig Fehler machen, das hat heute nicht immer geklappt. Zum einen lag das an der individuellen Klasse der Dresdner Spielerinnen, zum anderen sind wir in Summe noch zu unerfahren und haben entsprechende Schwankungen.

Tanja Großer: „Ich bin in erster Linie glücklich, dass wir es bis ins Finale des DVV-Pokals geschafft haben. Natürlich ist auch ein wenig Enttäuschung dabei, weil wir am Ende nicht den letzten Schritt machen konnten. In Mannheim zu spielen, ist einfach genial, unsere Fans haben uns großartig unterstützt. Wir haben in den entscheidenden Momenten zu wenig Druck aufgebaut und dann war die Luft irgendwann raus. Aber: Den zweiten Platz werden wir natürlich feiern.“

 

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