Die Reise der Barbara Wezorke

Foto FIVB: 2017 gab Barbara Wezorke (rechts) ihr Debüt in der Nationalmannschaft Foto FIVB: 2017 gab Barbara Wezorke (rechts) ihr Debüt in der Nationalmannschaft Schon mit neun Jahren begann Barbara Wezorke Volleyball zu spielen. Mit 16 ging die 1,86m große Mittelblockerin zum VCO Dresden, um die Sportart richtig zu erlernen. Für Barbara ist Dresden mittlerweile ein Stück Heimat geworden, was nicht immer so war. Als die gebürtige Rüsselsheimerin damals zum VCO zum Training fuhr, hatte sie oft ein mulmiges Gefühl. Mittlerweile weiß sie die Stadt an der Elbe aber zu schätzen und hat ihre ganz persönlichen Lieblingsplätze zum Abschalten gefunden, wenn sie mal nicht in der Halle auf dem Feld steht und Volleyball spielt.

Einmal über den Atlantik und zurück

2011 schaffte Wezorke den Sprung in die 1. Bundesliga und schlug für zwei Jahre beim 1. VC Wiesbaden auf.  Seither ist die 24-jährige schon viel in der Welt herumgekommen. So spielte sie 2013 in der Schweiz beim VC Kanti Schaffhausen, ehe es für Barbara einmal über den Atlantik nach Brasilien in die Superliga ging. Zwar hat sie das Spielfeld dort nie betreten, arbeitete aber beim Top-Verein Brasília Vôlei enorm an ihrer eigenen Weiterentwicklung: „Es war einfach mein Traum, einmal in diesem volleyballverrückten Land zu sein. Ich habe es als Investition in mich selbst gesehen, auch wenn ich finanziell draufgezahlt habe“, erzählt sie von ihrem Erfahrungen, in denen sie an sehr guten Tagen auch mit den zweifachen Olympiasiegerinnen mithalten konnte. In Brasilien hat Barbara Blut geleckt und wollte wissen, wie weit sie es in Deutschland nun bringen konnte. Also führte ihr Weg zurück in die Heimat, wo sie sich als Stammspielerin  bei den Roten Raben Vilsbiburg durchsetzte. Als eine der besten drei Mittelblockerinnen folgte ihre persönliche Krönung am Ende der letzten Saison: Die Berufung ins Nationalteams – und so schließt sich der Kreis.

Viele Wege führen nach Dresden

Barbaras Traum ist Wirklichkeit geworden. Linste sie damals mit ihren Teamkameradinnen vom VCO noch heimlich durch den Vorhang, um die „Großen“ spielen zu sehen, kann sie sich nun selbst dazu zählen. Nach sechs Jahren zurück an die Elbe – dass das noch einmal Thema würde, hätte Wezorke zunächst selbst nicht gedacht, bis sie 2017 von Katharina Schwabe darauf angesprochen wurde. „Dass mich der DSC haben will, hat mir schon ein bisschen geschmeichelt“, gibt Barbara zu.

Profisport und vegane Ernährung – geht das?!

Wenn Wezorke mit dem Dresdner SC trainiert, denkt sie gerne und viel an ihren Weg bis in die Bundesliga zurück. Vor allem ihre Zeit in Brasilien hat Barbara geprägt und das nicht nur aus sportlicher Sicht. Auch was das Essen betrifft, hat sich einiges bei ihr geändert. So hat sie im Land des Volleyballs ihren Fleischkonsum erheblich eingeschränkt. „Fleisch ist ein Luxusprodukt auf der Erde, nicht alle können so essen, wie wir. Die Kapazität reicht nicht aus“, erzählt die Volleyballerin. In Brasilien wisse man nicht, woher das Fleisch komme, oftmals sei die Qualität schlecht. In Deutschland habe man jedoch den Luxus sich die Produkte aussuchen zu können.

Seit Dezember 2016 verzichtet Wezorke komplett auf tierische Produkte. Für sie ist das eine Lebenseinstellung und kein Verzicht. Gemüse hat die Bundesligaspielerin schon immer gerne gegessen, weshalb es völlig normal ist, zwischen den Trainingseinheiten eine große Schüssel Salat  und am Abend viele Hülsenfrüchte und zum Beispiel Quinoa zu essen. Sie fühlt sich „megawohl“ und hat durch ihre vegane Ernährung keinerlei Mangelerscheinungen. Vielmehr sieht Barbara den Vorteil in dieser: Athleten sollten generell darauf achten, was sie ihrem Körper zuführen. „Ich habe schon immer auf meine Ernährung geachtet und gerne selbst gekocht. Das war nichts Neues für mich“, verdeutlicht sie.

Mit dem DSC den DVV-Pokal holen

Als einzige Spielerin in einem Team, in dem sonst keiner auf Fleisch verzichtet, kommt es bestimmt häufig zu Auseinandersetzungen, was gemeinsame Mannschaftsessen angehen – sollte man zumindest meinen. So aber nicht in Dresden. Ein viel wichtigeres Thema, das die Mannschaft beschäftigt, ist die Saison perfekt zu machen. Nachdem die Mädels erst zwei Spiele verloren haben, in der Bundesliga momentan auf Platz eins stehen und auch international Erfolge verzeichnen, ist das Saisonziel klar: neben der Meisterschaft soll der Pokal nach Dresden gebracht werden. So wird sich also am 4. März mit einer klaren Mission vor Augen auf den Weg nach Mannheim gemacht. Und wenn Barbara dann mit ihren Teamkolleginnen des Dresdner SC im DVV-Pokalfinale gegen die Wiesbadenerinnen spielt, lässt das sicher Erinnerungen an ihre ersten Schritte in der Volleyball Bundesliga wach werden.

Eintrittskarten (ab 15 Euro) für das DVV-Pokalfinale, das gemeinsam von der Volleyball Bundesliga und vom Deutschen Volleyball-Verband ausgetragen wird, sind über www.ticketmaster.de (Ticket-Hotline 01806-999 0000*), ADticket (Ticket-Hotline 0180 6050400*) und über www.saparena.de (Ticket-Hotline 0621-18190333) erhältlich.

* (0,20 EUR/Verbindung aus dt. Festnetz / max. 0,60 EUR/Verbindung aus dt. Mobilfunknetz)

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