Junioren mit „Endspiel“ gegen Polen

Foto CEV: Jubel beim deutschen Team um Mittelblocker Matti Binder. Foto CEV: Jubel beim deutschen Team um Mittelblocker Matti Binder. Die DVV-Junioren haben sich mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel ihr erhofftes Endspiel gegen Welt- und Europameister Polen gesichert, die DVV-Juniorinnen haben nach der zweiten Niederlage keine Chance mehr auf die WM-Teilnahme. Die Mannschaft von Bundestrainer Johan Verstappen siegte in Berlin 3:1 (25-22, 31-29, 17-25, 25-22) gegen Belgien, die Juniorinnen von Bundestrainer Martin Frydnes kassierten beim Parallel-Turnier im polnischen Wieliczka ein 2:3 (25-21, 24-26, 26-24, 28-30, 9-15) gegen die Nachbarn. Am 21. Mai endet die WM-Qualifikation für die deutschen Teams mit den Duellen gegen Polen (15.00 Uhr) und Bulgarien (17.30 Uhr).

"Das Ziel ist das WM-Ticket, ganz klar. Jeder Spieler wird hochmotiviert sein.“

Johan Verstappen

U21 behält die Nerven

Das Spiel zwischen Deutschland und Belgien war 109 Minuten eine Partie auf Augenhöhe, am Ende hieß es nach Ballpunkten 99 zu 98 für Deutschland. Das deutsche Team begann zunächst verkrampft, kämpfte sich aber in das Spiel hinein. Matti Binder verwandelte den Satzball zum 25:22. Im zweiten Durchgang erspielte sich Belgien fünf Satzbälle, nutzte aber keinen. Auch dieser Satz ging an Deutschland und Johan Verstappen urteilte: „Der erste Satz war überragend und den zweiten Gewinnen wir, weil wir die langen Ralleys für uns entscheiden.“ Besser machte es das Team von Kris Eyckmans im dritten Durchgang. Das Team um Topscorer Thomas Konings, der insgesamt 28 Punkte erzielte, stabilisierte die Abwehr und den Angriff - 25:18. Das deutsche Team kämpfte sich zurück ins Spiel, das sich mehr und mehr zu einem Krimi entwickelte. Beim Stand von 22:22 gelangen der DVV-Auswahl zunächst zwei Punkte in Folge - Matchball. Mit einem perfekten Block machten die Gastgeber den Sack zu und spielen morgen im entscheidenden Spiel gegen Polen, das sich 3:0 (25-15, 25-19, 25-22) gegen Lettland durchsetzte, um das WM-Ticket. Für Belgien ist der Traum ausgeträumt.

Verstappen sagte: "Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass heute die Mannschaft gewinnt, die die bessere Abwehr hat, und ich denke, so ist es auch gekommen. Ich bin stolz auf die Mannschaft, sie hat das gut gemacht. Jetzt müssen wir gut essen, gut schlafen. Und morgen müssen wir Trainer der Mannschaft mit einer guten Strategie helfen. Das Ziel ist das WM-Ticket, ganz klar. Und das Team wird alles geben. Es ist entweder ihr letztes Spiel für diese U21 oder es geht zur WM. Jeder Spieler wird hochmotiviert sein.“

Dies trifft auch auf Egor Bogachev zu, der mit 24 Punkten abermals deutscher Top-Scorer war, aber dennoch mit seiner Leistung etwas haderte: „Heute war entscheidend, dass die Mannschaft wirklich gekämpft hat, egal wie es lief. Ich hatte heute einen wirklich schlechten Tag, aber die Mannschaft hat mich mitgezogen. Das war ein wichtiger Sieg. Morgen müssen wir auf jeden Fall weniger Fehler machen - ich besonders. Die Annahme muss stabiler sein und dann müssen wir sehen, was geht.“

"Wir haben die Belgierinnen stark unter Druck gesetzt, dann haben sie sich über die Abwehr reingekämpft und uns das Leben schwer gemacht."

Aisha Skinner

U20 zeigt Moral

Nach der bitteren 0:3-Auftaktniederlage gegen Polen hieß es im deutschen Lager, eine Reaktion zu zeigen. Dies gelang, auch wenn nach dem Verlust des zweiten Satzes klar war, dass die WM definitiv ohne Deutschland über die Bühne gehen wird. Nachdem die ersten zwei Sätze ausgeglichen verliefen und an jeweils ein Team gingen, spitzte sich die Dramatik in der Folge zu. Die DVV-Mädels holten zunächst einen 18-21-Rückstand im dritten Satz auf und bejubelten kurze Zeit später die 2:1-Satzführung. Im vierten Satz stand die Mannschaft von Frydnes kurz vor dem ersten Sieg, als abermals nach einem 18:21 noch ausgeglichen werden konnte und sich das Team gar einen Matchball holte, diesen jedoch nicht verwerten konnte. Der fünfte Satz war schnell gelaufen, denn die Belgierinnen setzten sich durch ein besseres Angriffsspiel schnell auf fünf Punkte ab. Die Niederlage ist eine weitere Enttäuschung, dieses Mal zeigten die deutschen Mädchen aber ihr Kämpferherz. Aisha Skinner, mit 23 Punkten erfolgreichste deutsche Spielerin sagte: „Am Anfang lief es gut, wir waren heiß. Wir haben die Belgierinnen stark unter Druck gesetzt, dann haben sie sich über die Abwehr reingekämpft und uns das Leben schwer gemacht. Es war sehr ausgeglichen, am Ende hatten sie das bessere Ende auf ihrer Seite.“ Frydnes meinte: „Wir waren heute besser in Block und Abwehr, aber der Aufschlagdruck bzw. die –genauigkeit war nicht so wie gewünscht. Deswegen haben wir heute verloren.“

Im zweiten Spiel des Tages siegte Polen deutlich 3:0 (25-11, 25-13, 25-21) gegen Bulgarien, sodass es morgen zum Endspiel um das WM-Ticket zwischen Polen und Belgien kommt.

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