Ein Titel zum Abschied

Die jubelnden Deutschen Meisterinnen TSV TB München (Foto: Susanne Schürkamp) Die jubelnden Deutschen Meisterinnen TSV TB München (Foto: Susanne Schürkamp) TSV TB München erklimmt U14-Thron Es war eine Meisterschaft ganz nach dem Geschmack des TSV TB München. Das Team aus der bayerischen Landeshauptstadt konnte bei den Titelkämpfen der weiblichen U14 in Gladbeck den Platz an der Sonne erklimmen. Doch bis dahin war es für die Spielerinnen um Trainerin Birgit Gußmann ein weiter Weg. Ein Weg, auf dem sich das Team gleich zwei Mal mit dem RC Borken-Hoxfeld messen musste. Denn sowohl in der Vorrunde als auch im Finale trafen beide Teams aufeinander. Aber: der Reihe nach.

Begeisterung bei den Zuschauern (Foto: Susanne Schürkamp)
Begeisterung bei den Zuschauern (Foto: Susanne Schürkamp)

Als am Samstag die Eröffnungsfeier begann, war die Stimmung in der Sporthalle des ausrichtenden TV Gladbeck bereits sehr gut. Zahlreiche Eltern und Fans hatten die 16 besten Teams der Jahrgänge 2004/2005 in die Ruhrstadt begleitet und jubelten diesen schon beim Einlauf zu. Nach den begrüßenden Worten des ersten Mannes der Stadt, Bürgermeister Roland, eröffnete dvj-Spielwart Dr. Linus Tepe die Meisterschaft.
Und dann ging es auch schon los. Mit großem Einsatz und viel Können kämpften die 16 Regionalmeister und -vizemeister in den vier Vorrundengruppen. Schnell kristallisierte sich heraus, welche Teams man am zweiten Wettkampftag in den oberen Rängen der Tabelle wiederfinden würde. In Gruppe A1 konnte der Schweriner SC (später Platz 7) das direkte Ticket ins Viertelfinale lösen. In der Gruppe A2 gelang dies dem SV Mauerstetten (am Ende Platz 3). In den beiden B-Gruppen errangen Raspo Lathen (ebenso Platz 3) und der neue Deutsche Meister aus München die ersten Plätze. Dabei waren schon die Vorrundenspiele von engen Spielständen und hochklassigen Ballwechseln geprägt. Ein Charakteristikum, das sich das gesamte Turnier durchzog.  In der Zwischenrunde konnten sich Zepernick gegen Schwerte, der 1. VC Wiesbaden gegen den Dresdner SC, der TV Gladbeck gegen den SV Bad Laer sowie der spätere Vizemeister RC Borken-Hoxfeld gegen den SC Potsdam durchsetzen.

Bereits am frühen Sonntagmorgen war von den Viertelfinalisten erneut volle Konzentration gefordert. Dort starteten die Partien, die - für die Sieger - mit einer sicheren Medaille belohnt würden. Während drei Viertelfinals eher deutlich endeten (Mauerstetten, Lathen und München ließen gar nichts anbrennen), musste im Spiel Schwerin gegen Borken der Tie-Break entscheiden. Und der hatte es wirklich in sich. Dabei konnte sich das Team aus dem Westmünsterland zunächst einen Vorsprung erarbeiten. Aber: das spornte die Vertreterinnen aus Mecklenburg-Vorpommern offensichtlich extrem an. Punkt für Punkt kämpften sich die Nordostdeutschen heran. Beim 14:14 sah es fast so aus, dass die SSC-Girls das Spiel noch drehen könnten. Doch dann kam der RC zurück ins Spiel und machte die entscheidenden Punkte. Freudentränen auf der einen Seite, Enttäuschung auf der anderen Seite. Verständlich nach einer solch engen Kiste.

Volleyball der Spitzenklasse wurde den Zuschauern geboten (Foto: Susanne Schürkamp)
Volleyball der Spitzenklasse wurde den Zuschauern geboten (Foto: Susanne Schürkamp)

Die "Dreisatzspezialisten" aus Borken machten ihrem inoffiziellen Titel auch im Halbfinale aller Ehre. Die Spielerinnen von Trainerin Claudia Paß verloren Durchgang 1 mit 21:25.  Nun hieß es: Ärmel hochkrempeln und Vollgas geben. Und das tat die Nachwuchstruppe dann auch. 25:18 hieß es nach Durchgang 2. 1:1-Satzausgleich. Ab in den Tie-Break. Hier zeigte sich, dass die Teams leistungsmäßig ebenbürtig waren. Mal gewann das eine Team den Ballwechsel, mal das andere. Doch in Richtung Satzende gelang es dem RC Borken,sich einen kleinen Vorsprung zu erspielen und ins Ziel zu retten. Beim 15:12 rissen Spielerinnen, Betreuerstab und mitgereiste Fans die Arme in die Höhe. Finaaaale, ohohoh.

Dem tat es der TSV München gleich, wenn auch weniger dramatisch. War Satz 1 noch recht ausgeglichen (25:19), drehten die Bayuvarinnen anschließend richtig auf. Punkt für Punkt setzten sich die Münchnerinnen vom Gegner aus Niedersachen ab. Beim 25:15 blieb den Mädels des Raspo Lathen, die von rund 30 Fans ganz fantastisch unterstützt wurden, nur noch dem Team aus München zu gratulieren.

Gladbeck, 18.6.2017, 14.30 Uhr: Finale.  Die Zeit der Entscheidung war gekommen. Das Spielfeld, auf dem sonst die Zweitligamannschaft der TV Gladbeck Giants um Punkte kämpfen, war nun Mittelpunkt für den Volleyballnachwuchs Deutschlands. München gegen Borken. Bayern gegen NRW. Und: der Freistaat sollte am Ende die Nase vorne haben. Dies stellte sich bereits in Durchgang 1 heraus. Borken bot viel Gegenwehr, kratzte einige Bälle noch rechtzeitig von der Linie und griff auch clever an. Doch dies sollte nicht reichen, um die Münchner Übermacht einzudämmen. 25:15, 1:0 München. Seitenwechsel. Dieses Mal sollten die "Dreisatzspezialisten" indes ihrem Spitznamen nicht mehr gerecht werden. Zwar bäumten sich die Paß-Athletinnen noch einmal auf, lieferten starke Gegenwehr. Doch es gelang nicht, die taktische Qualität sowie die Angriffsmacht der Münchnerinnen zu kontern. Und so war das 25:20 und damit der Titel für die TSVlerinnen folgerichtig. Auswechselspielerinnen und Trainergespann stürmten das Feld, lagen sich in den Armen und ließen vor allem eine hoch leben: Birgit Gußmann. Die sympatische Trainerin beendet nach dem Saisonende auch ihr Engagement. Ein richtig goldiger Abschluss einer langen Trainerkarriere.

In der abschließenden Siegerehrung bedankten sich Bürgermeister Roland beim Ausrichter TV Gladbeck und den tollen Leistungen der Mannschaften. Diesem Dank schloss sich auch Hubert Martens, DVV-Vizepräsident und WVV-Präsident an. Der TV Gladbeck habe eine tolle Meisterschaft ausgerichtet. Und auch dvj-Spielwart Dr. Tepe war voll des Lobes: "Ihr habt mit all euren Helferinnen und Helfern ein tolles Event veranstaltet. Damit habt ihr dem talentierten Nachwuchs eine perfekte Bühne geboten und einen würdigen Rahmen für die letzte Hallenmeisterschaft der Saison 2016/2017 gesetzt." Besonders beeindruckt zeigte sich Tepe auch von den Leistungen der Spielerinnen. "Es waren in allen Teams viele talentierte Mädchen. Arbeitet weiter intensiv in euren Vereinen. Dann bin ich mir sicher, dass wir euch in einigen Jahren ganz oben sehen können", freute sich der Spielwart über die Talentlage.

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Siegerehrung der Medaillengewinner (Foto: Susanne Schürkamp) Siegerehrung der Medaillengewinner (Foto: Susanne Schürkamp)
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