Dominanter Sieg zum EM-Abschluss

Der Tag begann für das Team schon recht früh. Bereits gegen 6 Uhr klingelten die Wecker, um vor dem Frühstück (7 Uhr) noch eine Aktivierungseinheit vor dem Hotel zu absolvieren. Mit dem Bus ging es 8.30 Uhr schon zur Halle. Ein Blick auf den Spielplan verriet den Grund für die frühe Fahrt. Die Partie um Platz sieben war um 10 Uhr angesetzt. Die deutsche Mannschaft traf zum Auftakt des letzten Wettkampftages auf Bulgarien.

Ein letztes Mal das Trikot überstreifen, ein letztes Mal abklatschen vor dem Spiel, ein letztes Mal die Nationalhymne singen – ein letztes Mal gewinnen. Der Abschluss der U19-EM hätte für die DVV-Auswahl angesichts des Ergebnisses nicht besser laufen können. Obwohl der Einstieg in den ersten Satz sicherlich nicht optimal verlief – 1:4. Nach leichten Anlaufschwierigkeiten gelang es dem deutschen Team durch eine kleine Aufschlagserie von Vanessa Agbortabi sich zum 9:6 abzusetzen. In der Annahme präsentierte sich die DVV-Auswahl nicht so stabil, so dass die Bulgaren immer wieder den Rückstand verkürzten – 10:10. Doch mit druckvollen Angriffen über die Außenpositionen unter anderem durch Hanna Orthmann und einer erneut starken Block-Abwehr brachten die deutsche Mannschaft das Spiel unter ihre Kontrolle, wenn auch knapp. Für den Schlusspunkte des ersten Satz sorgte Mittelblockerin Sabrina Krause.

Der zweite Durchgang begann noch recht ausgeglichen, bis die deutsche Mannschaft von der hohen Fehlerquote der Bulgaren profitierte und sich zum 10:4 absetzte. Ein komfortabler Vorsprung, den das Team kontinuierlich ausbaute. Über die Außenpositionen sorgte Hanna Orthmann mit ihren druckvollen Aufschlägen immer wieder für Wow-Momente. Ebenso wie die Block-Abwehr, die die Angriffe der Bulgaren erfolgreich abwehrte. Alles schien perfekt zu funktionieren. Selbst die Aufschläge, die im Spiel gegen die Slowakei zum großen Teil knapp im Aus waren, waren nun sehr gut platziert geschlagen. Wie zum Beispiel das Ass von Pia Kästner, die zum 20:9 punktete. Die deutsche Mannschaft spielte konzentriert auf und belohnte sich mit dem zweiten Satzgewinn.

Kurz und knackig verlief der dritte Durchgang. Konzentriert, druckvoll in den Angriffen und mit guten Aufschlägen setzte die deutsche Mannschaft den Gegner immer wieder unter Druck. Bulgarien hatte sichtlich Probleme, die Bälle zu kontrollieren. Sehenswert waren die direkten Punktgewinne: Sabrina Krause, Vanessa Agbortabi, Merle Weidt und Luise Klein gelangen vier Asse. Über die Außenpositionen zeigten Gina Köppen und Hanna Orthmann ihre Qualitäten. Die deutsche Mannschaft ließ nicht viel zu, profitierte natürlich auch von den Fehlern der Bulgaren und entschied den dritten Satz souverän für sich.

Nach dem Schlusspfiff bildete die Mannschaft einen kleinen Jubelkreis. Die Freude war dennoch etwas verhalten. „In Gesamtfazit sind wir unter unseren Möglichkeiten geblieben. Wir haben nicht immer unsere Topleistung gebracht. Und das ist etwas, was das Gesamtfazit trübt“, resümierte Lindenmair, der sich aber mit der Leistung seines Teams am Abschlusstag zufrieden zeigte. „Mit dem letzten Spiel bin ich sehr zufrieden. Wir haben ein deutlich besseres Spiel abgeliefert und dem Gegner keine Luft gelassen irgendwie ins Spiel zu kommen. Natürlich muss man auch sagen, dass der Gegner viele Fehler gemacht hat.“ Zum Abschluss der U19-EM wird die Mannschaft heute Abend erneut in die Halle fahren und sich das Finale zwischen Russland und Serbien (18 Uhr) anschauen.

Der deutsche EM-Kader: Pia Kästner, Sophie Dreblow, Sindy Lenz (SC Potsdam/VCO Berlin), Vanessa Agbortabi (Volley Team Berlin/VCO Berlin), , Merle Weidt (VC Offenburg/VCO Berlin), Gina Köppen, Luise Klein, Sabrina Krause (Schweriner SC/VCO Schwerin), Elisa Lohmann (VC Parchim/VCO Schwerin), Camilla Weitzel (Dresdner SC/VCO Dresden), Hanna Orthmann (SC Union Lüdinghausen/USC Münster), Pia Leweling (GW Paderborn/USC Münster)

Bundestrainer Jan Lindenmair
Co-Trainer Benedikt Frank
Co-Trainer Bart Jan van der Mark
Physiotherapeutin Katrin Lagg
Scout Andreas Renneberg
Journalist Sandra Arm

(Sandra Arm)

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