Lippmann hat alle „Glücksbringer“ dabei!

Foto Schweriner SC/Erhard Heiden: Louisa Lippmann (Nr. 3) will auch mit Schwerin den Pokalsieg feiern. Foto Schweriner SC/Erhard Heiden: Louisa Lippmann (Nr. 3) will auch mit Schwerin den Pokalsieg feiern. Für den Schweriner SC ist das DVV-Pokalfinale am 29. Januar eine ganz besondere Sache. Nach dem Jahr 2013 ist den Volleyballerinnen aus der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns kein Titelgewinn gelungen – und das in einer Stadt, in der Meisterschafts- oder Siegesfeiern vor und nach der Wiedervereinigung Deutschlands schon fast jährlich in den Terminkalender gehörten. Louisa Lippmann (22), die im Sommer vom Pokalsieger 2016 aus Dresden zum aktuellen Bundesliga-Tabellenführer nach Schwerin gewechselt ist, durfte in der letzten Saison in der SAP Arena in Mannheim die begehrte Trophäe zum Zeichen des Sieges schon einmal in die Höhe stemmen. Im Vorfeld des DVV-Pokalfinales spricht sie im Interview über die Euphorie in Schwerin, ihre aktuelle Entwicklung und ihre Glücksbringer.

"Hier habe ich das Vertrauen vom Verein, von den Teamkolleginnen und von Trainer Felix Koslowski. Das zahlt sich aus."

Louisa Lippmann

Frau Lippmann, am 29. Januar stehen Sie im DVV-Pokalfinale. Freuen Sie sich darauf?
Louisa Lippmann: "Total. Das Pokalfinale ist diesmal früher, deshalb ist es ja schon bald so weit. Und es rückt immer näher."

Der Unterschied zu Ihren Teamkolleginnen ist, dass Sie bereits in der vergangenen Saison beim DVV-Pokalfinale in Mannheim dabei waren. Haben Sie den anderen Spielerinnen aus dem Team etwas über die SAP Arena erzählt?
Lippmann: "Nein, bis jetzt haben wir das noch nicht thematisiert. Aber ich würde erzählen, dass die SAP Arena ein riesiger Hexenkessel ist, in dem die Zuschauer sehr dicht am Spielfeld sind. Es ist ein großartiges Gefühl, wenn man in die Arena einläuft und dort spielt."

Das DVV-Pokalfinale 2017 wird für Sie persönlich dennoch eine besondere Sache, oder?
Lippmann: "
Ja, das stimmt. Beim Dresdner SC hatte ich keinen großen Anteil am Pokalsieg. Dafür habe ich zu wenig gespielt. Beim Schweriner SC fülle ich momentan eine andere, viel wichtigere Rolle aus. Ich hoffe jetzt, dass ich weiter so stabile Leistungen zeige und mich dann vor so einem riesigen Publikum als wichtiger Teil des Teams präsentieren kann."

Zur Erklärung: Mit dem Dresdner SC haben Sie in der Vorsaison zwar das Double gewonnen, aber aus sportlicher Sicht nicht die Rolle gespielt, die Sie sich selbst vorgestellt haben …
Lippmann: "Das stimmt. Im letzten Jahr war ich in einer unglücklichen Situation. Ich hatte viele Kurzeinsätze und konnte nicht immer abrufen, was ich mir vorgenommen hatte. Bei einer erfolgreichen Mannschaft, wie es Dresden ist, war es für mich als junge Spielerin schwer, mich zu entwickeln. Wenn man in der Champions League, der Meisterschaft und im Pokal eine gute Rolle spielen will, darf die Leistung der Spielerinnen nicht stagnieren. Das musste ich akzeptieren. Und natürlich war es wichtig, auch bei mir nach Fehlern zu suchen. Umso glücklicher bin ich heute über den Wechsel nach Schwerin. Hier habe ich das Vertrauen vom Verein, von den Teamkolleginnen und von Trainer Felix Koslowski. Das zahlt sich aus."

Gibt es noch andere Gründe für die positive Entwicklung der Leistungen?
Lippmann: "
Bei uns herrscht ein sehr gutes Miteinander. In Dresden bin ich menschlich auch  gut klargekommen. Doch in Schwerin habe ich mich von Beginn an heimisch gefühlt. Zum Beispiel war ich schon lange mit Jennifer Geerties befreundet, mit der ich jetzt wieder im Team spiele. Lenka Dürr und Maren Brinker habe ich schon aus der Nationalmannschaft gekannt. Nisi [Denise Hanke; Anm. der Red.] kannte ich auch schon vorher. Außerdem ist mein Freund mit mir nach Schwerin gezogen. Und auch die Familie kommt häufiger zu Besuch und unterstützt mich oft bei Auswärtsfahrten. Mannschaft, Privatleben und Familie – das ist für mich ein guter Mix, der mir Sicherheit gibt."

Beim Schweriner SC scheint es insgesamt sehr gut zu funktionieren. Was zeichnet das Team aus?
Lippmann: "
Zunächst einmal ist da der gute Zusammenhalt zu nennen. Darüber hinaus fruchten die Wechsel, wir können auf erfolgreiche Einwechslungen bauen. In engen Sätzen bewahren wir deshalb einen kühlen Kopf, sodass wir die Oberhand gewinnen können. Außerdem sind wir von der Athletik her eine sehr gute Mannschaft."

Der Allianz MTV Stuttgart ist für Sie ein bekannter Gegner. Welche Erwartungen haben Sie an das DVV-Pokalfinale in Mannheim?
Lippmann: "
Stuttgart ist eine ganz starke Mannschaft. Ich erwarte ein sehr enges Spiel. Aber wir haben ein Team mit ganz erfahrenen Spielerinnen, da werden wir gute Lösungen finden. Das wird auf alle Fälle ein schönes und spannendes Pokalfinale."

Schwerin ist ohne Frage eine Volleyball-Hochburg und schon heute zieren zahlreiche Pokale die Vitrinen. Doch nach 2013 hat es irgendwie nicht mit einem Titel geklappt. Was ist größer: die Freude, endlich wieder um Titel zu spielen oder der Druck, endlich wieder erfolgreich sein zu müssen?
Lippmann: "
Beides fließt da ein. Die Schweriner Fans haben eine sehr hohe Erwartungshaltung, das hatte ich schon vorher wahrgenommen. Umso größer ist die Freude nach dem Finaleinzug und Unterstützung beim Halbfinale in Potsdam gewesen. Da haben die Fans dafür gesorgt, dass wir das Gefühl hatten, es ist ein Heimspiel. Es ist also ein Mix aus Erwartungshaltung und Freude."

Kann man sagen, ganz Mecklenburg-Vorpommern ist heiß auf das DVV-Pokalfinale?
Lippmann: "
Ja, auf jeden Fall. Aber das ist bei uns Spielerinnen genauso."

Zu guter Letzt noch eine Frage: Haben Sie eigentlich spezielle Glücksbringer für Mannheim?
Lippmann: "
Ich bin zwar nicht abergläubisch, aber ich habe immer mein Kettchen dabei. Das habe ich seit meinem 19. Geburtstag und das war auch beim Pokalerfolg mit Dresden in der letzten Saison zu sehen. Dazu gehören inzwischen drei kleine Anhänger: ein Anker, der für mich den Halt zur Familie symbolisiert, der Schriftzug „Big Dream“, den ich von meiner Freundin Leo [Leonie Schwertmann vom USC Münster; Anm. der Red.] habe und der uns von großen Dingen träumen lässt sowie ein Anhänger von meinem Freund Hannes. Meine zwei anderen besten Freundinnen, Yasmin und Anna, geben mir Musiktipps und Glücksnachrichten mit auf den Weg. Das sind nur Kleinigkeiten, aber die gehören für mich dazu."

 

Alle Infos, News und Tickets zum DVV-Pokalfinale in Mannheim unter www.dvv-pokal.de

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